Transparence

Zu­neh­men­de Trans­pa­renz er­höht Dring­lich­keit der Steu­er­vor­la­ge

Ab 2018 müs­sen in­ter­na­tio­na­le Fir­men welt­weit be­rich­ten, in wel­chen Län­dern sie Ak­ti­vi­tä­ten wahr­neh­men und wie viele Steu­ern sie dort zah­len. Die Trans­pa­renz im Steu­er­be­reich nimmt damit wei­ter zu. Umso dring­li­cher ist eine Lö­sung bei den in­ter­na­tio­nal nicht län­ger ak­zep­tier­ten Schwei­zer Steu­er­re­geln. Die Steu­er­vor­la­ge 17 (SV17) muss mög­lichst rasch um­ge­setzt wer­den.

Be­reits ab nächs­tem Jahr müs­sen in­ter­na­tio­nal tä­ti­ge Un­ter­neh­men einen län­der­be­zo­ge­nen Be­richt er­stel­len (Coun­try-by-Coun­try Re­port, CbCR). Darin legen sie dar, wie sich ihre An­ge­stell­ten, die Um­sät­ze und die be­zahl­ten Steu­ern auf die je­wei­li­gen Län­der ver­tei­len. Alle OECD-, G-20- sowie viele wei­te­re Staa­ten (ins­ge­samt etwa 100 Län­der) haben sich ver­pflich­tet, den CbCR ein­zu­füh­ren – dar­un­ter auch die Schweiz.

Die Vor­la­ge zur Um­set­zung des CbCR wird zur­zeit im Par­la­ment dis­ku­tiert. Nach dem Stän­de­rat hat ges­tern auch der Na­tio­nal­rat die Vor­la­ge mit we­ni­gen Dif­fe­ren­zen deut­lich gut­ge­heis­sen. Das ist zu be­grüs­sen, denn die rund 250 be­trof­fe­nen mul­ti­na­tio­na­len Fir­men mit Haupt­sitz in der Schweiz kön­nen sich den Aus­kunfts­pflich­ten im Aus­land nicht ent­zie­hen. Die Um­set­zung in der Schweiz be­wahrt sie davor, ihre Be­rich­te di­rekt an aus­län­di­sche Be­hör­den lie­fern zu müs­sen. Statt­des­sen tau­schen die Schwei­zer Be­hör­den diese mit an­de­ren Staa­ten aus. Damit stellt die Vor­la­ge si­cher, dass die Be­rich­te nicht ver­öf­fent­licht wer­den und deren Ver­wen­dung auf Steu­er­zwe­cke be­schränkt bleibt.

Dring­lich­keit der Steu­er­vor­la­ge 17

Mit dem CbCR nimmt die Trans­pa­renz in in­ter­na­tio­na­len Steu­er­sa­chen wei­ter zu. Auch Steu­er­vor­be­schei­de (Ru­lings) wer­den ab 2018 zwi­schen­staat­lich aus­ge­tauscht. Umso dring­li­cher ist, dass die Schweiz mög­lichst bald in­ter­na­tio­na­le Min­dest­stan­dards bei den Steu­er­re­geln ein­hält. Nur dies ga­ran­tiert die Rechts- und Pla­nungs­si­cher­heit für hier an­säs­si­ge Un­ter­neh­men und schützt sie vor Sank­tio­nen im Aus­land. Die SV17 muss des­halb rasch be­ra­ten und ab 2019 um­ge­setzt wer­den kön­nen. Die Un­ter­neh­men brau­chen spä­tes­tens 2018 ein Si­gnal für ein zu­künf­tig in­ter­na­tio­nal ak­zep­tier­tes und at­trak­ti­ves Steu­er­sys­tem.

Die Um­set­zung des CbCR stellt si­cher, dass in­ter­na­tio­na­le Fir­men in der Schweiz ge­mäss in­ter­na­tio­na­len Re­geln Be­rich­te lie­fern. «Gleich lange Spies­se» soll­ten aber nicht nur für Pflich­ten, son­dern auch für Rech­te gel­ten. Bei der Aus­ge­stal­tung der neuen steu­er­li­chen In­stru­men­te im Rah­men der SV17 muss das in­ter­na­tio­na­le Um­feld eben­so be­ach­tet wer­den. An Kon­kur­renz­stand­or­ten an­ge­wen­de­te In­stru­men­te soll­ten auch den Kan­to­nen zur Ver­fü­gung ste­hen.