Berge mit blauem Himmel

Wirt­schaft un­ter­stützt in­sti­tu­tio­nel­le Grund­sät­ze des Bun­des

Die Wirt­schaft un­ter­stützt im Grund­satz die vom Bun­des­rat er­ar­bei­te­ten Lö­sungs­vor­schlä­ge zu den in­sti­tu­tio­nel­len Fra­gen beim künf­ti­gen Strom­ab­kom­men mit der Eu­ro­päi­schen Union. Die Schweiz soll im Rah­men eines künf­ti­gen Ab­kom­mens das re­le­van­te EU-Recht au­to­nom über­neh­men kön­nen. Eine au­to­ma­ti­sche Rechts­über­nah­me ist klar ab­zu­leh­nen.

​Der Bun­des­rat hat heute zu­han­den der EU Grund­sät­ze für in­sti­tu­tio­nel­le Lö­sun­gen ver­ab­schie­det. eco­no­mie­su­is­se un­ter­stützt diese grund­sätz­lich, wobei ver­schie­de­ne Be­din­gun­gen ein­zu­hal­ten sind: Der re­le­van­te Ac­quis ist klar zu de­fi­nie­ren. Und die Schweiz muss eine Mit­spra­che bei des­sen Wei­ter­ent­wick­lung er­hal­ten. Ho­ri­zon­ta­le The­men wie Wett­be­werbs­recht oder staat­li­che Bei­hil­fen sind von einer au­to­no­men Ac­quis-Über­nah­me aus­zu­klam­mern. Die vom Bun­des­rat vor­ge­schla­ge­ne un­ab­hän­gi­ge Über­wa­chungs­be­hör­de ist ge­gen­über einer su­pra­na­tio­na­len Be­hör­de zu fa­vo­ri­sie­ren. Die Zu­stim­mung für eine na­tio­na­le Be­hör­de hängt davon ab, dass die ver­fas­sungs­recht­li­che Kom­pa­ti­bi­li­tät und die Bei­be­hal­tung der be­ste­hen­den Ver­wal­tungs­auf­sicht ge­währ­leis­tet sind. Auch müs­sen die Kom­pe­ten­zen der Be­hör­de klar de­fi­niert wer­den. Für die Wirt­schaft ist zudem zen­tral, dass die neu zu ent­wi­ckeln­den in­sti­tu­tio­nel­len Vor­keh­run­gen nur für künf­ti­ge Ab­kom­men gel­ten und sich nicht auf be­reits be­ste­hen­de Ab­kom­men be­zie­hen.

Die Schweiz ist im eu­ro­päi­schen Strom­ver­bund und Bin­nen­markt er­folg­reich in­te­griert und leis­tet einen stra­te­gi­schen Bei­trag zur eu­ro­päi­schen Ver­sor­gungs­si­cher­heit und Wett­be­werbs­fä­hig­keit. Die Ver­mei­dung einer In­sel­la­ge und eines Tran­sit­en­g­pas­ses liegt im In­ter­es­se bei­der Sei­ten. Aus Sicht der Wirt­schaft ist ein bi­la­te­ra­les Ab­kom­men im Strom­be­reich er­wünscht. En­er­gie­po­li­ti­sche Fra­gen wie die Richt­li­nie über er­neu­er­ba­re En­er­gi­en müs­sen in ge­trenn­ten Ver­hand­lun­gen und erst zu einem spä­te­ren Zeit­punkt an­ge­gan­gen wer­den. Die Markt­li­be­ra­li­sie­rung in der Schweiz ist hin­ge­gen zügig vor­an­zu­trei­ben.

Es ist nun an der EU-Kom­mis­si­on, sich zu den Vor­schlä­gen der Schweiz kon­kret zu äus­sern. Der eu­ro­päi­sche Wirt­schafts­dach­ver­band BUSI­NES­S­EU­RO­PE be­tont die volks­wirt­schaft­li­che Be­deu­tung der Schweiz für die eu­ro­päi­sche Strom­ver­sor­gung und for­dert die EU-Kom­mis­si­on zu Prag­ma­tis­mus bei in­sti­tu­tio­nel­len Fra­gen auf.