So bleibt die Schweiz erfolgreich – die sieben Säulen der Innovationsfähigkeit
- Einleitung Das Wichtigste in Kürze | Position economiesuisse
- Kapitel 1 Einleitung
- Kapitel 2 Säule 1: Hohe Wettbewerbsfähigkeit dank ausgezeichneten Rahmenbedingungen
- Kapitel 3 Säule 2: Exzellentes Bildungssystem mit starker dualer Berufslehre
- Kapitel 4 Säule 3: Förderung von MINT-Fächern und Unternehmertum
- Kapitel 5 Säule 4: Prioritäre Finanzierung von Forschung und Entwicklung
- Kapitel 6 Säule 5: Zugang zu qualifizierten Fachkräften aus aller Welt
- Kapitel 7 Säule 6: Internationale Vernetzung und Kooperation
- Kapitel 8 Säule 7: Lebendige Innovationsökosysteme
- Kapitel 9 Fazit
Einleitung
Ohne Innovation kein Fortschritt. Innovation ist einer der wichtigsten Faktoren zur Mehrung des Wohlstands und zur Bekämpfung grosser gesellschaftlicher Herausforderungen wie dem Klimawandel oder der demographischen Entwicklung. Sie entsteht jedoch nicht auf dem Reisbrett der Verwaltung oder der Politik. Einerseits besteht ein grosses Unwissen darüber, wie sich Ideen entwickeln, wie sie in adäquate Produkte umgewandelt werden und wie sich diese Produkte im Markt durchsetzen lassen. Andererseits ist die Inkubationszeit von der Forschung bis hin zu einer Innovation lang und der Erfolg höchst ungewiss. Innovation kann daher nicht mittels politischer und regulatorischer Massnahmen erzwungen werden. Durch ihre schwierige Abgrenzung und eine unkonkrete Begrifflichkeit gerät Innovation aber immer wieder in die Fänge von politischer Willkür und Opportunismus.
Was ist eigentlich Innovation? Der Begriff umfasst im Allgemeinen das Generieren von wirtschaftlichen, technischen, sozialen oder organisatorischen Neuerungen. Aus volkswirtschaftlicher Sicht umfasst er aber mehr: Die Umsetzung der Ideen in Form von Produkten, neuen Dienstleistungen oder Prozessen ist ebenso Teil der Innovation wie die erfolgreiche Anwendung, Vermarktbarkeit und der Verkauf. Eine brillante Idee oder ein bahnbrechendes Forschungsresultat allein genügt also nicht: Erst wenn sich eine Neuerung auch durchsetzt, entsteht Innovation.
Innovationspolitik umfasst nicht nur die staatlich gelenkte Bildung, Forschung und Innovationsförderung. Die privatwirtschaftlichen Innovationsbemühungen sind von mindestens ebenso grosser Bedeutung. Es macht deshalb Sinn, Innovationspolitik in einem breiteren Kontext zu betrachten. Jedes politische Handeln, das optimale volkswirtschaftliche Rahmenbedingungen schafft – von der Finanz- über die Arbeitsmarkt- bis hin zur Aussenpolitik -, ist unter Innovationspolitik zu subsummieren.
Praktisch kein entwickeltes Land hat in seiner Wachstumspolitik der letzten Jahre nicht Innovation als Schwerpunkt gesetzt. Der internationale Kampf um die besten Standorte wird sich künftig weiter akzentuieren – die Konkurrenz nimmt stetig zu. Für den Werk- und Denkplatz Schweiz ist eine erfolgreiche Innovationspolitik deshalb von grösster Bedeutung. Als Hochlohn- und Hochkostenland muss die Schweiz in Sachen Innovation auf einem Spitzenplatz bleiben. Nur so kann sie ihren Wohlstand sichern und einen wesentlichen Beitrag zur Lösung globaler Probleme leisten.
Wie kann ihr das gelingen? Für ein Land ohne natürliche Rohstoffe ist Die Beantwortung dieser Frage zentral. Ebenso wichtig ist es jedoch zu erkennen, welches die falschen Rezepte für eine Stärkung des Innovationsstandorts sind. Denn das Argument der Verbesserung der Innovationskraft wird gerne für politische Vorstösse aller Art herangezogen, obwohl diese nicht selten kontraproduktive Auswirkungen haben. Denn eines ist klar festzuhalten: Innovation ist nicht mit einer spezifischen Lösungstechnologie gleichzusetzen.
In diesem Sinn sollen in der Folge die wichtigsten sieben Säulen einer erfolgreichen und nachhaltigen Innovationspolitik erläutert werden. Damit soll aufgezeigt werden, wie die Schweiz es auch künftig schafft, zu den innovativsten Ländern der Welt zu gehören. Wir beschränken uns dabei auf die wichtigsten Punkte und erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit.