Mann wirft Münze in Sparschwein

Wirt­schaft for­dert voll­stän­di­gen Co­ro­na-Schul­den­ab­bau

Der Vor­stand von eco­no­mie­su­is­se spricht sich klar für den Abbau der in der Co­ro­na-Krise auf­ge­bau­ten Neu­ver­schul­dung von über 25 Mil­li­ar­den Fran­ken aus. Er un­ter­stützt des­halb die vom Bun­des­rat in der Ver­nehm­las­sung vor­ge­schla­ge­ne Va­ri­an­te 1, die den voll­stän­di­gen, ver­bind­li­chen Abbau der Co­ro­na-Schul­den si­cher­stellt. Der Schul­den­ab­bau er­folgt in­nert der über­schau­ba­ren Frist von 11 Jah­ren und tan­giert den Bun­des­haus­halt nicht. Es sind weder Spar­pro­gram­me noch Steu­er­er­hö­hun­gen nötig.

Va­ri­an­te 2 lehnt die Wirt­schaft ab. Sie baut die Co­ro­na-Schul­den nicht voll­stän­dig ab und ver­letzt eine Grund­re­gel der Schul­den­brem­se. Um den Schul­den­ab­bau zu er­mög­li­chen, wurde im Ge­setz ex­pli­zit die Ver­rech­nung von ver­gan­ge­nen Über­schüs­sen aus­ge­schlos­sen. Sämt­li­che Über­schüs­se müs­sen so­fort in den Schul­den­ab­bau flies­sen und kön­nen nicht für spä­te­re Aus­ga­ben ver­wen­det wer­den. Die Ver­rech­nung fände zudem nur auf dem Pa­pier statt. Die Hälf­te der Co­ro­na-Schul­den würde ste­hen blei­ben.

An­ders als viele an­de­re Staa­ten ist die Schweiz nicht be­reits mit einem hohen Schul­den­berg in die Krise ge­langt. Das ist das Ver­dienst der Schul­den­brem­se. Die in den neun­zi­ger Jah­ren re­kord­haft ge­stie­ge­nen Bun­des­schul­den konn­ten dank der Schul­den­brem­se wie­der ab­ge­baut wer­den. Das hat dem Bund den Spiel­raum ver­schafft, um in­nert kur­zer Zeit zahl­rei­che Hilfs­mass­nah­men zu er­mög­li­chen. Die Schul­den­brem­se si­chert einen sta­bi­len Haus­halt in nor­ma­len Zei­ten, aber sie taugt auch in der Krise. Es gibt kei­nen Grund, die Schul­den­brem­se jetzt an­zu­pas­sen.

Ein ohne Steu­er­er­hö­hun­gen fi­nan­zier­ba­rer, fi­nan­zi­ell sta­bi­ler Staat hat für die Wirt­schaft hohe Prio­ri­tät. Fi­nan­zi­el­le Nach­hal­tig­keit ver­langt, dass Ver­pflich­tun­gen be­rei­nigt und nicht der nächs­ten Ge­ne­ra­ti­on über­las­sen wer­den. Auch wenn die Schwei­zer Schul­den­quo­te im in­ter­na­tio­na­len Ver­gleich tief ist, so be­las­ten zu­sätz­li­che Schul­den die fi­nan­zi­el­le Hand­lungs­fä­hig­keit und Fle­xi­bi­li­tät der Schweiz.

Un­se­re Ver­nehm­las­sungs­ant­wort zum Abbau der co­ro­nabe­ding­ten Ver­schul­dung fin­den Sie hier.

Mehr Hin­ter­grün­de und De­tails zur ak­tu­el­len Lage der Bun­des­fi­nan­zen fin­den Sie in un­se­rem neu­es­ten dos­sier­po­li­tik «Bun­des­fi­nan­zen 2022: Zu­rück zur Sta­bi­li­tät».