Infrastrukturbericht: Neues und Bewährtes verbinden

Die Schweiz ist weltweit bekannt für gute Infrastrukturen in allen Bereichen. Um zukünftige Herausforderungen zu meistern, benötigen wir aber innovative neue Ansätze und einen wirtschaftlichen Unterhalt des Bestehenden. Die entsprechende Planung und Politik erfordern Weitblick – unser Infrastrukturbericht 2019 leistet dazu einen Diskussionsbeitrag.

In der Schweizer Infrastrukturpolitik wird oft von einem Wert von Strassen, Schienen oder Stromnetzen in dreistelliger Milliardenhöhe gesprochen. Kürzlich titelte der «Tages-Anzeiger»: «Die Kanalisation in der Schweiz ist rund 80'000 Kilometer lang und über 100 Milliarden wert.» Eine beeindruckende Zahl und gleichzeitig ist es doch nur eine vereinfachte Sicht: Die Schweizer Infrastrukturen sind weitaus mehr wert, als sie bei der Erstellung gekostet haben. Der Mehrwert für Bevölkerung und Wirtschaft ist beinahe unermesslich, denn eine Welt ohne Kommunikationsnetze oder Verkehrsinfrastrukturen ist heute unvorstellbar. Dieselbe Zeitung titelte auch «2500 Franken pro Kopf und Jahr für den Erhalt der Infrastruktur», was zeigt, dass wir uns die gute Versorgung in diesem Land auch etwas kosten lassen – und hier ist nur vom Unterhalt die Rede.

Niemand kann den gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Wert der Infrastrukturen in diesem Land genau beziffern.

Völlig unbestritten ist aber, dass sie unerlässlich sind, dass ihr Wert für die Gesellschaft riesig ist, dass sie relevant für den Werk- und Denkplatz Schweiz sind und dass sie in Zusammenarbeit des Staates mit der Wirtschaft realisiert und unterhalten werden müssen. Ohne die sichere Stromversorgung, die ausgebauten Hochbreitbandnetze oder die gute internationale Luftverkehrsanbindung hätten sich wichtige Arbeitgeber wie Google, IBM, Microsoft den Umzug in die Schweiz wohl zwei Mal überlegt und auch unsere zahlreichen KMU wären in einer bedeutend schwierigeren Position. Das hätte wiederum Auswirkungen auf den Erwerbsmarkt und den Wohlstand. Gerade aufgrund des unermesslichen Wertes der Summe aller Infrastrukturen in diesem Lande scheint auch klar, dass deren erfolgreiche Weiterentwicklung ein zentrales Anliegen sein muss. Infrastrukturen sind aber kein Selbstzweck und es gibt sinnvollere und weniger sinnvolle Investitionen. Auch ändern sich die Voraussetzungen. Bisherige Spannungsfelder akzentuieren oder lösen sich und neue tun sich auf.
 

Bei economiesuisse beschäftigen wir uns schon lange mit den Eigenheiten des Infrastrukturmarktes und den diesbezüglichen Anforderungen der Zukunft. Die Prinzipien sind klar, aber das Umfeld ist so dynamisch wie noch nie und die erfolgreiche Weiterentwicklung zum grösstmöglichen Nutzen für die Schweiz ist eine grosse Herausforderung. Wie diese bewältigt werden kann, ist im neuen Infrastrukturbericht nachzulesen. Sie müssen nicht in die Kanalisation hinuntersteigen, aber in den Bericht einzusteigen lohnt sich!

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