Maurus Huber und Wendelin Schäfer

Frucht­ba­rer Aus­tausch zwi­schen sehr un­ter­schied­li­chen Füh­rungs­wel­ten

Seit Ende Au­gust läuft das Pro­gramm «Lea­ders in Ex­ch­an­ge», ein Er­fah­rungs­aus­tausch zwi­schen Füh­rungs­per­so­nen aus Schu­len und der Pri­vat­wirt­schaft. Wen­de­lin Schä­fer (Schu­le Em­brach, rechts) und Mau­rus Huber (Swiss Life, links) haben sich auf das Pro­jekt ein­ge­las­sen und bil­den eines von zwölf Tan­dems. Be­reits in den ers­ten drei Mo­na­ten wur­den ihre Er­war­tun­gen klar über­trof­fen.

Auf den ers­ten Blick haben ein gros­ser Ver­si­che­rungs­kon­zern und eine Dorf­schu­le im Zür­cher Un­ter­land kaum Be­rüh­rungs­punk­te. Für die Füh­rungs­ar­beit in den bei­den Or­ga­ni­sa­tio­nen stel­len sich un­ter­schied­li­che Her­aus­for­de­run­gen. Doch ge­ra­de diese Un­ter­schie­de sind es, die den Aus­tausch zwi­schen Wen­de­lin Schä­fer (Schul­lei­ter und Lei­ter Bil­dung in Em­brach) und Mau­rus Huber (Stv. Di­rek­tor bei Swiss Life) so frucht­bar ma­chen. Zu­sam­men­ge­fun­den haben die bei­den über das «Lea­ders in Ex­ch­an­ge»-Pro­gramm, das der Zür­cher Schul­lei­tungs­ver­band und eco­no­mie­su­is­se die­sen Som­mer lan­ciert haben.

«Ich bin ein gros­ser Fan sol­cher Pro­gram­me», er­klärt Huber. Man werde je­weils mit völ­lig an­de­ren Er­fah­run­gen und Kon­zep­ten kon­fron­tiert. Dazu zählt bei­spiels­wei­se die un­ter­schied­li­che Füh­rungs­span­ne: Wäh­rend Schä­fer zu­sam­men mit einem Füh­rungs­trio rund 160 Per­so­nen vom Schü­ler­lot­sen bis zu den Lehr­kräf­ten be­treut, stellt Huber bei Swiss Life eine deut­lich ge­rin­ge­re Füh­rungs­span­ne fest. In der Dis­kus­si­on span­nend sind dabei die un­ter­schied­li­chen An­for­de­run­gen im Füh­rungs­all­tag.

Hilf­rei­cher Blick von aus­sen

Per­so­nal­füh­rung ist denn auch eines der The­men, zu denen sich die bei­den be­reits in­ten­siv aus­ge­tauscht haben. «In der Schu­le in­ves­tie­ren wir enorm viel in die Be­treu­ung und Un­ter­stüt­zung der Kin­der. Wenn aber ein Mit­ar­bei­ter ein Pro­blem hat oder mit einer schwie­ri­gen Auf­ga­be kon­fron­tiert wird, haben wir wenig an­zu­bie­ten», hat Schä­fer fest­ge­stellt. Ein kri­ti­scher Blick von aus­sen habe da sehr ge­hol­fen. Ak­tu­ell klärt er bei­spiels­wei­se mit der Schul­pfle­ge ab, ob sich eine ex­tern be­glei­te­te In­ter­vi­si­on ein­rich­ten lässt.

Im Aus­tausch sind die bei­den auf zahl­rei­che The­men ge­stos­sen, so dass sie sich be­wusst ein­schrän­ken muss­ten. Neben dem Be­reich So­ci­al Care ver­tie­fen sie sich in Fra­gen der Bud­ge­tie­rung und des Kos­ten­ma­nage­ments. «Es ist wie eine Tisch­de­cke, an der wir von zwei Sei­ten her zup­fen. Wo sich etwas be­wegt, da schau­en wir ge­nau­er hin», schil­dert Huber das Vor­ge­hen.

Zwi­schen­mensch­li­che Ebene muss stim­men

Der Aus­tausch zwi­schen den bei­den fin­det in un­ter­schied­lichs­ten For­men statt: on­line, te­le­fo­nisch, vor Ort oder bei einem Mit­tag­es­sen. Schon jetzt zeich­net sich ab, dass die sechs Mo­na­te, über die sich der Pro­gramm­zy­klus er­streckt, zu kurz sind für alle noch of­fe­nen Punk­te. Beide sind davon über­zeugt, dass sie den di­rek­ten Aus­tausch da­nach fort­set­zen wer­den, denn ihre Er­war­tun­gen wur­den bis­her klar über­trof­fen.

Selbst­ver­ständ­lich sei das al­ler­dings nicht. Vor Pro­gramm­be­ginn habe man aus einer klei­nen Aus­wahl mög­li­cher Part­ner aus­su­chen kön­nen. «Wir haben uns schon beim ers­ten Te­le­fon ge­fun­den», er­in­nert sich Huber. Neben der zwi­schen­mensch­li­chen Ebene sei aber auch wich­tig, dass beide Sei­ten einen ge­wis­sen Er­fah­rungs­schatz mit­brin­gen, er­gänzt Schä­fer. In ihrem Fall habe bei­des bes­tens ge­passt, und so einen für beide Sei­ten nütz­li­chen Aus­tausch er­mög­licht.


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Lea­ders in Ex­ch­an­ge