Schäd­li­che Erb­schafts­steu­er-In­itia­ti­ve

Laut An­ga­ben des lin­ken In­itia­tiv­ko­mi­tees soll nächs­te Woche die Erb­schafts­steu­er-In­itia­ti­ve ein­ge­reicht wer­den. Die In­iti­an­ten for­dern eine Erb­schafts- und Schen­kungs­steu­er auf Bun­des­ebe­ne, mit der an­geb­lich die AHV ge­si­chert wer­den soll. Ein lee­res Ver­spre­chen. Es dro­hen viel­mehr mas­si­ve Kol­la­te­ral­schä­den sowie eine dau­er­haf­te Schwä­chung der Schwei­zer Fa­mi­li­en­un­ter­neh­men.

Ers­tens würde mit der neuen Erb­schafts­steu­er die AHV auf kei­ner­lei Weise sa­niert, son­dern nur der Blick auf drin­gend not­wen­di­ge struk­tu­rel­le Re­for­men ver­stellt. Die ver­spro­che­nen Mehr­ein­nah­men von zwei Mil­li­ar­den Fran­ken än­dern am grund­sätz­li­chen fi­nan­zi­el­len Schlin­ger­kurs der AHV nichts, sie wür­den aber den Re­form­pro­zess deut­lich ver­zö­gern und damit ver­teu­ern. 

Zwei­tens scha­det die In­itia­ti­ve den Schwei­zer KMU nach­hal­tig: Die über­wie­gen­de Mehr­heit die­ser Be­trie­be be­fin­det sich in Fa­mi­li­en­be­sitz. Die Nach­fol­ge wird meist fa­mi­li­en­in­tern ge­re­gelt. Weil das Fir­men­ka­pi­tal üb­li­cher­wei­se ge­bun­den und nicht frei ver­füg­bar ist, würde die zu­sätz­li­che Be­steue­rung des Ge­ne­ra­tio­nen­wech­sels sol­che Nach­fol­ge­re­ge­lun­gen enorm er­schwe­ren. Die Kos­ten gin­gen zu­las­ten von Ri­si­ko­ka­pi­tal und In­ves­ti­tio­nen, die letzt­lich das lang­fris­ti­ge Über­le­ben der Fa­mi­li­en­be­trie­be und ihrer Ar­beits­plät­ze si­chern. 


Und drit­tens be­schnei­det die In­itia­ti­ve den Fö­de­ra­lis­mus und die Steu­er­ho­heit der Kan­to­ne wie die sei­ner­zeit 2010 klar ab­ge­lehn­te SP-Steu­er­initia­ti­ve. Zudem wür­den zahl­rei­che frü­he­re Volks­ent­schei­de zur Ab­schaf­fung der Erb­schafts­steu­er in den Kan­to­nen un­ter­gra­ben und der Bund würde sich Steu­ern an­eig­nen, die grund­sätz­lich den Kan­to­nen vor­be­hal­ten sind.


Damit wird of­fen­sicht­lich: An­statt drän­gen­de Pro­ble­me zu lösen, schafft die Erb­schafts­steu­er-In­itia­ti­ve viel­mehr neue – und ver­mag ihre ei­ge­nen Ziele bei Wei­tem nicht zu er­fül­len.