Bundeshaus

Bun­des­fi­nan­zen 2023: Tief­ro­te Zah­len er­for­dern Prio­ri­sie­rung

Nach­dem der or­dent­li­che Bun­des­haus­halt glimpf­lich durch die Co­ro­na-Krise ge­kom­men ist, steht er in den nächs­ten Jah­ren mas­siv unter Druck. Schuld daran sind nicht «Co­ro­na» oder an­de­re äus­se­re Um­stän­de. Die schwie­ri­ge Si­tua­ti­on ist haus­ge­macht. Die vom Par­la­ment lau­fend be­schlos­se­nen Aus­bau­vor­ha­ben über­stei­gen die Ein­nah­men des Bun­des bei Wei­tem. Um die Si­tua­ti­on nicht noch zu ver­schlim­mern, braucht es gröss­te fi­nanz­po­li­ti­sche Dis­zi­plin und eine Dis­kus­si­on zur Prio­ri­sie­rung der Aus­ga­ben.

Die Schul­den­brem­se ist in der Ver­fas­sung ver­an­kert. Sie ver­langt, dass Ein­nah­men und Aus­ga­ben im Gleich­ge­wicht ge­hal­ten wer­den. Diese Vor­ga­be wird mit dem Bud­get 2023 ein­ge­hal­ten, nicht aber in den dar­auf­fol­gen­den Fi­nanz­plan­jah­ren. Ge­mäss heu­ti­ger Pro­gno­sen er­ge­ben sich ab 2024 De­fi­zi­te, die von der Schul­den­brem­se nicht er­laubt sind. Ab 2025 feh­len jähr­lich be­reits über drei Mil­li­ar­den Fran­ken.

Ohne Ge­gen­fi­nan­zie­rung muss auf neue Aus­ga­ben ver­zich­tet wer­den

Ge­trie­ben wird das Aus­ga­ben­wachs­tum vom Aus­bau der Armee, von mil­li­ar­den­schwe­ren zu­sätz­li­chen Prä­mi­en­ver­bil­li­gun­gen, von För­der­gel­dern für En­er­gie-, Klima- und Um­welt­mass­nah­men sowie von Zu­satz­aus­ga­ben für Kin­der­krip­pen und den öf­fent­li­chen Ver­kehr. Der Bun­des­rat hat in sei­nem jüngs­ten Be­richt das Par­la­ment auf­ge­for­dert, mög­lichst rasch Prio­ri­sie­run­gen vor­zu­neh­men. Wich­tigs­te Emp­feh­lung ab so­fort: Ohne kon­se­quen­te Ge­gen­fi­nan­zie­rung muss auf jeg­li­che neue Aus­ga­ben ver­zich­tet wer­den. So soll sich die Si­tua­ti­on we­nigs­tens nicht ver­schlim­mern. An­ge­sichts der Haus­halts­ent­wick­lung ist aber klar: es braucht wei­te­re Be­rei­ni­gun­gen.

Der der­zei­ti­ge Ex­pan­si­ons­kurs ohne Fi­nan­zie­rung zeigt, wie wich­tig und rich­tig die Schul­den­brem­se ist. Sie for­dert zu haus­häl­te­ri­scher Dis­zi­plin auf und ver­langt, dass Prio­ri­tä­ten ge­setzt wer­den. Bei­des braucht es jetzt, damit die Bun­des­fi­nan­zen zur nö­ti­gen Sta­bi­li­tät zu­rück­fin­den.

Lesen Sie mehr in un­se­rem neuen dos­sier­po­li­tik zur Lage der Bun­des­fi­nan­zen 2023 und den fi­nanz­po­li­ti­schen Her­aus­for­de­run­gen ab 2024.

Zum Pod­cast über die Bun­des­fi­nan­zen