Gruppe von Personen in einem Büro

Swiss Ac­ce­le­ra­tor: Über­gangs­mass­nah­me für KMU und Start-ups ver­ab­schie­det

Schwei­zer KMU und Start-ups haben der­zeit kei­nen Zu­gang zum För­der­instru­ment «Ac­ce­le­ra­tor» des Eu­ro­pean In­no­va­ti­on Coun­cil (EIC). Sie sind damit ge­gen­über den eu­ro­päi­schen Un­ter­neh­men be­nach­tei­ligt. Er­folg ver­spre­chen­de In­no­va­ti­ons­pro­jek­te kön­nen ent­spre­chend aus­blei­ben, zum Scha­den des Wirt­schafts­stand­orts. Der Bun­des­rat han­delt nun und setzt eine Über­gangs­mass­nah­me in Kraft: In­no­suis­se wird An­fang April 2022 die Aus­schrei­bung eines so­ge­nann­ten «Swiss Ac­ce­le­ra­tor» pu­bli­zie­ren. Mit die­ser Über­gangs­mass­nah­me sol­len für in­no­va­ti­ve KMU und Start-ups die Nach­tei­le der feh­len­den As­so­zi­ie­rung zu Ho­ri­zon Eu­ro­pe re­du­ziert wer­den.

Die Schweiz kann bis auf Wei­te­res nur als Dritt­staat am welt­gröss­ten For­schungs­rah­men­pro­gramm Ho­ri­zon Eu­ro­pe mit­wir­ken. Damit kön­nen sich hie­si­ge For­sche­rin­nen und For­scher bei­spiels­wei­se nicht um ein Grant des Eu­ro­pean Re­se­arch Coun­cil (ERC) be­wer­ben. Auch die Be­tei­li­gung am För­der­instru­ment «Ac­ce­le­ra­tor» des Eu­ro­pean In­no­va­ti­on Coun­cil (EIC) ist nicht mög­lich. Die­ser Rat wurde nach der Pi­lot­pha­se im Rah­men des Vor­gän­ger­pro­gramms nun de­fi­ni­tiv in Ho­ri­zon Eu­ro­pe eta­bliert. Im Ge­gen­satz zur be­ste­hen­den Pro­jekt­för­de­rung der In­no­suis­se über­nimmt der EIC bei einer po­si­ti­ven Pro­jek­te­va­lua­ti­on nicht nur die Auf­wen­dun­gen des For­schungs­part­ners, son­dern fi­nan­ziert auch di­rekt die Auf­wen­dun­gen des KMU oder des Start-ups. Al­ler­dings ist der Kon­kur­renz­kampf um diese Mit­tel hoch und die Fir­men müs­sen ent­spre­chend dar­le­gen, dass ihr Pro­jekt über ein aus­ge­spro­chen hohes In­no­va­ti­ons­po­ten­zi­al ver­fügt. Mit dem Aus­schluss der Schweiz aus dem EIC kön­nen sich der­zeit in­no­va­ti­ve klei­ne und mitt­le­re Schwei­zer Un­ter­neh­men und Start-ups also nicht um eine ent­spre­chen­de För­de­rung be­wer­ben.

Neue ge­setz­li­che Grund­la­ge ge­schaf­fen

Das Schwei­zer Par­la­ment hat in der Herbst­ses­si­on 2021 das Bun­des­ge­setz über die För­de­rung der For­schung und der In­no­va­ti­on (FIFG) be­ra­ten. In wei­ser Vor­aus­schau hat das Par­la­ment die fol­gen­de Be­stim­mung ins FIFG auf­ge­nom­men (Art. 19 Abs. 3ter FIFG): «So­weit Schwei­zer Un­ter­neh­men der Zu­gang zu För­der­an­ge­bo­ten für Ein­zel­pro­jek­te der Eu­ro­päi­schen Kom­mis­si­on ver­wehrt ist, kann die In­no­suis­se In­no­va­ti­ons­pro­jek­te mit be­deu­ten­dem In­no­va­ti­ons­po­ten­zi­al von Jung­un­ter­neh­men und klei­nen und mitt­le­ren Un­ter­neh­men mit dem Ziel einer ra­schen und ef­fi­zi­en­ten Ver­mark­tung und einem ent­spre­chen­den Wachs­tum för­dern.»

Der Bun­des­rat hat nun ent­schie­den, die­sen Pas­sus be­reits per Mitte April 2022 in Kraft zu set­zen, wäh­rend die üb­ri­gen neuen Be­stim­mun­gen des FIFG erst per März 2023 gel­ten. Damit kann In­no­suis­se nun die de­fi­ni­ti­ve Aus­schrei­bung vor­be­rei­ten. Die Über­gangs­mass­nah­me des Swiss Ac­ce­le­ra­tor soll dazu bei­tra­gen, dass die Be­nach­tei­li­gung der Schweiz, auf­grund der nicht voll­stän­di­gen Teil­nah­me an Ho­ri­zon Eu­ro­pe, re­du­ziert wird.

Aus­schrei­bung star­tet im April

An­fang April 2022 wird In­no­suis­se auf ihrer Web­site die Aus­schrei­bungs­un­ter­la­gen ver­öf­fent­li­chen. Schwei­zer KMU und Start-ups mit kon­kre­ten Ideen für Pro­jek­te mit be­deu­ten­dem In­no­va­ti­ons­po­ten­zi­al soll­ten dann die Aus­schrei­bungs­un­ter­la­gen genau durch­ge­hen.