# 06 / 2018
26.04.2018

Fair-Food-Initiative: Nein zur teuren Bevormundung

Fazit: Ein klares Nein aus Sicht der Wirtschaft

Fünf Gründe, warum die Schweizer Wirtschaft die Fair-Food-Initiative der Grünen klar ablehnt:

• Die Initiative führt zu einem teuren Bürokratiemonster. Schweizer Beamte müssten an der Grenze und im Ausland kontrollieren, ob importierte Lebensmittel die besonderen Herstellungsvorschriften der Schweiz erfüllen. Bei stark verarbeiteten Lebensmitteln bedeutet dies, dass die Produktionsumstände jedes einzelnen Inhaltsstoffes kontrolliert werden müssten. Bei der Tiefkühl-Lasagne müssten unter anderem die Düngemittel beim Anbau des Weizens, die Arbeitsbedingungen des Müllers und die Transportumstände der Rinder zwischen Züchter und Metzger kontrolliert werden. Bei jährlich vier Millionen Tonnen importierten Lebensmitteln ein Ding der Unmöglichkeit.

• Die Lebensmittelpreise würden in der Schweiz langfristig stark steigen. Das trifft insbesondere Familien mit tiefem Einkommen hart. Gleichzeitig wird die Auswahl an Lebensmitteln kleiner, da die Importe stark eingeschränkt würden. In der Folge würde der Einkaufstourismus weiter zunehmen.

• Vom Bauern über die Lebensmittelindustrie bis zum Detailhändler verlieren alle. Bauern könnten ihre Produkte nicht mehr differenzieren. Freiwillige Initiativen im Handel würden untergraben werden. Die exportierende Lebensmittelindustrie würde an Wettbewerbsfähigkeit verlieren. Die Tourismusbranche käme weiter unter Kostendruck. Insgesamt bedroht die Initiative Arbeitsplätze.

• Die Initiative wirkt handelshemmend und schottet den Agrarmarkt weiter ab. Politische und wirtschaftliche Risiken nehmen zu, weil die Initiative gegen internationale Verpflichtungen und gegen Handelsrecht verstösst. Es ist mit Gegenmassnahmen von Handelspartnern zu rechnen, die den Marktzugang der Exportwirtschaft infrage stellen.

• Die Nachfrage nach nachhaltigen Lebensmitteln boomt. Seit 2011 hat sich der Umsatz von Fair-Trade-Produkten verdoppelt. Die Konsumenten kaufen immer bewusster ein, die Produzenten bauen das Angebot an nachhaltigen Produkten ständig aus und der Staat fördert Nachhaltigkeit mit passenden Rahmenbedingungen. Der Markt funktioniert. Es gibt keinen Anlass, mit zusätzlichen Vorschriften einzugreifen.