Lösungen gegen eine ausgefranste Schweizer Fahne
Wie die Fahne in meinem Garten ist auch die Schweiz Wind und Wetter ausgesetzt. Was ich der Schweiz zum 1. August wünsche ist, dass sie nicht ausfranst. Wie bei der Fahne der Klarlack, hilft hier Klarheit.
Unsere Schweizer Fahne daheim ist das ganze Jahr im Dauereinsatz. Sie ist also auch Sturm, Schnee und Hagel ausgesetzt – genau wie unser Land, das sich auch nicht einfach zurückziehen kann, wenn es etwas harscher wird.
Fahnen fransen schnell aus, wenn sie nicht nur am Nationalfeiertag gebraucht werden. Das Ausfransen beginnt immer am Rand, und die Fahne wird dann schnell kleiner. Mein Tipp: Wenn man den äusseren Rand mit etwas Klarlack bestreicht, hält die Naht viel länger.
So wie bei meiner Schweizer Fahne wünsche ich mir, dass wir an den Rändern des politischen Spektrums nicht ausfransen. Auch hier hilft Klarheit: Wir brauchen in der Schweizer Politik mehr Klarheit über die Fakten und Möglichkeiten. Und so wie der Lack gut austrocknen sollte, bevor man die Fahne dem Wetter aussetzt, sollten wir in unserem Land ausgereifte Lösungen suchen, statt Referenden und Volksinitiativen nur zur politischen Selbstinszenierung zu ergreifen.
Eine Fahne soll sich im Wind frei bewegen können – ein paar Tropfen Klarlack behindern diese Freiheit nicht. Auch die Politik sollte es mit ihren Eingriffen nicht übertreiben, sonst wird die Freiheit zu stark eingeschränkt und mit ihr der Mut, Neues zu wagen. Die Fahne weht nicht mehr.
Das Allerwichtigste ist für mich aber, dass die Fahne für alle Schweizerinnen und Schweizer weht. Schliesslich gehört sie uns allen gleichermassen, unabhängig von der Region, der Sprache, der Religion, dem Kontostand oder der politischen Gesinnung.