Ordner, Brille und Stift

Ra­sche und struk­tu­rel­le Re­form der Al­ters­vor­sor­ge

Die de­mo­gra­fi­sche Al­te­rung in der Schweiz stellt unser Ren­ten­sys­tem vor gros­se Her­aus­for­de­run­gen. Um das heu­ti­ge Ren­ten­ni­veau zu si­chern, braucht es des­halb rasch eine struk­tu­rel­le Re­form der Al­ters­vor­sor­ge. Die Re­form muss für Wirt­schaft und Ge­sell­schaft aber ver­kraft­bar sein.

Die de­mo­gra­fi­sche Al­te­rung in der Schweiz stra­pa­ziert unser Ren­ten­sys­tem. In 30 Jah­ren wird sich die Zahl der Rent­ne­rin­nen und Rent­ner von ak­tu­ell 1,5 Mil­lio­nen auf 2,7 Mil­lio­nen fast ver­dop­pelt haben. Das Ver­hält­nis zwi­schen Rent­nern und Er­werbs­tä­ti­gen ver­schlech­tert sich somit von heute 1 zu 3,5 auf 1 zu 2. Künf­tig wer­den also nur noch zwei Er­werbs­tä­ti­ge für einen Rent­ner auf­kom­men. Ohne Ge­gen­mass­nah­men würde die AHV jähr­lich (!) mil­li­ar­den­ho­he De­fi­zi­te ein­fah­ren; be­reits 2030 be­trägt die Fi­nan­zie­rungs­lü­cke in der AHV 7,5 Mil­li­ar­den Fran­ken.

 

Damit wird deut­lich: Die de­mo­gra­fi­schen Her­aus­for­de­run­gen für unser Ren­ten­sys­tem sind im­mens. Der Ar­beit­ge­ber­ver­band for­dert des­halb eine ra­sche Re­form der Al­ters­vor­sor­ge. Nur so lässt sich das heu­ti­ge Ren­ten­ni­veau si­chern. Die Re­form muss für Wirt­schaft und Ge­sell­schaft aber ver­kraft­bar sein. Struk­tu­rel­le Re­form­mass­nah­men sind somit zwin­gend.

 

In sei­nem Po­si­ti­ons­pa­pier zur «Al­ters­vor­sor­ge 2020» for­dert der Ar­beit­ge­ber­ver­band fol­gen­de Mass­nah­men zur Si­che­rung des Ren­ten­ni­veaus:

  •  Die Re­form muss nach fol­gen­dem Grund­satz durch­ge­führt wer­den: Ren­ten­ni­veau hal­ten, aber nicht aus­bau­en.
  •  Ent­spre­chend tra­gen die Ar­beit­ge­ber eine mo­dera­te Zu­satz­fi­nan­zie­rung mit: 0,6 Mehr­wert­steu­er-Pro­zen­te für die AHV (in zwei Schrit­ten und ge­kop­pelt an das Re­fe­renz-Ren­ten­al­ter 65/65) und rund 0,4 Lohn­pro­zen­te, um die Re­duk­ti­on des Um­wand­lungs­sat­zes in der be­ruf­li­chen Vor­sor­ge zu kom­pen­sie­ren.
  •  Der AHV-Leis­tungs­aus­bau des Stän­de­rats muss rück­gän­gig ge­macht wer­den: die Ren­ten­er­hö­hung für Neu­rent­ner um 70 Fran­ken, die An­he­bung des Ehe­paar-Pla­fond auf 155 Pro­zent und damit die Be­las­tung der Wirt­schaft um wei­te­re 0,3 Lohn­pro­zen­te.
  • Die Kom­pen­sa­ti­ons­mass­nah­men für die Über­gangs­ge­ne­ra­ti­on in der be­ruf­li­chen Vor­sor­ge sol­len ab 55 Jah­ren grei­fen.
  • Als struk­tu­rel­le Ant­wort auf die de­mo­gra­fi­sche Al­te­rung muss für die AHV zwin­gend eine Sta­bi­li­sie­rungs­re­gel nach dem Mo­dell des Ar­beit­ge­ber­ver­bands ein­ge­führt wer­den. Sie si­chert das heu­ti­ge Ren­ten­ni­veau lang­fris­tig und schützt vor un­nö­ti­gen Ren­ten­al­ter- und Steu­er­er­hö­hun­gen.
  • Die Re­form muss rasch – per 1. Ja­nu­ar 2018 – um­ge­setzt wer­den.