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Un­ter­neh­mens­ent­las­tung: ein wich­ti­ger Schritt für un­se­re Wirt­schaft

Kos­ten, wel­che durch Re­gu­lie­run­gen aus­ge­löst wer­den, be­ein­flus­sen die Pro­duk­ti­vi­tät der Un­ter­neh­men er­heb­lich und be­las­ten die Wirt­schaft. Die Grün­de dafür sind viel­fäl­tig: Ent­we­der sind Re­gu­lie­run­gen schlicht un­nö­tig, zu wenig mass­voll, in­ef­fi­zi­ent, falsch auf­ge­baut oder sie neh­men zu wenig auf die tech­ni­schen Mög­lich­kei­ten Rück­sicht. Das führt zu volks­wirt­schaft­li­chen Schä­den, ge­fähr­det Ar­beits­plät­ze und ver­nich­tet Steu­er­sub­strat.

Mit dem Un­ter­neh­mens­ent­las­tungs­ge­setz schlägt der Bun­des­rat heute ver­schie­de­ne ge­ziel­te Mass­nah­men zur ad­mi­nis­tra­ti­ven Ent­las­tung vor. Diese Vor­schlä­ge sind zu be­grüs­sen. Ge­ra­de jetzt, bei hoher In­fla­ti­on und hohen En­er­gie­prei­sen, ist es für Un­ter­neh­men be­son­ders wich­tig, dass sie nicht auch noch durch re­gu­la­to­ri­sche Auf­la­gen ein­ge­schränkt wer­den.

Re­gu­lie­run­gen sol­len ge­mäss Bun­des­rat stets so aus­ge­stal­tet wer­den, dass die Un­ter­neh­men ad­mi­nis­tra­tiv mög­lichst wenig be­las­tet wer­den. Dar­über hin­aus sol­len bei neuen Re­gu­lie­run­gen sys­te­ma­tisch die damit ver­bun­de­nen Kos­ten ge­schätzt wer­den. Schliess­lich will der Bund die Mög­lich­kei­ten der Di­gi­ta­li­sie­rung nut­zen, damit die Un­ter­neh­men die Re­gu­lie­rung als we­ni­ger auf­wän­dig emp­fin­den. Ent­schei­dend dabei ist, dass auf ein­heit­li­che Schnitt­stel­len ge­setzt wird, wel­che es lang­fris­tig er­mög­li­chen könn­ten, dass In­ter­ak­tio­nen zwi­schen den Un­ter­neh­men und der Ver­wal­tung aus­schliess­lich di­gi­tal er­fol­gen.

Mit der grund­sätz­li­chen Pflicht beim Er­lass von Re­gu­lie­run­gen – so­weit dies über­haupt er­for­der­lich ist - stets das scho­nen­de­re Mit­tel zu ver­wen­den und gleich­zei­tig mit einem Preis­schild die Kon­se­quen­zen der Re­gu­lie­rung klar sicht­bar zu ma­chen, sind zwei wich­ti­ge Ele­men­te eines Weges aus dem Re­gu­lie­rungs­di­ckichts an­ge­spro­chen.

Lei­der will der Bun­des­rat aber das drit­te wich­ti­ge Ele­ment nicht von sich aus wei­ter­ver­fol­gen. Er will keine ei­gent­li­che Re­gu­lie­rungs­brem­se. Diese hätte ge­mäss dem par­la­men­ta­ri­schen Auf­trag vor­ge­se­hen, dass für Un­ter­neh­men be­son­ders kost­spie­li­ge Re­gu­lie­run­gen im Par­la­ment ins­künf­tig einem qua­li­fi­zier­ten Mehr un­ter­stellt wer­den sol­len.

Die­ser Ver­zicht ist be­dau­er­lich, denn nur in Kom­bi­na­ti­on mit den bei­den an­de­ren Ele­men­ten kann er­war­tet wer­den, dass sich die re­gu­la­to­ri­sche Be­las­tung un­se­rer Wirt­schaft – dies ge­ra­de auch im in­ter­na­tio­na­len Ver­gleich – end­lich ent­spannt.