Fahnen der Schweiz und der EU

Wirt­schaft for­dert Klä­run­gen auf po­li­ti­scher Ebene

Die Schwei­zer Wirt­schaft be­grüsst die ge­plan­ten Ge­sprä­che zum Rah­men­ab­kom­men auf höchs­ter po­li­ti­scher Ebene. Die Wirt­schafts­dach­ver­bän­de eco­no­mie­su­is­se und Schwei­ze­ri­scher Ar­beit­ge­ber­ver­band for­dern vom Bun­des­rat, dass er die noch of­fe­nen Punk­te mit der EU-Spit­ze rasch klärt. Es ist im In­ter­es­se des gan­zen Lan­des, den bi­la­te­ra­len Weg für die Zu­kunft zu si­chern.

Die Ge­sprä­che mit der EU zur Klä­rung der noch of­fe­nen Punk­te be­fin­den sich in der ent­schei­den­den Phase. An­ge­sichts der of­fen­sicht­lich be­ste­hen­den Dif­fe­ren­zen zwi­schen der Schweiz und der EU muss der Bun­des­rat nun Füh­rungs­stär­ke be­wei­sen und vol­len Ein­satz zur Klä­rung der of­fe­nen Punk­te im Rah­men­ab­kom­men leis­ten. Die Wirt­schafts­dach­ver­bän­de eco­no­mie­su­is­se und Schwei­ze­ri­scher Ar­beit­ge­ber­ver­band be­grüs­sen des­halb die ge­plan­ten Di­rekt­ge­sprä­che des Bun­des­rats mit der EU-Kom­mis­si­on. Beide Sei­ten haben ein star­kes wirt­schaft­li­ches In­ter­es­se an einer Lö­sung in den drei of­fe­nen Punk­ten staat­li­che Bei­hil­fen, flan­kie­ren­de Mass­nah­men und Uni­ons­bür­ger­recht. Er­folg­rei­che Ge­sprä­che sind die Vor­aus­set­zung, dass das Rah­men­ab­kom­men die not­wen­di­ge po­li­ti­sche Mehr­heit im Bun­des­rat fin­det.

Ge­ord­ne­te und si­che­re Be­zie­hun­gen zur Eu­ro­päi­schen Union sind für die Schweiz wich­tig. Dank der bi­la­te­ra­len Ver­trä­ge ruhen die wirt­schaft­li­chen Ver­flech­tun­gen auf einem sta­bi­len Fun­da­ment, das der Schweiz in den ver­gan­ge­nen Jah­ren eine pro­spe­rie­ren­de Wirt­schaft be­schert hat. Die EU bleibt auf ab­seh­ba­re Zeit der wich­tigs­te Han­dels­part­ner der stark ex­port­ori­en­tier­ten Schwei­zer Wirt­schaft. Rund die Hälf­te der Schwei­zer Ex­por­te gehen in den eu­ro­päi­schen Bin­nen­markt. Es muss des­halb ein vor­dring­li­ches Ziel der Schwei­zer Aus­sen­wirt­schafts­po­li­tik blei­ben, dass der bi­la­te­ra­le Weg er­folg­reich fort­ge­setzt wer­den kann. Vom un­ge­hin­der­ten Zu­gang zum Bin­nen­markt hän­gen di­rekt oder in­di­rekt auch über eine Mil­li­on Ar­beits­kräf­te in der Schweiz ab. «Für die MEM-In­dus­trie sind der bi­la­te­ra­le Weg und das Rah­men­ab­kom­men zen­tral. Der Bun­des­rat muss des­halb jetzt mit der EU eine Lö­sung fin­den», sagt Mar­tin Hir­zel, Prä­si­dent von Swiss­mem.

Für die for­schen­de In­dus­trie und die In­no­va­ti­ons­kraft der Schweiz sind die bi­la­te­ra­len Ab­kom­men mit der EU es­sen­zi­ell: «In­no­va­ti­on ist die Basis un­se­rer Wett­be­werbs­fä­hig­keit und damit un­se­res Wohl­stands. Die bi­la­te­ra­len Ver­trä­ge er­mög­li­chen un­se­ren For­schen­den, ganz vorne dabei zu sein – wir dür­fen das nicht leicht­fer­tig aufs Spiel set­zen», so Mat­thi­as Leu­en­ber­ger, Prä­si­dent von sci­en­ce­in­dus­tries. Auch für den in­ter­na­tio­nal er­folg­rei­chen Fi­nanz­platz Schweiz sind die bi­la­te­ra­len Ver­trä­ge von gros­ser Be­deu­tung. «Es ist die staats­po­li­ti­sche Ver­pflich­tung eines im Sinne der Schwei­zer Bür­ger agie­ren­den Bun­des­rats, einen kla­ren Rah­men mit ver­bind­li­chen und ak­zep­ta­blen Re­geln für beide Sei­ten zu schaf­fen. Denn nur so lässt sich mit­tel- und lang­fris­tig der Wohl­stand in der Schweiz er­hal­ten», sagt Her­bert Scheidt, Prä­si­dent der Ban­kier­ver­ei­ni­gung.

Die Wirt­schaft ap­pel­liert des­halb an den Bun­des­rat, das Heft ent­schlos­sen in die Hand zu neh­men und sich für die Klä­run­gen und einen er­folg­rei­chen Ab­schluss der Ver­hand­lun­gen ein­zu­set­zen.