Breit ge­tra­ge­ne Steu­er­re­form im In­ter­es­se der Schweiz

Die Un­ter­neh­mens­steu­er­re­form III ist ein zäh aus­ge­han­del­ter Kom­pro­miss, mit dem das wich­ti­ge Ziel der steu­er­li­chen At­trak­ti­vi­tät des Stand­orts Schweiz er­reicht wer­den kann. Ein Re­fe­ren­dum gegen die heute vom Par­la­ment ver­ab­schie­de­te Vor­la­ge wäre hin­ge­gen un­ver­ständ­lich. Ein Schei­tern der Re­form würde Zehn­tau­sen­de Ar­beits­plät­ze und Steu­er­ein­nah­men in Mil­li­ar­den­hö­he ge­fähr­den.

Die eid­ge­nös­si­schen Räte haben heute in der Schluss­ab­stim­mung einer breit ab­ge­stütz­ten Lö­sung zur Un­ter­neh­mens­steu­er­re­form III (USR III) deut­lich zu­ge­stimmt. eco­no­mie­su­is­se un­ter­stützt das Be­ra­tungs­er­geb­nis, auch wenn die­ses nicht in allen Punk­ten voll­um­fäng­lich den Po­si­tio­nen der Wirt­schaft ent­spricht. Die Re­form stellt die Rechts­si­cher­heit im Be­reich der Un­ter­neh­mens­be­steue­rung wie­der her. Damit ist sie im In­ter­es­se der Schweiz und ihrer Wirt­schaft.

Die be­schlos­se­ne Vor­la­ge ori­en­tiert sich sehr eng an den Vor­ga­ben der Kan­to­ne. Be­gren­zun­gen bei den neuen Steu­er­in­stru­men­ten hal­ten den Steu­er­wett­be­werb auf heu­ti­gem Ni­veau, und dank dem fi­nan­zi­el­len Bei­trag des Bun­des ver­fü­gen die Kan­to­ne über jenen Hand­lungs­spiel­raum, den sie nach der Ab­schaf­fung der Son­der­be­steue­rung be­nö­ti­gen. Die Vor­la­ge kon­zen­triert sich vor allem auf Mass­nah­men, die für den Stand­ort Schweiz in der ak­tu­el­len Si­tua­ti­on un­ab­ding­bar sind. eco­no­mie­su­is­se hat diese Fo­kus­sie­rung von Be­ginn weg mit­ge­tra­gen und des­halb auf eben­falls wich­ti­ge, un­mit­tel­bar aber we­ni­ger dring­li­che Mass­nah­men ver­zich­tet. Die USR III will nicht neue Steu­er­pri­vi­le­gi­en schaf­fen, son­dern eine mas­si­ve steu­er­li­che Ver­schlech­te­rung mit gra­vie­ren­den volks­wirt­schaft­li­chen und fi­nan­zi­el­len Kon­se­quen­zen für die Schweiz ver­hin­dern. Die­ses Ziel kann die Vor­la­ge aus Sicht einer brei­ten Mehr­heit von Par­tei­en, Bun­des­rat, Kan­to­nen und Wirt­schaft er­fül­len. Die USR III ist damit ef­fek­tiv und zu­gleich aus­ge­wo­gen.

Fahr­läs­si­ges Spiel mit dem Feuer

Ein Re­fe­ren­dum gegen die Re­form wäre un­ver­ständ­lich. Es wäre ein de­struk­ti­ver An­griff auf eine dank Zu­ge­ständ­nis­sen von allen Sei­ten in einem jah­re­lan­gen Pro­zess zu­stan­de ge­kom­me­ne Lö­sung, die in einem neuen An­lauf zudem kaum an­ders aus­se­hen würde. An­ge­sichts der dro­hen­den Kon­se­quen­zen für Ar­beits­plät­ze und Steu­er­ein­nah­men ist die Ab­leh­nung die­ser Vor­la­ge schlicht fahr­läs­sig. 

Be­treffs des Ein­be­zugs der Di­vi­den­den­be­steue­rung er­war­tet eco­no­mie­su­is­se, dass die wirt­schaft­li­che Dop­pel­be­las­tung der Di­vi­den­den ge­mil­dert bleibt. Eine er­neu­te Über­be­las­tung von KMU-Un­ter­neh­men und Fa­mi­li­en­ge­sell­schaf­ten lehnt der Wirt­schafts­dach­ver­band ab und for­dert die Kan­to­ne auf, bei der An­pas­sung ihrer Steu­er­stra­te­gi­en ent­spre­chen­de Vor­keh­run­gen zu tref­fen. Dazu ge­hö­ren nebst der zins­be­rei­nig­ten Ge­winn­steu­er die Sen­kung der kan­to­na­len Ge­winn­steu­er­sät­ze sowie wei­te­re steu­er­li­che Mass­nah­men, die im Rah­men der USR III ein­ge­führt wer­den.