Mann schwingt Schweizer und EU-Fahne

Schweiz-EU: eco­no­mie­su­is­se be­für­wor­tet die in­sti­tu­tio­nel­le Wei­ter­ent­wick­lung des bi­la­te­ra­len Wegs

Die in­sti­tu­tio­nel­le Wei­ter­ent­wick­lung ist Vor­aus­set­zung für künf­ti­ge Ver­bes­se­run­gen des Zu­gangs der Schwei­zer Wirt­schaft zum EU-Markt. Bei den Ver­hand­lun­gen muss die Schweiz in zen­tra­len Fel­dern der Wirt­schafts­po­li­tik ihre Ei­gen­stän­dig­keit be­wah­ren.

Für die Schweiz als Ex­port­na­ti­on ist die In­te­gra­ti­on in den eu­ro­päi­schen Bin­nen­markt sehr wich­tig. 60 Pro­zent aller Ex­por­te gehen in die EU. Seit 2008 sind je­doch Ver­hand­lun­gen über Ver­bes­se­run­gen des ge­gen­sei­ti­gen Markt­zu­gangs fak­tisch blo­ckiert. Es stellt sich daher die Frage, wie diese Blo­cka­de über­wun­den wer­den kann. Die EU ver­langt eine in­sti­tu­tio­nel­le Wei­ter­ent­wick­lung der Bi­la­te­ra­len Ab­kom­men.

Im ab­ge­lau­fe­nen Jahr konn­ten nun die Schweiz und die EU erst­mals ge­mein­sa­me Lö­sun­gen skiz­zie­ren. In die­sen Tagen legen beide Sei­ten ihre Ver­hand­lungs­zie­le fest. eco­no­mie­su­is­se un­ter­stützt die Ver­hand­lungs­po­si­ti­on der Lan­des­re­gie­rung und schlägt Er­gän­zun­gen vor. So soll die Ei­gen­stän­dig­keit der Schweiz be­son­ders bei den Wirt­schafts­be­zie­hun­gen zu Dritt­staa­ten sowie beim Steu­er- und Ar­beits­recht bei­be­hal­ten wer­den. Eine di­rek­te Über­wa­chung durch die EU-Kom­mis­si­on wird ab­ge­lehnt. Die Streit­schlich­tung muss auf dem Recht der Bi­la­te­ra­len Ab­kom­men ba­sie­ren. Das Prin­zip der ho­mo­ge­nen Über­nah­me des EU-Rechts bei den Bi­la­te­ra­len Ab­kom­men macht in den meis­ten Be­rei­chen Sinn. Al­ler­dings ist für be­stimm­te Be­rei­che die An­er­ken­nung äqui­va­len­ter Re­ge­lun­gen der Schweiz vor­zu­se­hen. So gibt es bei­spiels­wei­se be­reits heute Ab­kom­men mit einer sol­chen An­er­ken­nung. In sol­chen Fäl­len ist die Gleich­wer­tig­keit von Schwei­zer Re­geln bei­zu­be­hal­ten.

Ein Zu­war­ten mit Ver­hand­lun­gen bräch­te der Schweiz keine Vor­tei­le. Im Ge­gen­teil: Die be­ste­hen­den Ab­kom­men müs­sen zügig an die Rechts­ent­wick­lung in der EU an­ge­passt wer­den kön­nen, denn sonst wird die In­te­gra­ti­on in den eu­ro­päi­schen Bin­nen­markt fort­lau­fend ver­schlech­tert.