Haus mit Bauplan

Ab­sa­ge an die Zer­sie­de­lungs­in­itia­ti­ve stärkt die Raum­po­li­tik

eco­no­mie­su­is­se be­grüsst das deut­li­che Nein von Volk und Stän­den zur Zer­sie­de­lungs­in­itia­ti­ve. Die Vor­la­ge hat zwar ein le­gi­ti­mes Ziel ver­folgt, dies je­doch mit zu ra­di­ka­len und letzt­lich kon­tra­pro­duk­ti­ven Mit­teln. Zum Schutz des Bo­dens setzt der Wirt­schafts­dach­ver­band statt­des­sen auf das exis­tie­ren­de, grif­fi­ge Raum­pla­nungs­ge­setz.

Die Mehr­heit der Schwei­zer Stimm­be­rech­tig­ten will von einem ra­di­ka­len Ein­zo­nungs­stopp nichts wis­sen und er­teilt der Zer­sie­de­lungs­in­itia­ti­ve eine Ab­sa­ge. eco­no­mie­su­is­se nimmt die­ses Er­geb­nis mit Ge­nug­tu­ung zur Kennt­nis. Die Vor­la­ge hätte die Raum­pla­nung von Bund, Kan­to­nen und Ge­mein­den in ein der­art enges Kor­sett ein­ge­schnürt, dass die künf­ti­ge Ent­wick­lung des Lan­des ernst­haft in­fra­ge ge­stellt wor­den wäre. Ein fak­ti­sches Ein­frie­ren der Bau­zo­nen hätte zudem fal­sche An­rei­ze ge­setzt und Ge­mein­den mit über­di­men­sio­nier­ten Land­re­ser­ven be­lohnt. 

Das Nein am heu­ti­gen Ab­stim­mungs­sonn­tag be­deu­tet al­ler­dings nicht, dass die Ent­wick­lung der ver­gan­ge­nen Jahr­zehn­te un­ver­än­dert fort­ge­führt wer­den soll. Die Zer­sie­de­lung ist ein ernst­haf­tes Pro­blem, das ent­schlos­sen an­ge­gan­gen wer­den muss. Mit der bald um­ge­setz­ten ers­ten Re­vi­si­on des Raum­pla­nungs­ge­set­zes (RPG 1) hat die Po­li­tik be­reits wich­ti­ge Wei­chen in diese Rich­tung ge­stellt. Die noch un­ge­lös­ten Fra­gen, ins­be­son­de­re nach den ge­setz­li­chen Vor­aus­set­zun­gen für Bau­ten aus­ser­halb der Bau­zo­nen, wer­den der­zeit im Rah­men der RPG 2 the­ma­ti­siert. eco­no­mie­su­is­se wird sich kon­struk­tiv an die­ser Dis­kus­si­on be­tei­li­gen.