Das Bundeshaus in Bern

Ko­hä­si­ons­bei­trag: Par­la­ment sen­det wich­ti­ges Si­gnal an die EU

Die Aus­sen­po­li­ti­sche Kom­mis­si­on des Na­tio­nal­rats hat über den zwei­ten Ko­hä­si­ons­bei­trag der Schweiz an die EU be­ra­ten. Mit ihrer Emp­feh­lung zu einer An­nah­me setzt sie ein wich­ti­ges und rich­ti­ges Zei­chen in Rich­tung einer Nor­ma­li­sie­rung der bi­la­te­ra­len Be­zie­hun­gen zur EU.

An sei­ner Sit­zung vom 12. No­vem­ber 2019 hat die Aus­sen­po­li­ti­sche Kom­mis­si­on des Na­tio­nal­rats (APK-N) über den zwei­ten Ko­hä­si­ons­bei­trag der Schweiz an die EU be­ra­ten. Als Er­geb­nis hat sie dem Na­tio­nal­rat emp­foh­len, die Dif­fe­ren­zen im Sinne des Stän­de­rats zu be­rei­ni­gen und dem Ge­schäft zu­zu­stim­men. In der Früh­jahrs­ses­si­on hatte der Na­tio­nal­rat noch eine Ver­schie­bung von 190 Mil­lio­nen Fran­ken vom Rah­men­kre­dit Ko­hä­si­on in den Rah­men­kre­dit Mi­gra­ti­on ge­for­dert. Aus­ser­dem ver­knüpf­te er die Vor­la­ge mit einer er­neu­ten As­so­zi­ie­rung der Schweiz am EU-Pro­gramm zur Bil­dungs­för­de­rung (Eras­mus+). Damit ent­stand eine Dif­fe­renz zum Stän­de­rat, der diese Än­de­run­gen in der Som­mer­ses­si­on ab­ge­lehnt hatte.

Dif­fe­renz­ber­ei­ni­gung beim Ko­hä­si­ons­bei­trag ist im Sinne der Wirt­schaft

Die Wirt­schaft be­grüsst, dass diese Dif­fe­ren­zen nun be­rei­nigt wer­den und damit die Ver­ab­schie­dung des Ko­hä­si­ons­bei­trags er­fol­gen kann. Beide Räte knüp­fen die Aus­zah­lung des Ko­hä­si­ons­bei­trags durch den Bun­des­rat je­doch an die Be­din­gung, dass keine dis­kri­mi­nie­ren­den Mass­nah­men der EU gegen die Schweiz mehr vor­lie­gen. Damit ist na­ment­lich die Nicht­an­er­ken­nung der Gleich­wer­tig­keit des Schwei­zer Bör­sen­plat­zes ge­meint, die einer sach­li­chen Be­grün­dung ent­behrt.

Eu­ro­pa­po­li­tik braucht Sach­po­li­tik

eco­no­mie­su­is­se be­grüsst diese Ent­wick­lung. Soll­te sich der Na­tio­nal­rat der Emp­feh­lung der APK-N an­schlies­sen, würde dem Bun­des­rat er­laubt, mit den be­güns­tig­ten EU-Mit­glied­staa­ten Vor­be­rei­tungs­ar­bei­ten für Pro­jek­te in An­griff zu neh­men, die vom zwei­ten Ko­hä­si­ons­bei­trag pro­fi­tie­ren sol­len. Vor­aus­set­zung für eine Aus­zah­lung ist al­ler­dings, dass die EU end­lich zu einer kon­struk­ti­ven Sach­po­li­tik zu­rück­kehrt und die Gleich­wer­tig­keit des Schwei­zer Bör­sen­han­dels­plat­zes an­er­kennt.