Abschluss

Ra­scher Ab­schluss der Steu­er­vor­la­ge ist wich­tig

Die na­tio­nal­rät­li­che Wirt­schafts­kom­mis­si­on hat sich in ihrer ers­ten Be­ra­tung an den vom Stän­de­rat ein­ge­schla­ge­nen Kurs ge­hal­ten. Ob­wohl die De­tail­be­ra­tun­gen noch nicht be­en­det sind, ste­hen die Chan­cen für eine breit ab­ge­stütz­te Lö­sung gut. eco­no­mie­su­is­se be­grüsst, dass der am­bi­tio­nier­te Zeit­plan des Bun­des­rats vor­aus­sicht­lich ein­ge­hal­ten wer­den kann und bald Rechts­si­cher­heit für die Un­ter­neh­men in der Schweiz herr­schen dürf­te.

Die Steu­er­vor­la­ge 17 oder STAF, wie die Vor­la­ge nach der Er­gän­zung um die AHV-Zu­satz­fi­nan­zie­rung heisst (Bun­des­ge­setz über die Steu­er­re­form und die AHV-Fi­nan­zie­rung), ist nicht nur für die Wirt­schaft, son­dern für die ganze Schweiz von gröss­ter Be­deu­tung. Die Schwei­zer Steu­er­re­geln für in­ter­na­tio­na­le Fir­men sind in­ter­na­tio­nal schon seit Jah­ren nicht mehr ak­zep­tiert – und der Druck auf die Schweiz, die Re­geln an­zu­pas­sen, wächst von Tag zu Tag. Die Schweiz ist nicht ver­pflich­tet, die Re­geln an­zu­pas­sen, und könn­te dem Druck stand­hal­ten, so wie sie das die letz­ten zehn Jahre getan hat. Die Per­spek­ti­ve für Fir­men, plötz­lich von einem Stand­ort aus zu ope­rie­ren, der sich auf einer schwar­zen Liste von in­ter­na­tio­na­len Steu­er­sün­dern be­fin­det, ist aber nicht nur un­an­ge­nehm, son­dern un­mög­lich. Zu gross sind die Ri­si­ken, dass Fir­men im Aus­land plötz­li­chen Straf­ak­tio­nen ge­gen­über­ste­hen. Und dass die Schweiz, wenn sie nicht rasch han­delt, so­wohl bei der OECD als auch in der EU bald auf einer schwar­zen Liste steht, ist nicht nur wahr­schein­lich, son­dern si­cher. Die in­ter­na­tio­na­len Steu­er­nor­men, die sich in den letz­ten Jah­ren ent­wi­ckelt haben, sind zu klar – und die Schweiz zu weit davon ent­fernt.

Der Bun­des­rat hat des­halb gut daran getan, die Steu­er­vor­la­ge 17 rasch vor­an­zu­trei­ben. Der Stän­de­rat hat den Ball auf­ge­grif­fen und im Juni eine Vor­la­ge ver­ab­schie­det, die zwar – auch in Wirt­schafts­krei­sen – nicht un­wi­der­spro­chen ge­blie­ben ist, die aber das ge­bracht hat, was in die­sem Steu­er­d­os­sier bis­her nicht mög­lich war: eine brei­te po­li­ti­sche Un­ter­stüt­zung, die so ge­gen­sätz­li­che Krei­se wie Fa­mi­li­en­un­ter­neh­men und Ge­werk­schaf­ten mit­ein­be­zieht. Im Hin­blick auf ein mög­li­ches er­neu­tes Re­fe­ren­dum gilt eine brei­te Un­ter­stüt­zung als un­ab­ding­bar. An­ge­sichts der Be­deu­tung des Ge­schäfts für die lang­fris­ti­ge Ab­si­che­rung der Schweiz als einem in­ter­na­tio­nal füh­ren­den Un­ter­neh­mens­stand­ort, und damit für Zehn­tau­sen­de Ar­beits­plät­ze und Mil­li­ar­den an Steu­er­ein­nah­men, hat der Vor­stands­aus­schuss von eco­no­mie­su­is­se be­schlos­sen, den Kom­pro­miss des Stän­de­rats mit­zu­tra­gen, so­fern es die­ser mög­lich macht, bis zum Herbst – diese Ziel­li­nie wird vom Bun­des­rat an­vi­siert – eine po­li­tisch breit ge­tra­ge­ne Lö­sung im Par­la­ment zu be­schlies­sen.