Staudamm im Herbst in der Schweiz

Be­reit für den nächs­ten Schritt in der En­er­gie­po­li­tik

eco­no­mie­su­is­se be­grüsst die An­nah­me des Strom­ge­set­zes. Die wei­te­ren Her­aus­for­de­run­gen in der En­er­gie­po­li­tik blei­ben aber rie­sig: Um das Netto-Null-Ziel 2050 zu er­rei­chen, müs­sen wir die Pro­duk­ti­on von kli­ma­neu­tra­lem Strom ver­dop­peln. Es braucht jetzt einen kla­ren Um­set­zungs­plan. Zudem müs­sen über­fäl­li­ge Fra­gen für die lang­fris­ti­ge Ver­sor­gungs­si­cher­heit an­ge­gan­gen wer­den. Das be­trifft ins­be­son­de­re Gross­kraft­wer­ke, in­klu­si­ve die Kern­kraft.

Für Wohl­stand und Klima müs­sen wir un­se­re Strom­pro­duk­ti­on mit sau­be­rem Strom bis 2050 ver­dop­peln – das ist eine Her­ku­les­auf­ga­be. Die En­er­gie­kri­se hat uns ge­zeigt, wie schwer­wie­gend und teuer die Fol­gen einer Man­gel­la­ge für Haus­hal­te und Un­ter­neh­men wäre. Das Ja zum Strom­ge­setz ist ein ers­ter, wich­ti­ger Schritt zu mehr Ver­sor­gungs­si­cher­heit. Doch das Pro­blem ist damit noch lange nicht ge­löst, daher for­dert die Wirt­schaft neue Im­pul­se in der En­er­gie­po­li­tik:

  • So­for­ti­ge Um­set­zungs­pla­nung und Mes­sung des Zu­baus: Der Bun­des­rat muss si­cher­stel­len, dass die vom Strom­ge­setz ge­steck­ten Ziele er­reicht wer­den. Das be­trifft ins­be­son­de­re die schnel­le Um­set­zung der Was­ser­kraft­pro­jek­te. Es braucht eine eng­ma­schi­ge Um­set­zungs­kon­trol­le und das Er­grei­fen von Mass­nah­men, wenn die ge­steck­ten Ziele nicht er­reicht wer­den.
  • Ein Strom­ab­kom­men mit der EU – so schnell wie mög­lich: In einer Stu­die der ETH Zü­rich wurde be­rech­net, dass ein Zubau ohne Strom­ab­kom­men bis 2050 50 Mil­li­ar­den Fran­ken mehr kos­ten würde. Diese enor­men Kos­ten wür­den die End­kon­su­men­ten tra­gen, wel­che durch den Kauf­kraft­ver­lust und hohe En­er­gie­kos­ten be­reits er­heb­lich be­las­tet sind.
  • Über­fäl­li­ge Fra­gen tech­no­lo­gie­of­fen an­ge­hen: Um die lang­fris­ti­ge Ver­sor­gungs­si­cher­heit si­cher­zu­stel­len, könn­ten Gross­kraft­wer­ke not­wen­dig sein. Die Schweiz ist aber ak­tu­ell kaum fähig, Gross­pro­jek­te um­zu­set­zen und ver­bie­tet das im Be­reich der Kern­kraft sogar ge­setz­lich. Das ist fahr­läs­sig. Es braucht Tech­no­lo­gie­of­fen­heit und eine ef­fi­zi­en­te­re För­de­rung und Be­schleu­ni­gung der Ver­fah­ren.

Diese For­de­run­gen sind nur um­setz­bar, wenn alle po­li­ti­schen Lager rote Li­ni­en in der En­er­gie­po­li­tik fal­len las­sen.