Für einen in­no­va­ti­ven, wett­be­werbs­fä­hi­gen Re­gio­nal­ver­kehr

Der gross­zü­gig aus­ge­bau­te öf­fent­li­che Re­gio­nal­ver­kehr ge­hört zu den Stand­ort­vor­tei­len der Schweiz. Doch die Kos­ten stei­gen – nicht zu­letzt wegen in­trans­pa­ren­ter Struk­tu­ren und Fehl­an­rei­zen. Im neus­ten Dos­sier­po­li­tik geht eco­no­mie­su­is­se den Pro­ble­men auf den Grund und for­dert An­pas­sun­gen.

Die Schweiz ist zu Recht stolz dar­auf, eines jener Län­der mit dem dich­tes­ten öf­fent­li­chen Ver­kehrs­netz zu sein: kaum ein Stadt­quar­tier ohne Traman­schluss, kaum ein Berg­dorf ohne Post­au­to­li­nie. Die­ses gros­se An­ge­bot trägt un­be­strit­ten viel zur At­trak­ti­vi­tät als Wirt­schafts­stand­ort, Wohn­ort und Rei­se­des­ti­na­ti­on bei. Doch die vie­len Vor­tei­le haben einen Preis, und die­ser steigt ste­tig.

Die Be­reit­stel­lung der Leis­tun­gen des re­gio­na­len Per­so­nen­ver­kehrs (RPV) ist heute durch in­trans­pa­ren­te Ab­läu­fe und in­ef­fi­zi­en­te Struk­tu­ren ge­prägt. Die Rol­len­ver­tei­lun­gen füh­ren zu In­ter­es­sen­kon­flik­ten und Fehl­an­rei­zen, die im Ex­trem­fall Pro­ble­me her­vor­ru­fen, wie sie mit dem Post­Au­to-Skan­dal ans Licht kamen.

Zu zö­ger­li­che Re­form

Bund und Kan­to­ne haben nun ein Mass­nah­men­pa­ket mit mo­dera­ten Re­for­men zum RPV in die Ver­nehm­las­sung ge­schickt. Aus Sicht von eco­no­mie­su­is­se sind diese zwar po­si­tiv zu wer­ten, gehen aber nicht weit genug. Um die Not­wen­dig­keit tief grei­fen­der Neue­run­gen auf­zu­zei­gen, hat der Wirt­schafts­dach­ver­band heute ein Dos­sier­po­li­tik zum öf­fent­li­chen Re­gio­nal­ver­kehr pu­bli­ziert. Es zeich­net die Ent­wick­lun­gen der letz­ten Jahr­zehn­te nach und schlüs­selt die kom­ple­xen Struk­tu­ren auf, die dem heu­ti­gen Sys­tem zu­grun­de lie­gen.

Die Ana­ly­se kommt zum Schluss, dass die vor­ge­schla­ge­ne Re­form nicht weit genug geht. eco­no­mie­su­is­se for­dert ins­be­son­de­re eine er­geb­nis­ori­en­tier­te Aus­ge­stal­tung der Pro­zes­se und eine wei­ter­ge­hen­de Auf­ga­ben­ent­flech­tung zwi­schen Bund und Kan­to­nen. Die Wett­be­werbs­fä­hig­keit soll deut­lich stei­gen. Das Sys­tem soll nicht mehr nach der Logik «mehr vom Glei­chen» wei­ter­ent­wi­ckelt wer­den, son­dern im Sinne des Kun­den­nut­zens mehr In­no­va­ti­on her­vor­brin­gen.

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