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News-Ticker: Handelspolitik Trump 2.0 – Folgen für die Schweiz

Das Wichtigste in Kürze:

  • 2025 erhöht sich der Druck auf die Weltwirtschaft durch die Androhung neuer US-Zölle.
  • Ein Aufflammen des internationalen Handelskonflikts würde Schweizer Exporte, Unternehmen und Investitionen belasten.
  • Wir halten Sie hier über die neusten Entwicklungen im globalen Handelsstreit und die wirtschaftlichen Folgen für die Schweiz auf dem Laufenden.


 

UPDATE VOM 13. MÄRZ 2025: KANADA REAGIERT MIT NEUEN GEGENZÖLLEN AUF US-ZÖLLE    

Kanada verhängt 25% Gegenzölle auf US-Waren im Wert von 29,8 Milliarden Dollar als Reaktion auf die Stahl- und Aluminiumzölle der Trump-Regierung, die am 12. März auf weltweite Stahl- und Aluimporte eingeführt wurden. Die neuen Gegenzölle betreffen neben Stahl und Aluminium auch Produkte wie Werkzeuge, Computer, Monitore, Sportgeräte und Gusseisen. Sie ergänzen die bereits bestehenden 25% Gegenzölle auf US-Waren im Wert von 30 Milliarden Dollar, die Kanada am 4. März als Reaktion auf US-Zölle gemäss dem International Emergency Economic Powers Act (IEEPA) eingeführt hat. Kanada plant weitere Strafzölle ab dem 2. April, falls die USA ihre Massnahmen bis dahin nicht zurücknehmen.


UPDATE VOM 12. MÄRZ 2025: US-ZÖLLE AUF STAHL- UND ALUMINIUMIMPORTE IN KRAFT – EU MIT GEGENMASSNAHMEN  

Die US-Administration hat die angekündigten Zölle von 25% auf alle Stahl- und Aluminiumimporte in Kraft gesetzt. Die zuvor angedrohte Verdopplung der Zölle auf 50% für Einfuhren dieser Güter aus Kanada wird hingegen nicht durchgesetzt.

Stunden nach Einführung der US-Zölle hat die EU-Kommission Gegenmassnahmen eingeleitet. Diese sollen in zwei Schritten erfolgen: Ab 1. April 2025 werden die 2018 und 2020 ausgesetzten Zölle auf US-Importe wie Bourbon-Whiskey, Jeans, Motorräder, Boote und Erdnussbutter wieder eingeführt werden. Ab Mitte April sollen dann nach Abstimmung mit den EU-Mitgliedstaaten weitere Gegenmassnahmen folgen. Die US-Zölle treffen rund 5% der EU-Warenexporte in die USA im Wert von EUR 26 Mrd. Die EU-Gegenmassnamen sollen dies ausgleichen – Waren im Wert von EUR 8 Mrd. im ersten Schritt und rund EUR 18 Mrd. mit den zusätzlichen Gegenmassnahmen.


UPDATE VOM 9. MÄRZ 2025: USA ÜBERPRÜFEN IHRE HANDELSPOLITIK GEGENÜBER WICHTIGEN PARTNERN – SCHWEIZ IST AUCH TEIL DAVON   

Das US-Handelsministerium überprüft derzeit die Handelspolitik der USA gegenüber wichtigen Partnern. Gemäss Staatssekretärin Budliger ist auch die Schweiz Teil dieser Überprüfung. Letztere ist vom US-Handelsbeauftragten Jamieson Greer in Auftrag gegeben worden – mit Fokus auf G20-Staaten und Länder mit hohem Handelsbilanzüberschuss bei Gütern.

economiesuisse nimmt von dieser Überprüfung Kenntnis. Wir sind schon heute ein «best-case» für die USA: Die Schweiz hat per 1. Januar 2024 ihre Industriezölle einseitig abgeschafft und erhebt insgesamt weit tiefere Importzölle als die USA. Zudem zählt sie zu den führenden ausländischen Investoren in den USA (Platz 6 insgesamt, Platz 1 in Forschung & Entwicklung). Zudem weisen die USA einen grossen Handelsbilanzüberschuss bei den Dienstleistungsexporten in die Schweiz auf.


UPDATE VOM 7. MÄRZ 2025: US-IMPORTE AUS MEXIKO UND KANADA ERHALTEN ERNEUTEN ZOLLAUFSCHUB BIS 2. APRIL   

Präsident Trump hat eine Durchführungsverordnung («executive order», EO) unterzeichnet, welche US-Importen aus Kanada und Mexiko im Rahmen des Nordamerika-Freihandelsabkommens (USMCA) einen erneuten, rund einmonatigen Aufschub (bis am 2. April) gewährt. Vom Aufschub profitieren rund 50% der mexikanischen und 38% der kanadischen Importe in die USA. Die Zölle gegenüber den beiden Nachbarländern in der Höhe von 25% hatte die US-Administration gerade erst am 4. März in Kraft gesetzt. Die US-Börse reagierte daraufhin mit deutlichen Verlusten.

Die Unterzeichnung der EO ist die zweite handelspolitische Kehrtwende innerhalb von nur zwei Tagen – am Vortag hatte die US-Administration bereits einen Zollaufschub für Autoimporte aus Kanada und Mexiko verkündet.


UPDATE VOM 6. MÄRZ 2025: EINMONATIGER ZOLLAUFSCHUB FÜR AUTOIMPORTE AUS KANADA UND MEXIKO ANGEKÜNDIGT   

Die Trump-Administration hat angekündigt, einige Autos von den am 4. März 2025 in Kraft getretenen Importzöllen von 25% auf Mexiko und Kanada vorerst auszunehmen. Gemäss US-Regierungssprecherin Karoline Leavitt sollen alle im Rahmen des United States-Mexico-Canada Agreement (USMCA) eingeführten Autos einen einmonatigen Zollaufschub erhalten. Die Ankündigung erfolgte nach Gesprächen von Präsident Trump mit General Motors, Stellantis und Ford. Die Gegenzölle («reciprocal tariffs») sollen wie geplant am 2. April in Kraft treten.


UPDATE VOM 4. MÄRZ 2025: IMPORTZÖLLE GEGEN MEXIKO, KANADA UND CHINA IN KRAFT GETRETEN   

Die ursprünglich am 20. Januar von US-Präsident Donald Trump angekündigten Importzölle auf Waren aus Kanada, Mexiko und China sind kurz nach Mitternacht (Ortszeit) am 4. März in Kraft getreten. Einfuhren aus Kanada und Mexiko werden mit 25 Prozent besteuert, kanadische Energieprodukte mit zehn Prozent. Zudem wurden die Zusatzzölle auf chinesische Waren von zehn (in Kraft seit 1. Februar) auf 20 Prozent verdoppelt. Kanada reagierte mit Gegenzöllen von 25 Prozent auf US-Waren im Wert von zunächst 30 Milliarden Dollar. Nach 21 Tagen soll dieser Zollsatz auf weitere US-Güter im Wert von insgesamt 155 Milliarden Dollar angewendet werden. China hat als Reaktion ebenfalls Vergeltungszölle auf US-Importe angekündigt. Diese Zölle in der Höhe von 10-15 Prozent sollen am 10. März in Kraft treten und US-Importe wie Hühnerfleisch, Getreide und verschiedene landwirtschaftliche Produkte betreffen.


UPDATE VOM 27. FEBRUAR 2025: ZÖLLE AUF IMPORTE AUS MEXIKO, KANADA UND CHINA AB 4. MÄRZ 2025   

US-Präsident Donald Trump kündigte auf der Plattform Truth Social an, dass die zuvor für einen Monat ausgesetzten Importzölle in der Höhe von 25% für Waren aus Mexiko und Kanada nun tatsächlich am 4. März in Kraft treten werden. Früher am Tag hatte er noch einen möglichen weiteren Aufschub ins Spiel gebracht. Zudem will Trump ab dem 4. März auch die Importzölle gegenüber China abermals um zusätzliche 10% erhöhen. Am 4. Februar hatten die USA die Zölle gegen China bereits um 10% angehoben.


UPDATE VOM 27. FEBRUAR 2025: TRUMP KÜNDIGT 25% IMPORTZÖLLE AUF WAREN AUS DER EU AN

Im Rahmen seiner ersten Kabinettssitzung kündigte US-Präsident Donald Trump an, dass die USA bald Zölle in der Höhe von 25% auf Waren aus der EU erheben werden. Er warf der EU erneut vor, die USA wirtschaftlich auszunutzen. EU-Kommissionsvize Stéphane Séjourné wies die Behauptung zurück und kündigte im Namen der EU an, auf ungerechtfertigte Zölle entschieden zu reagieren. Darüber hinaus liess Trump offen, ob die geplanten Zölle auf Importe aus Mexiko und Kanada nun tatsächlich nächste Woche in Kraft treten oder um einen weiteren Monat verschoben werden.


UPDATE VOM 19. FEBRUAR 2025: EINFUHRZÖLLE AUF AUTOS, PHARMAZEUTIKA UND CHIPS ANGEKÜNDIGT

Donald Trump hat Importzölle von rund 25 Prozent auf Autos, Pharmazeutika und Chips in Aussicht gestellt – mit weiterem Anstieg im Laufe des Jahres. Details zu den Autozöllen sollen am 2. April veröffentlicht werden, dem ursprünglich von Trump genannten Inkrafttreten. Erste Einschätzungen gehen davon aus, dass diese güterspezifischen Zölle zusätzlich zu den reziproken Zöllen («reciprocal tariffs») erhoben werden. Das Trump-Team empfängt in den nächsten Wochen Handelspartner und verhandelt über Ausnahmen oder bilaterale Deals. Die USA sind ein wichtiger Exportmarkt für Schweizer Pharmafirmen, während die US-Pharmaindustrie umgekehrt auf Schweizer Zulieferer angewiesen ist. Zölle würden den Therapiezugang von Patienten erschweren und verteuern. Die Schweiz muss daher im engen Dialog mit den US-Behörden Ausnahmen von möglichen Zöllen anstreben.


UPDATE VOM 11. FEBRUAR 2025: IMPORTZÖLLE AUF STAHL UND ALUMINIUM TRETEN AM 12. MÄRZ 2025 IN KRAFT

Donald Trump hat Anordnungen zu seinen Ankündigungen vom Vortag unterzeichnet: Die Zölle von 25% auf alle Stahl- und Aluminiumimporte in die USA treten gemäss verschiedenen Quellen am 12. März 2025 in Kraft. Sie ersetzen frühere Vereinbarungen unter Joe Biden, die bestimmten Ländern den zollfreien Export ermöglichten. Lediglich für Australien erwägt Trump eine Ausnahme, da mit dem Land ein US-Handelsüberschuss besteht. Darüber hinaus deutete Trump zuletzt wiederholt an, dass er die Einführung zusätzlicher Zölle auf Fahrzeuge, pharmazeutische Produkte und Computerchips in Betracht ziehe.


UPDATE VOM 10. FEBRUAR 2025: TRUMP KÜNDIGT IMPORTZÖLLE AUF STAHL UND ALUMINIUM UND WELTWEITE «GEGENZÖLLE» AN

Donald Trump hat angekündigt, Importzölle in der Höhe von 25% auf Stahl- und Aluminiumimporte aus allen Ländern weltweit zu erheben. Wie andere Länder ist die Schweiz bereits seit 2018 von solchen Zusatzzöllen der USA auf diese Produkte betroffen. Die EU behält sich mögliche Gegenmassnahmen vor. Es ist zentral, dass die Schweiz davon ausgenommen wäre. Zusätzlich will Trump noch diese Woche generell «Gegenzölle» («reciprocal tariffs») für jene Staaten einführen, welche Importzölle auf US-Waren erheben. Eine handelspolitische Eskalation ist nicht im Interesse der Schweizer Exportwirtschaft. Da die Schweiz die Importzölle auf Industrieprodukte per Anfang 2024 abgeschafft hat, besteht für die USA kein Grund zu Gegenzöllen.


UPDATE VOM 4. FEBRUAR 2025: CHINA KONTERT TRUMPS EINFUHRZÖLLE MIT GEGENZÖLLEN

China reagiert auf die von US-Präsident Donald Trump verhängten Importzölle mit Gegenzöllen von 15% auf US-Produkte wie Kohle und Flüssigerdgas sowie 10% auf Rohöl, landwirtschaftliche Maschinen und Autos mit grossem Hubraum per 10. Februar 2025. Das chinesische Handelsministerium kritisierte die US-Massnahme als Verstoss gegen WTO-Regeln. Zudem leitete Chinas Marktregulierungsbehörde eine Kartelluntersuchung gegen Google ein.


UPDATE VOM 3. FEBRUAR 2025: USA SETZEN ZÖLLE AUF WAREN AUS MEXIKO UND KANADA VORERST AUS

Die USA setzen die geplanten Importzölle auf Waren aus Mexiko und Kanada vorübergehend für einen Monat aus, nachdem beide Länder Zugeständnisse gemacht haben. Mexiko wird 10’000 Soldaten an die Grenze entsenden, um den Drogenschmuggel zu bekämpfen. Kanada kündigte eine engere Kooperation an der gemeinsamen Grenze an. Während die Zölle ausgesetzt sind, laufen die Verhandlungen für eine längerfristige Einigung weiter.


UPDATE VOM 1. FEBRUAR 2025: TRUMP MACHT DROHUNGEN MIT IMPORTZÖLLEN WAHR – MEXIKO, KANADA UND CHINA REAGIEREN

Donald Trump macht seine Drohungen wahr: Importe aus Mexiko und Kanada werden ab dem 4. Februar 2025 neu mit 25 Prozent besteuert, Waren aus China mit 10 Prozent. Kanada wird ab Dienstag ebenfalls Zölle von 25 Prozent auf US-Waren erheben. China und Mexiko haben entsprechend Gegenmassnahmen angekündigt. China will zudem eine Klage bei der Welthandelsorganisation einreichen.

Siehe auch Tages-Anzeiger-Artikel vom 2. Februar 2025


UPDATE VOM 28. JANUAR 2025: TRUMP KÜNDIGT IMPORTZÖLLE AUF CHIPS, PHARMAZEUTIKA UND STAHL AUS TAIWAN AN

US-Präsident Trump kündigte auf der GOP-Konferenz an, Zölle auf importierte Computerchips, Halbleiter und Pharmazeutika, besonders aus Taiwan, einzuführen. Ziel ist, die Produktion zurück in die USA zu holen. Er kritisierte Bidens Chips & Science Act, der Firmen 52 Milliarden Dollar für den Bau von Fabriken in den USA zahlt. Statt Subventionen will Trump Unternehmen mit hohen Zöllen dazu bringen, in den USA zu investieren.


UPDATE VOM 27. JANUAR 2025: TRUMP NIMMT NACH EINIGUNG MIT KOLUMBIEN ÜBER ABSCHIEBEFLÜGE ZÖLLE WIEDER ZURÜCK

Nach Trumps Drohung mit Zöllen und Sanktionen gab der kolumbianische Präsident Gustavo Petro nach. Zuvor hatte Kolumbien zwei US-Militärflugzeugen mit abgeschobenen Migranten die Landung verweigert. Trump kündigte daraufhin Zölle von bis zu 50 % und weitere Strafen an, worauf Kolumbien die Bedingungen der USA akzeptieren musste.

Siehe auch Tages-Anzeiger-Artikel vom 27. Januar 2025


UPDATE VOM 20. JANUAR 2025: TRUMP KÜNDIGT ZÖLLE AUF WAREN AUS MEXIKO UND KANADA AN

Bei einer Zeremonie im Oval Office kündigte Präsident Trump an, ab 1. Februar 2025 Importzölle in der Höhe von 25 % auf Waren aus Mexiko und Kanada zu erheben. Dies soll die Nachbarstaaten zu einem stärkerem Vorgehen gegen die illegale Migration und den Fentanyl-Schmuggel bewegen.


UPDATE VOM 20. JANUAR 2025: TRUMP-REGIERUNG PUBLIZIERT EXECUTIVE ORDER «AMERICA FIRST TRADE POLICY»

Am Tag seiner Amtseinführung unterzeichnete Präsident Trump die Executive Order «America First Trade Policy». Diese verlangt von den US-Behörden, bis zum 1. April 2025 eine umfassende Überprüfung der US-Handelspolitik, inklusive Empfehlungen zu den Ursachen des Handelsdefizits, unfairen Praktiken von Handelspartnern und bestehenden Abkommen. Die Schweiz als wichtige Handelspartnerin der USA wird ebenfalls Teil dieser Überprüfung sein.


UPDATE VOM 13. JANUAR 2025: BIDEN-REGIERUNG BESCHLIESST NEUE EXPORTKONTROLLEN BEI KI-TECHNOLOGIE PER MITTE MAI

Kurz vor seinem Amtsende erliess der ehemalige US-Präsident Biden Exportkontrollen für KI-Technologie. Die USA planen, dass der Zugang der Schweiz zu wichtigen KI-Chips ab Mitte Mai 2025 kontingentiert wird. KI bietet für die Schweizer Wirtschaft enorme Chancen. Die Schweiz hat in diesem Bereich eine gute Ausgangslage. Es ist wichtig, dass die Schweizer Unternehmen das volle Potential nutzen können. Mit der Massnahme der USA würde der Schweizer Forschung und Wirtschaft der Zugang zu modernster KI-Technologie stark erschwert. Noch sind viele Fragen offen. Der Bund ist gefordert, rasch mit den USA den Sachverhalt zu klären und nach Lösungen zu suchen.

Siehe auch NZZ-Artikel vom 21. Januar 2025.


Alle Entwicklungen im internationalen Handelsstreit zwischen 2018 - 2024 finden sie hier.