Frau hält Präsentation

«Lea­ders in Ex­ch­an­ge»: Das er­folg­rei­che Aus­tausch­pro­jekt soll wei­ter­ge­führt wer­den

Der Ver­band der Schul­lei­te­rin­nen und Schul­lei­ter Zü­rich (VSLZH) und eco­no­mie­su­is­se haben im ge­mein­sa­men Pro­jekt «Lea­ders in Ex­ch­an­ge» Füh­rungs­per­so­nen aus Schu­len und der Pri­vat­wirt­schaft zu­sam­men­ge­bracht. Wäh­rend neun Mo­na­ten haben sie sich in Tan­dems über ihren Füh­rungs­all­tag aus­ge­tauscht und von­ein­an­der ge­lernt. Das Fazit der ers­ten Runde fällt sehr po­si­tiv aus.

Nach neun Mo­na­ten geht die erste Runde von «Lea­ders in Ex­ch­an­ge» heute zu Ende. Es war für die 13 Tan­dems eine span­nen­de und lehr­rei­che Zeit mit vie­len Ein­bli­cken in den Füh­rungs­all­tag in einem an­de­ren, teil­wei­se frem­den Um­feld. Die Teil­neh­men­den konn­ten sich in einer Um­fra­ge zu ihren Er­fah­run­gen und Er­kennt­nis­sen und ihrer Zu­frie­den­heit mit dem Pro­jekt äus­sern. Deren Er­geb­nis­se wur­den an der heu­ti­gen Ab­schluss­ver­an­stal­tung dis­ku­tiert. Ins­ge­samt kann Lea­ders in Ex­ch­an­ge als Er­folg ge­wer­tet wer­den.

The­sen zur Füh­rung an Schu­len wur­den be­stä­tigt

Am Start­an­lass im Spät­som­mer 2020 hatte eco­no­mie­su­is­se im Sinne von Hy­po­the­sen Emp­feh­lun­gen prä­sen­tiert, wie eine gute Füh­rung in Schu­len aus­ge­stal­tet wer­den könn­te (siehe Dos­sier­po­li­tik). Die da­ma­li­gen Aus­sa­gen wur­den durch die Teil­neh­men­den gross­mehr­heit­lich be­stä­tigt. Sie er­ach­ten eine klare Auf­tei­lung von stra­te­gi­scher und ope­ra­ti­ver Füh­rung und eine aus­rei­chen­de Au­to­no­mie für die Schul­lei­tun­gen, ins­be­son­de­re um­fas­sen­de Kom­pe­ten­zen in den Be­rei­chen Fi­nan­zen und Per­so­nal, als wich­tig. Sie emp­feh­len auch ein plu­ra­lis­ti­sches Füh­rungs­sys­tem, das meh­re­re Per­so­nen auf un­ter­schied­li­chen Hier­ar­chie­ebe­nen ein­bin­det. Ein ver­trau­ens­ba­sier­ter, ko­ope­ra­ti­ver Füh­rungs­stil scheint ihnen eben­so an­ge­bracht, wie auch klare Ent­schei­dungs­be­fug­nis­se für die Schul­lei­tun­gen. Schliess­lich tei­len sie die Mei­nung, dass die Füh­rungs­span­nen nicht zu gross sein dür­fen. Ei­ni­ge wei­sen aber dar­auf hin, dass in Schu­len grös­se­re Füh­rungs­span­nen als in der Pri­vat­wirt­schaft mög­lich seien, weil keine täg­li­che Füh­rung not­wen­dig sei, da die Lehr­per­so­nen im Ta­ges­ge­schäft einen klar de­fi­nier­ten Auf­trag haben.

Fast alle Teil­neh­men­den sind sich be­wusst, dass es ein Pro­blem be­züg­lich der Lai­en­füh­rung durch die Schul­pfle­ge gibt. Die Schul­pfle­ge als Lai­en­be­hör­de kann sich nicht in glei­chem Masse pro­fes­sio­na­li­sie­ren wie die Schul­lei­tun­gen. Des­halb dürf­te das Ge­fäl­le zwi­schen Schul­lei­tung und Schul­pfle­ge wei­ter zu­neh­men. Zur Lö­sung die­ses Pro­blems müs­sen neue An­sät­ze ge­fun­den wer­den. Dies­be­züg­lich haben ei­ni­ge Teil­neh­men­de an­ge­merkt, dass eine klare Tren­nung zwi­schen ope­ra­ti­ver und stra­te­gi­scher Füh­rung schwie­rig sei, da Schul­lei­tun­gen be­reits heute viele stra­te­gi­sche Ent­schei­de fäl­len, und dass dies auf­grund ihrer zu­neh­men­den Pro­fes­sio­na­li­sie­rung auch rich­tig sei. Eine klare Auf­tei­lung der Kom­pe­ten­zen sei zwar wich­tig, es solle aber eher zwi­schen der po­li­ti­schen Ver­ant­wor­tung der Be­hör­den und der Füh­rungs­ver­ant­wor­tung der Schul­lei­tun­gen un­ter­schie­den wer­den.

Zu­frie­de­ne Teil­neh­me­rin­nen und Teil­neh­mer

Die meis­ten Be­tei­lig­ten waren mit dem Pro­jekt zu­frie­den: über 80 Pro­zent be­ur­tei­len «Lea­ders in Ex­ch­an­ge» als «sehr gut» oder «gut». Alle Teil­neh­men­den nen­nen das «Peer-to-Peer Learning» als her­aus­ra­gen­de Stär­ke des Pro­jekts, und rund 60 Pro­zent sehen in der ver­trau­ens­ba­sier­ten Zu­sam­men­ar­beit eine Stär­ke. Die be­lieb­tes­ten The­men bei der Zu­sam­men­ar­beit waren Per­so­nal­füh­rung, Füh­rungs­rol­le / Lei­tungs­funk­ti­on, Per­so­nal­ent­wick­lung, und Or­ga­ni­sa­ti­ons- und Qua­li­täts­ent­wick­lung. Der gröss­te Er­folg ist, dass ei­ni­ge Tan­dems auch nach Ab­lauf des Pro­jekts in Kon­takt blei­ben möch­ten.

Nächs­te Durch­füh­rung ab Herbst 2021

Dank den po­si­ti­ven Er­fah­run­gen in die­sem Pi­lot­pro­jekt bie­ten der VSLZH und eco­no­mie­su­is­se das «Peer-to-Peer Learning» auch 2021 wei­ter an: Neu soll ab Herbst 2021 «Lea­ders in Ex­ch­an­ge» zu at­trak­ti­ven Be­din­gun­gen re­gel­mäs­sig durch­ge­führt wer­den und In­ter­es­sier­te aus der gan­zen Schweiz an­spre­chen.