Patent

Mo­der­ni­sie­rung des Pa­tent­ge­set­zes auf der Ziel­ge­ra­den

Die par­la­men­ta­ri­sche Be­ra­tung zur Mo­der­ni­sie­rung des schwei­ze­ri­schen Pa­tent­rechts be­fin­det sich im End­spurt. Die bei­den Kam­mern haben sich auf einen Kom­pro­miss ge­ei­nigt und die Vor­la­ge ist nun be­reit für die Schluss­ab­stim­mung. Damit wird das Pa­tent­sys­tem ge­stärkt. Das ist für das In­no­va­ti­ons­land Schweiz zen­tral.

«Wer hat‘s er­fun­den?» – die Schweiz na­tür­lich. Und das gilt schon seit Jah­ren. Bei den Pa­ten­ten ist die Schweiz un­an­ge­foch­te­ne Welt­meis­te­rin – seit drei­zehn Jah­ren. Kein an­de­res Land hat mehr Pa­tent­an­mel­dun­gen pro Kopf. Dies macht uns zum in­no­va­ti­ons­stärks­ten Land der Welt. Um wei­ter an der Spit­ze zu blei­ben, be­nö­tigt sie ein star­kes na­tio­na­les Pa­tent­sys­tem zum Schutz von Er­fin­dun­gen. Die nun kurz vor Ab­schluss ste­hen­de Re­vi­si­on trägt we­sent­lich dazu bei, dass In­no­va­ti­on sich lohnt und auch wei­ter­hin mög­lich bleibt.,

Ab­schluss als Er­folg

Die Vor­la­ge des Bun­des­ra­tes muss­te vom Par­la­ment in we­ni­gen wich­ti­gen Punk­ten an­ge­passt wer­den und ist nach einer kur­zen und in­ten­si­ven Dif­fe­renz­ber­ei­ni­gung be­reit für die Schluss­ab­stim­mung. Das Ziel der Vor­la­ge, die Qua­li­täts­stei­ge­rung des Schwei­zer Pa­tents, konn­te be­wahrt wer­den – eco­no­mie­su­is­se hatte sich stark dafür ein­ge­setzt. Der Stän­de­rat hatte be­reits Ende letz­ten Jah­res das ur­sprüng­lich vor­ge­se­he­ne Ver­bands­be­schwer­de­recht ge­stri­chen. Mit dem grund­sätz­li­chen Prin­zip der nicht auf­schie­ben­den Wir­kung für Be­schwer­den Drit­ter, konn­te aber ein guter Kom­pro­miss ge­fun­den wer­den. Die wich­tigs­ten For­de­run­gen der Wirt­schaft zur An­pas­sung der Vor­la­ge sind somit er­füllt. Ge­ra­de in Zei­ten, in denen das geis­ti­ge Ei­gen­tum auch in­ter­na­tio­nal immer wie­der unter Druck steht, ist dies eine wich­ti­ge Ent­wick­lung. Wird die Vor­la­ge auch in der Schluss­ab­stim­mung gut­ge­heis­sen, steht dank der zü­gi­gen Be­ra­tung im Par­la­ment einer bal­di­gen Um­set­zung nichts ent­ge­gen. Auch diese war ein zen­tra­les An­lie­gen sei­tens Wirt­schaft.

Neue Hand­lungs­mög­lich­kei­ten für alle Be­tei­lig­ten

Ein wei­te­rer Punkt war die Ein­füh­rung einer ob­li­ga­to­ri­schen, ma­te­ri­el­len Prü­fung für das Schwei­zer Pa­tent. Damit führt die Schweiz, wie zahl­rei­che an­de­re Län­der, ein voll­ge­prüf­tes Pa­tent ein. Gleich­zei­tig soll das bis­he­ri­ge Sys­tem des un­ge­prüf­ten Pa­tents aber fort­be­ste­hen. Da­durch wird es so­wohl einen kos­ten­güns­ti­gen und schnel­len Schutz­ti­tel wie bis­her geben, neu aber auch die Mög­lich­keit eines «voll­ge­prüf­ten» Pa­tents, bei dem sämt­li­che Pa­tent­vor­aus­set­zun­gen von Amtes wegen ge­prüft wer­den. Da­durch und durch die wei­te­ren An­pas­sun­gen soll die Qua­li­tät des Pa­tent­sys­tems ge­stei­gert und neue Hand­lungs­mög­lich­kei­ten für alle Be­tei­lig­ten er­öff­net wer­den.