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Genug Ar­beits­be­schaf­fung für die Ver­wal­tung – das KAP ist jetzt um­zu­set­zen

Der Bun­des­rat hat auf Druck des Par­la­ments eine Zu­satz­bot­schaft zum Kon­so­li­die­rungs- und Auf­ga­ben­über­prü­fungs­pa­ket (KAP) ver­ab­schie­det. Darin wer­den Va­ri­an­ten zum KAP bei den Ein­nah­men oder bei den Aus­ga­ben vor­ge­schla­gen. Beide Va­ri­an­ten wer­den nicht mehr­heits­fä­hig sein. Der Bun­des­rat plä­diert wei­ter­hin für das ur­sprüng­li­che KAP – eco­no­mie­su­is­se auch.

Im Hin­blick dar­auf, dass die Schul­den­brem­se Kür­zun­gen im Haus­halt des Bun­des er­for­dert, hatte der Bun­des­rat ein Kon­so­li­die­rungs- und Auf­ga­ben­über­prü­fungs­pa­ket aus­ge­ar­bei­tet. Das KAP war mehr not­wen­dig als schön, aber es war in­halt­lich ei­ni­ger­mas­sen aus­ge­wo­gen, und es dien­te dem Zweck. Das war 2013. Eine Mehr­heit im Par­la­ment rechts und links woll­te vom Paket nichts wis­sen und er­klär­te es, je nach Seite, als viel zu wenig oder viel zu viel. Die Mehr­heit setz­te sich durch. Das KAP schei­ter­te in einer ers­ten Runde, der Bun­des­rat muss­te Va­ri­an­ten zum Paket vor­le­gen. Das hat er jetzt ge­macht.

Die Va­ri­an­ten be­ste­hen zum einen aus Steu­er­er­hö­hun­gen bzw. dem Ver­zicht auf Steu­er­re­for­men (z. B. mehr Mehr­wert­steu­er für die AHV oder hö­he­re Mi­ne­ral­öl­steu­er für die Stras­se). Zum an­dern aus Spar­vor­ga­ben beim Per­so­nal, die den Per­so­nal­be­stand des Bun­des um je nach Va­ri­an­te sechs bis 17 Pro­zent kürz­ten (ins­ge­samt 300 Mil­lio­nen Fran­ken). Keine der Va­ri­an­ten, das war bei der Rück­wei­sung des KAP be­reits klar, würde am Ende mehr­heits­fä­hig sein. Sie sind es noch heute kaum, wes­halb der Bun­des­rat vor­schlägt, auf das ur­sprüng­li­che KAP zu­rück­zu­kom­men und die Mass­nah­men in den kom­men­den Jah­ren so­weit nötig um­zu­set­zen. Für das Bud­get 2015 ist ein Teil des KAP vor­ge­se­hen, knapp 400 Mil­lio­nen Fran­ken.

Die Zu­satz­bot­schaft des Bun­des­rats hat 127 Sei­ten. Alle De­par­te­men­te und Ämter haben für ver­schie­de­ne Va­ri­an­ten Mass­nah­men in end­lo­sen Ta­bel­len bei­ge­steu­ert. Die Zu­satz­bot­schaft, es ist ab­seh­bar, wird kaum je­mand lesen. Sie wird Ma­ku­la­tur blei­ben.

Wer er­in­nert sich? Beim Mehr­wert­steu­er-Ein­heits­satz muss­te es eben­falls eine Zu­satz­bot­schaft sein, meh­re­re Va­ri­an­ten für ein Zwei­satz-Mo­dell, das – auch hier war es von An­fang an klar – vor allem aus der po­li­ti­schen Ver­le­gen­heit ge­bo­ren war und nicht aus dem Wunsch nach einer rea­li­sier­ba­ren, guten Lö­sung. Die Ar­beit muss­te den­noch getan wer­den, und sie blieb Pa­pier.

Die Bun­des­ver­wal­tung, das ist nicht zu be­strei­ten, darf bei Spar­vor­ga­ben nicht aus­ge­nom­men wer­den und der Per­so­nal­be­stand des Bun­des soll und muss in einem Spar­kon­text, bes­ser je­doch noch ge­ne­rell im Sinne eines re­gel­mäs­si­gen Mo­ni­to­rings ge­prüft und dis­ku­tiert wer­den. Mit Übun­gen wie beim KAP (oder eben bei der Mehr­wert­steu­er) er­reicht man je­doch kaum, dass bei der Ver­wal­tung per­so­nell Mass ge­hal­ten wird. Das Ge­gen­teil wird der Fall sein.

eco­no­mie­su­is­se hat das KAP als not­wen­di­ges, im Ver­gleich zu Al­ter­na­ti­ven aber leich­te­res Übel un­ter­stützt. Für den Vor­an­schlag 2015 und die Bud­gets der kom­men­den Jahre soll es jetzt um­ge­setzt wer­den.