​​Wer macht die USA reich?​

Das Wich­tigs­te in Kürze: ​​

  • Wohl­stand ent­steht durch Ta­len­te mit Mut und Ideen, nicht durch Zu­fall. ​
  • Aus­län­de­rin­nen und Aus­län­der prä­gen so­wohl die US-ame­ri­ka­ni­sche, als auch die Schwei­zer Wirt­schafts­ge­schich­te und sie tun es wei­ter­hin.
  • ​Die Schweiz muss ein Ma­gnet für kluge Köpfe blei­ben, sonst ver­spielt sie ihre Zu­kunft.​

​​Sie haben rich­tig ge­le­sen, der Titel heisst nicht «Was macht ein Land reich?» son­dern «Wer»? Denn es sind die Men­schen, die den Wohl­stand er­schaf­fen. Dafür braucht es Men­schen, die neue Ge­schäfts­ide­en um­set­zen wol­len, die ein Un­ter­neh­men rich­tig gross ma­chen wol­len oder die in der For­schung die Welt­spit­ze an­stre­ben. Diese Men­schen sind un­ver­zicht­bar für die wirt­schaft­li­che Dy­na­mik. Was sich zeigt: Es gibt Län­der, die we­ni­ger at­trak­tiv für aus­län­di­sche Top-Ta­len­te sind, und es gibt sol­che, die es sind. Die USA haben in den letz­ten Jahr­zehn­ten wie kaum ein an­de­res Land die Bes­ten die­ser Welt an­ge­zo­gen - wie eine Art Ma­gnet. Dar­un­ter sind auch viele er­folg­rei­che Schwei­zer, zum Bei­spiel da­mals Louis Chev­ro­let oder heut­zu­ta­ge Hans­jörg Wyss. ​

Das Si­li­con Val­ley ist eine Mul­ti­kul­ti-Re­gi­on mit einer un­glaub­li­chen Dy­na­mik und der Gier, Neues zu schaf­fen, an­de­re zu über­trump­fen, DIE Idee um­zu­set­zen und reich zu wer­den. Der Osten der USA be­her­bergt die bes­ten Uni­ver­si­tä­ten der Welt und kon­trol­liert das Fi­nanz­sys­tem. Der rie­si­ge Heim­markt mit kauf­freu­di­gen Kon­su­men­tin­nen und Kon­su­men­ten lässt eine ra­sche Ska­lie­rung eines Ge­schäf­tes zu. Die USA bie­ten den idea­len Nähr­bo­den für Wachs­tum. Die Fä­hig­keit, aus­län­di­sche Pio­nie­re, En­tre­pre­neurs, Spit­zen­for­scher und Top­f­ach­leu­te an­zu­zie­hen, ist der zen­tra­le Grund für die wirt­schaft­li­che Po­tenz der USA.

​Woher kommt das? Die bes­ten Ta­len­te der Welt haben sehr viele Mög­lich­kei­ten. Sie kön­nen zu­hau­se etwas reis­sen oder sie kön­nen sich ein Land aus­su­chen, wel­ches ihnen die bes­ten Mög­lich­kei­ten bie­tet. Sie sind heute in vie­len Län­dern will­kom­men. Ist ein Ta­lent be­reit, den Schritt ins Un­be­kann­te zu wagen, kommt eine zwei­te Ei­gen­schaft hinzu: Das Ta­lent ist auch ri­si­ko­freu­dig. Sol­che Men­schen bre­chen aus den ge­wohn­ten Bah­nen aus, ris­kie­ren etwas und las­sen sich auf Neues ein. Dies sind we­sent­li­che Ei­gen­schaf­ten, um In­no­va­tio­nen vor­an­zu­trei­ben. Es ist also die Kom­bi­na­ti­on von Ta­lent und Ri­si­ko­freu­dig­keit, die etwas ent­ste­hen lässt. Sei dies in einem Start-up, in Form einer wis­sen­schaft­li­chen Kar­rie­re oder in­ner­halb einer Un­ter­neh­mung. Oft sind es Mi­gran­tin­nen und Mi­gran­ten, die mit Un­ter­neh­mer­geist die Wirt­schaft vor­an­brin­gen.

​Bli­cken wir zu­rück in die Ge­schich­te der Schweiz. Auch hier­zu­lan­de zeigt sich, dass auf­fäl­lig viele Aus­län­der die wirt­schaft­li­che Ent­wick­lung der Schweiz ge­prägt haben: Nest­le, Brown, Bo­ve­ri, Maggi, Hayek und viele mehr. Viele flüch­te­ten aus an­de­ren Län­dern in die Schweiz und ver­such­ten hier ihr Glück. Noch heute zieht die Schweiz viele aus­län­di­sche Top-Ta­len­te an. Die Schweiz pro­fi­tiert ent­spre­chend stark davon, dass Aus­län­der mit Top-Ta­len­ten hier ihre Träu­me ver­wirk­li­chen wol­len. So wird etwa die Hälf­te aller Start-ups von Aus­län­dern ge­grün­det. Auch viele Topfor­scher haben einen aus­län­di­schen Pass. In der in­ter­na­tio­na­len Wirt­schaft sind Aus­län­der om­ni­prä­sent und tra­gen we­sent­lich zum Er­folg un­se­rer Un­ter­neh­men.

​Zu­rück zur USA: Die USA müs­sen auf­pas­sen, dass sie das Pri­vi­leg, Top-Ta­len­te an­zu­zie­hen, nicht ver­lie­ren. Die Do­mi­nanz der USA wird auch in den nächs­ten Jah­ren davon ab­hän­gen, ob die bes­ten Ta­len­te die­ser Welt in den USA ihr Glück ver­su­chen wol­len, egal wel­che po­li­ti­sche Ge­sin­nung, wel­che Re­li­gi­on oder wel­che Haut­far­be sie haben.

​Auch in der Schweiz sehen viele die Aus­län­der als Ge­fahr. Auch wir soll­ten unser Pri­vi­leg, Top-Ta­len­te an­zu­zie­hen, nicht leicht­fer­tig ver­spie­len.