Erfolgreiche Entwicklungszusammenarbeit mit Bulgarien und Rumänien
Seit zehn Jahren leistet die Schweiz einen Erweiterungsbeitrag an Bulgarien und Rumänien. Mithilfe von diesem werden zahlreiche Projekte zum Abbau von wirtschaftlichen und sozialen Ungleichheiten in Europa sowie innerhalb der beiden Länder realisiert. Auch hier ansässige Firmen profitieren davon. An einer Medienorientierung haben das Staatssekretariat für Wirtschaft und die Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit nun eine positive Bilanz präsentiert.
Nein, es ist keine Fata Morgana: Seit 2017 verkehren Trams mit dem Baujahr 1990 in den Farben der Basler Verkehrsbetriebe in der bulgarischen Hauptstadt. Es handelt sich dabei keineswegs um ein Werbeprojekt von Basel Tourismus und doch ist es Werbung für die Schweiz. In Basel wären sie längst verschrottet worden, in Sofia hingegen ersetzen sie altersschwache Tramzüge aus der Sowjetzeit. Damit verbessern sie mit einem gemeinsam mit der Schweiz erarbeiteten Verkehrskonzept nachhaltig den öffentlichen Verkehr Sofias.
Das ist nur eines von insgesamt neun Projekten und sechs thematischen Fonds (mit 23 Teilprojekten), die dank dem Schweizer Erweiterungsbeitrag in den letzten zehn Jahren in Bulgarien umgesetzt werden konnten. Im weit grösseren Rumänien waren es 17 Projekte und sieben thematische Fonds (mit 44 Teilprojekten), die bis Ende 2019 finanziert wurden.
Berufliche Perspektiven dank Schweizer Erweiterungsbeitrag
Das Staatssekretariat für Wirtschaft Seco sowie die Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit DEZA informierten Anfang der Woche an einer Medienorientierung, dass die meisten Projekte zur Verbesserung der öffentlichen und sozialen Sicherheit beitragen. Aber auch Projekte zur Förderung des Wirtschaftswachstums und der Verbesserung der Arbeitsbedingungen und des Umweltschutzes sind prominent vertreten. So beteiligte sich die Schweiz in Rumänien mit 24,5 Millionen Franken an einem Fonds für kreditwürdige KMU aus acht ausgewählten Sektoren, die ansonsten kaum Zugang zum Kreditmarkt haben. Dadurch konnten rund 3000 Arbeitsplätze geschaffen oder erhalten werden. Die zurückbezahlten Kredite fliessen in den Fonds zurück und stehen so für neue Kredite zur Verfügung. Rund 80 KMU absolvierten Schulungen in den Bereichen Marketing und Management. Solche Projekte sind auch im Interesse der Schweiz, denn sie geben der Bevölkerung berufliche Perspektiven in der Heimat und vermindern die Abwanderung. Im Bereich öffentliches Beschaffungswesen unterstützte die Schweiz Bulgarien bei der Erarbeitung eines neuen Handbuchs für die Behörden zur Anwendung nachhaltiger Kriterien bei öffentlichen Ausschreibungen.
Schweizer Wirtschaft profitiert ebenfalls
Die Schweizer Projekte schaffen aber auch Kontakte und gegenseitiges Vertrauen. Beides sind Voraussetzungen für die Intensivierung der gegenseitigen Wirtschaftsbeziehungen. Schweizer Unternehmen konnten in den letzten Jahren sowohl in Bulgarien als auch in Rumänien erfolgreich Fuss fassen. Die jährliche Handelsbilanz der Schweiz ist gegenüber beiden EU-Staaten positiv. Schweizer Unternehmen exportierten 2018 Waren und Dienstleistungen im Umfang von mehr als 1,3 Milliarden Schweizer Franken nach Rumänien und Bulgarien. Schweizer Firmen tragen mit Investitionen in Milliardenhöhe aber auch massgeblich zur Entwicklung der lokalen Wirtschaft bei. Schweizer Investitionen belegen in Rumänien mit 2,54 Milliarden Euro den 8. und in Bulgarien mit 1,44 Milliarden Euro den 10. Rang. Aus Sicht der Schweizer Wirtschaft ist die Bilanz des Erweiterungsbeitrags in den letzten zehn Jahren sowohl für die Schweiz als auch für die Empfängerstaaten deshalb klar positiv.