Alte Frau bedient Taschenrechner

Der Bund gibt für die AHV am meis­ten Geld aus

Die AHV ist der zweit­gröss­te öf­fent­li­che Haus­halt der Schweiz. Er wird von ver­schie­de­nen Ein­nah­me­quel­len ge­spie­sen. Ins­be­son­de­re der Bund leis­tet aus ei­ge­nen Mit­teln jähr­lich einen hohen Bei­trag an unser wich­tigs­tes Vor­sor­ge­werk. Die AHV ist damit nicht nur mit Ab­stand der gröss­te Aus­ga­ben­pos­ten des Bun­des – des­sen Aus­ga­ben für die AHV wach­sen auch ra­scher als die Aus­ga­ben für prak­tisch alle an­de­ren Auf­ga­ben. Ein noch hö­he­rer Bun­des­bei­trag könn­te nur mit einer Steu­er­er­hö­hung fi­nan­ziert wer­den. Die­ser Fakt soll­te klar sein, wenn es um die Ab­stim­mung über die Ein­füh­rung einer 13. AHV-Rente geht.

Die wich­tigs­ten Ein­nah­me­quel­len der AHV sind die Bei­trä­ge aus der Wirt­schaft (Ar­beit­neh­men­de und Ar­beit­ge­ben­de), vom Bund und aus der Mehr­wert­steu­er. Die Ein­nah­men der AHV be­tra­gen ak­tu­ell jähr­lich gut 50 Mil­li­ar­den Fran­ken. Damit ist die AHV hin­ter dem Bun­des­haus­halt (83 Mrd.) der zweit­gröss­te öf­fent­li­che Haus­halt der Schweiz. Weil immer mehr Ar­beit­neh­men­de in Pen­si­on gehen, we­ni­ger Er­werbs­tä­ti­ge nach­rü­cken und die Men­schen ge­ne­rell älter wer­den, braucht die AHV ste­tig mehr Mit­tel, um die lau­fen­den Ren­ten fi­nan­zie­ren zu kön­nen.

Lau­fend Mehr­ein­nah­men für die AHV

In den letz­ten drei Jah­ren hat das Volk di­ver­se Mehr­ein­nah­men für die AHV be­schlos­sen. 2020 wur­den mit der Steu­er­re­form und AHV-Fi­nan­zie­rung (STAF) die Lohn­bei­trä­ge, der Bun­des­bei­trag und die Mehr­wert­steu­er­ein­nah­men an die AHV er­höht. Die 2022 an­ge­nom­me­ne Re­form AHV 21 bringt dank der Er­hö­hung des Mehr­wert­steu­er­sat­zes und des Frau­en­ren­ten­al­ters wei­te­re Mehr­ein­nah­men für das Vor­sor­ge­werk. Dabei han­delt es sich um Mil­li­ar­den­be­trä­ge, die das Volk jedes Jahr auf ver­schie­de­nen Wegen zu­sätz­lich in die AHV ein­zahlt.

Bund fi­nan­ziert AHV-Ren­ten zu einem Fünf­tel mit

Aber nicht nur di­rekt von den Steu­er­zah­len­den und der Wirt­schaft – auch vom Bund (und damit in­di­rekt wie­der von den Steu­er­zah­len­den) fliesst immer mehr Geld in die AHV. Wie die Gra­fik zeigt, ist der Be­reich Al­ters­vor­sor­ge der gröss­te Aus­ga­ben­pos­ten des Bun­des. Haupt­kom­po­nen­te ist der Bun­des­bei­trag an die AHV von jähr­lich über 10 Mil­li­ar­den Fran­ken. Die­ser Bei­trag ist deut­lich höher als jeder an­de­re Bei­trag an eine Bun­des­auf­ga­be (z.B. Ver­kehr, Bil­dung, Armee, Mi­gra­ti­on). Der Bun­des­bei­trag an die AHV ist ge­setz­lich fest­ge­schrie­ben: er be­trägt fix 20.2 Pro­zent der Ren­ten, die die AHV jedes Jahr aus­be­zahlt. Die Über­wei­sun­gen des Bun­des an die AHV wer­den in den nächs­ten Jah­ren auf­grund der de­mo­gra­fi­schen Ent­wick­lung stark zu­neh­men. Das ist einer der Grün­de, warum der Bun­des­haus­halt in den nächs­ten Jah­ren fi­nan­zi­ell stark ge­for­dert ist und Kür­zun­gen bei ver­schie­de­nen an­de­ren Auf­ga­ben un­aus­weich­lich sind.

 

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AHV si­chern statt rui­nie­ren

Mit der heu­ti­gen Fi­nan­zie­rung sind die AHV-Ren­ten bis 2030 ge­si­chert. An­schlies­send braucht es neue Lö­sun­gen. Diese kön­nen nicht darin be­ste­hen, dass sich der Bund noch stär­ker bei der AHV en­ga­giert. Der fi­nan­zi­el­le Druck auf an­de­re Auf­ga­ben würde schlicht zu gross. Der Bund ver­fügt über keine frei­en Spiel­räu­me mehr – auch nicht für an­de­re Auf­ga­ben. Die fi­nan­zi­el­le Si­che­rung der AHV muss des­halb auf an­de­rem Weg er­fol­gen. Klar ist, dass die Lö­sungs­fin­dung durch den Be­schluss einer 13. AHV-Rente mas­siv er­schwert würde. Nicht nur müss­te di­rekt – über die Mehr­wert­steu­er und Lohn­bei­trä­ge – mehr Geld in die AHV flies­sen (4 Mil­li­ar­den), auch der Bund müss­te sei­nen Bei­trag noch ein­mal um eine Mil­li­ar­de Fran­ken jähr­lich auf­sto­cken. Eine Steu­er­er­hö­hung für diese Mehr­aus­ga­be wäre un­aus­weich­lich. Die 13. AHV-Rente mit Kos­ten von 5 Mil­li­ar­den Fran­ken kommt uns alle teuer zu ste­hen.