Neue EGIP-Präsidentin
Das Wichtigste in Kürze:
- Die Expertengruppe für Geistiges Eigentum ist seit über 30 Jahren für die Wirtschaft und den Schutz des geistigen Eigentums tätig.
- Myrtha Hurtado Rivas von Nestlé übernimmt auf den 1. Januar 2025 das Präsidium der EGIP.
- Die neue Präsidentin bringt wertvolle Erfahrung aus ihrer Arbeit bei Novartis und dem Institut für Geistiges Eigentum mit.
Der Schutz des geistigen Eigentums ist für die Schweiz und ihre Wirtschaft von zentraler Bedeutung. Eine wesentliche Rolle, die Interessen der Wirtschaft in diesem Feld zu vertreten, spielt die Expertengruppe für Geistiges Eigentum (EGIP). Die Gruppe setzt sich seit Jahren für die Stärkung und Weiterentwicklung des Schutzes geistigen Eigentums in der Schweiz ein. Die neue Präsidentin Myrtha Hurtado Rivas erläutert, wie sie kreative und technische Innovationen sichern und deren wirtschaftliche Verwertung gewährleisten will.
Der Schutz des geistigen Eigentums wird für die Wirtschaft immer wichtiger – wo sehen Sie die grössten Herausforderungen?
Die Herausforderungen im Bereich des geistigen Eigentums sind vielschichtig und werden durch technologische Entwicklungen wie Künstliche Intelligenz (AI) und Blockchain verstärkt. In der Schweiz existieren bereits bewährte gesetzliche Rahmenbedingungen zum Schutz des geistigen Eigentums. Es ist jedoch kontinuierlich zu prüfen, ob diese angepasst werden müssen, um den neuen Gegebenheiten gerecht zu werden. Die rasante Entwicklung von AI und Blockchain stellt bestehende Gesetze vor erhebliche Herausforderungen, insbesondere im Hinblick auf Urheberrecht und Patentrecht. Dabei ist von entscheidender Bedeutung, dass die Schweiz nicht nur internationalen Trends folgt, sondern gleichzeitig die spezifischen Interessen des Landes bewahrt.
Welche Rolle hat das geistige Eigentum für die Innovationskraft der Schweiz?
Das geistige Eigentum spielt eine entscheidende Rolle für die Innovationskraft der Schweiz, die immer wieder zu den führenden Ländern in Innovation weltweit zählt. Dies wurde auch in diesem Jahr durch den «Global Innovation Index» der Weltorganisation für geistiges Eigentum (WIPO) bestätigt. Ein robustes Intellectual Property Rights-System (IP) schützt erhebliche Investitionen in Forschung und Entwicklung, wodurch wiederum Innovationen effektiv geschützt werden. Dies schafft die richtigen finanziellen Anreize, um Investitionen zu tätigen, was wiederum dazu führt, dass die Schweiz weiterhin attraktiv für inländische und ausländische Unternehmen und Investoren bleibt. Zudem unterstützt das IP-System auch Start-ups und kleine sowie mittlere Unternehmen (KMUs), indem es ihnen ermöglicht, ihre Innovationen und Technologien zu schützen. Darüber hinaus ermöglicht das effektive IP-System eine enge Zusammenarbeit zwischen Unternehmen, Hochschulen und Forschungseinrichtungen, was den Wissenstransfer und die Lizenzierung von Technologien fördert und erleichtert. Das starke IP-System ist somit ein wesentlicher Pfeiler der Innovationskraft der Schweiz.
Was sind Ihre Ziele als neue EGIP-Präsidentin?
Ich habe mir zwei Hauptziele gesetzt, um die bedeutende Arbeit unserer Gruppe fortzuführen und weiterzuentwickeln. Gemeinsam mit den EGIP-Mitgliedern möchte ich sicherstellen, dass das IP-System weiterhin Anreize für Investitionen in Forschung und Entwicklung bietet. Dies geht Hand in Hand mit der Wahrnehmung der Interessen der Wirtschaft in politischen und rechtlichen Diskussionen, um das förderliche Umfeld für Innovation und Wachstum zu stärken. Zudem werden wir darauf achten, internationale Entwicklungen im Bereich des geistigen Eigentums zu beeinflussen und die Position der Schweiz als Vorreiterin in diesem Bereich zu stärken. Durch diese kollektiven Anstrengungen hoffe ich, die EGIP zu einer noch einflussreicheren Plattform für den Schutz und die Förderung geistigen Eigentums in der Schweiz zu machen.