Haus aus Sicht eines Wärme Barometers

Für eine en­er­gie­ef­fi­zi­en­te­re EU

EU-En­er­gie­kom­mis­sar Gün­ther Oet­tin­ger hat am Mitt­woch, 22. Juni 2011, den Ge­set­zes­vor­schlag für die En­er­gie­ef­fi­zi­enz-Richt­li­nie in Brüs­sel vor­ge­stellt. Diese dient ins­be­son­de­re der Um­set­zung des im März die­ses Jah­res vor­ge­stell­ten Eu­ro­päi­schen En­er­gie­ef­fi­zi­enz­plans und setzt auf klare Ziele, um den En­er­gie­ver­brauch in den kom­men­den Jah­ren deut­lich zu sen­ken.

Die Kom­mis­si­on sieht mit der En­er­gie­ef­fi­zi­enz-Richt­li­nie zahl­rei­che Mass­nah­men zur In­ten­si­vie­rung der na­tio­na­len An­stren­gun­gen der EU-Mit­glieds­staa­ten für eine ef­fi­zi­en­te­re En­er­gie­nut­zung vor. Dem­zu­fol­ge sol­len En­er­gie­ver­tei­ler und En­er­gie­ein­zel­han­dels­un­ter­neh­men jähr­lich Ein­spa­run­gen in Höhe von 1,5 Pro­zent ihres En­er­gie­ab­satz­vo­lu­mens durch En­er­gie­ef­fi­zi­enz­mass­nah­men wie Ef­fi­zi­enz­ver­bes­se­rung des Hei­zungs­sys­tems, Ein­bau von Dop­pel­glas­fens­tern sowie bes­se­re Da­chi­so­lie­run­gen er­rei­chen. Da­ne­ben soll auch der öf­fent­li­che Sek­tor in die Ver­ant­wor­tung ge­nom­men wer­den. So sol­len ge­mäss Richt­li­nie pro Jahr drei Pro­zent aller öf­fent­li­chen Ein­rich­tun­gen hin­sicht­lich En­er­gie­ef­fi­zi­enz­ge­sichts­punk­ten sa­niert wer­den. Die En­er­gie­ef­fi­zi­enz-Richt­li­nie be­inhal­tet wei­ter grös­se­re En­er­gie­ein­spar­me­cha­nis­men wie bei­spiels­wei­se die Ein­füh­rung von Smart Grid/Smart Meter, mit des­sen Hilfe die Kon­su­men­tin­nen und Kon­su­men­ten ihren En­er­gie­kon­sum bes­ser und ef­fi­zi­en­ter ge­stal­ten und ver­wal­ten kön­nen. Grund­sätz­lich über­lässt je­doch die Richt­li­nie den Mit­glieds­staa­ten viel Fle­xi­bi­li­tät und Frei­heit bei deren Um­set­zung. Auch sind al­ter­na­ti­ve Mass­nah­men er­laubt, wenn sie na­tio­na­len Er­for­der­nis­sen bes­ser ent­spre­chen.

Da die Richt­li­nie keine ver­bind­li­chen Ein­spa­rungs­zie­le be­inhal­tet und ei­ni­ge Hin­ter­tür­chen offen lässt, wird sie von ei­ni­gen Po­li­ti­kern als un­ge­nü­gend be­zeich­net. Auch ihr Fokus auf eher kurz­fris­ti­ge Ziele wie auch zu un­ge­naue An­ga­ben be­züg­lich der Fi­nan­zie­rung stos­sen auf Kri­tik. Auf der an­de­ren Seite be­män­geln Wirt­schafts­krei­se, die En­er­gie­ef­fi­zi­enz­mass­nah­men aktiv un­ter­stüt­zen und damit bis­lang am stärks­ten zur Re­duk­ti­on von CO2-Em­mis­sio­nen in Eu­ro­pa bei­ge­tra­gen haben, die Ein­füh­rung von star­ren Ziel­vor­ga­ben an­stel­le der De­fi­ni­ti­on von Prin­zi­pi­en zur Ef­fi­zi­enz­stei­ge­rung.

Für die EU wird es je­doch lang­sam eng. Will sie ihr am­bi­tiö­ses Ziel, eine Stei­ge­rung der En­er­gie­ef­fi­zi­enz um 20 Pro­zent bis 2020, er­rei­chen, müs­sen die ein­ge­lei­te­ten Mass­nah­men von den Mit­glieds­staa­ten um­ge­setzt wer­den. An­läss­lich des Tref­fens der EU-Um­welt­mi­nis­ter am 21. Juni 2011 in Lu­xem­burg hatte die Kom­mis­si­on über­dies eine wei­te­re Er­hö­hung der Re­duk­ti­on von Treib­haus­gas­emis­sio­nen von 20 Pro­zent auf 25 Pro­zent bis 2020 vor­ge­schla­gen. Da­ge­gen hat je­doch Polen, das dem­nächst die Rats­prä­si­dent­schaft über­nimmt, sein Veto ein­ge­legt. Mit einer bal­di­gen Ver­schär­fung der Re­duk­ti­ons­zie­le ist somit vor­erst nicht zu rech­nen.

Wei­te­re In­for­ma­tio­nen zur En­er­gie­ef­fi­zi­enz-Richt­li­nie:
En­er­gy Ef­fi­ci­en­cy Di­rec­tive