Steu­er­initia­ti­ve be­hin­dert In­ves­ti­tio­nen und er­schwert Be­triebs­über­ga­ben

Die Steu­er­initia­ti­ve der Juso ist aus Sicht der Wirt­schaft keine nor­ma­le Steu­er­vor­la­ge.

  • Diese In­itia­ti­ve ist schlicht un­ter­neh­mens­feind­lich, weil sie den Kern des Un­ter­neh­mer­tums an­greift und die Sub­stanz der Fir­men schwächt. Stich­wort neue Hin­der­nis­se für Nach­fol­ge­re­ge­lun­gen.
  • Es ist auch keine In­itia­ti­ve gegen die Rei­chen, son­dern gegen die Er­folg­rei­chen. Stich­wort über­höh­te Be­steue­rung von 150%.
  • Und es ist auch keine In­itia­ti­ve, die an­geb­li­che Pri­vi­le­gi­en ab­schafft, son­dern für Un­ter­neh­me­rin­nen und Un­ter­neh­mer neue Be­nach­tei­li­gun­gen ein­führt. Stich­wort wirt­schaft­li­che Dop­pel­be­las­tung.

Be­triebs­über­ga­ben er­heb­lich er­schwert

Be­son­ders be­trof­fen durch die Steu­er­initia­ti­ve sind KMU und mit­tel­stän­di­sche Fa­mi­li­en­be­trie­be; kon­kret Un­ter­neh­mer, deren per­sön­li­ches Ver­mö­gen im ei­ge­nen Be­trieb ge­bun­den ist. Neu müss­ten Un­ter­neh­mer – zu­sätz­lich zu den Ge­winn- und Ver­mö­gens­steu­ern – auch noch ihre Di­vi­den­de zu 100% als Ein­kom­men ver­steu­ern. Das trifft In­ha­ber, die mehr als 10 Pro­zent ihres ei­ge­nen Be­triebs be­sit­zen, also vorab KMU. Für be­son­ders er­folg­rei­che Un­ter­neh­me­rin­nen und Un­ter­neh­mer würde die Di­vi­den­den­be­steue­rung von heute rund 70 Pro­zent auf 150 Pro­zent hoch­schnel­len und sich damit mehr als ver­dop­peln. Die­ses Geld fehlt für In­ves­ti­tio­nen und schwächt damit die In­no­va­ti­ons­fä­hig­keit.

Be­son­ders gra­vie­rend sind die Aus­wir­kun­gen bei Be­triebs­über­ga­ben. Eine Nach­fol­ge­rin zu fin­den stellt viele Un­ter­neh­mer be­reits heute vor gros­se Her­aus­for­de­run­gen. Die In­itia­ti­ve ver­schärft die Pro­ble­ma­tik mas­siv. Über Jahre ku­mu­lier­te Wert­stei­ge­run­gen über­stei­gen selbst in klei­ne­ren Be­trie­ben rasch die Schwel­le von 100'000 Fran­ken. Bei einer Be­steue­rung zu 150 Pro­zent wären damit aus­ge­rech­net in die­ser be­reits heik­len Phase sogar Steu­ern auf fik­ti­ven Ka­pi­tal­ge­win­nen fäl­lig und letzt­lich von der Nach­fol­ge­rin oder vom Nach­fol­ger zu be­rap­pen. Diese über­höh­te Ka­pi­tal­ge­winn­steu­er ver­rin­gert di­rekt die Sub­stanz und Sta­bi­li­tät von Un­ter­neh­men. Weil die Fir­men­über­nah­men so teu­rer wer­den, müs­sen sich die neuen jun­gen Be­sit­zer zu­sätz­lich ver­schul­den. Das Ri­si­ko, dass Nach­fol­ge­re­ge­lun­gen – in­ner­halb oder auch aus­ser­halb der Fa­mi­lie – schei­tern, steigt er­heb­lich. So ste­hen auch Ar­beits­plät­ze auf dem Spiel. Eine Ab­sur­di­tät – die Juso schwächt so un­se­ren Stand­ort und das Un­ter­neh­mer­tum.

Das fal­sche Feind­bild: «Gross­ak­tio­nä­re» sind in ers­ter Linie in­ha­ber­ge­führ­te KMU

Ab­surd ist auch das Ver­bot der Di­vi­den­den­teil­be­steue­rung, denn die­ses trifft in ers­ter Linie KMU-In­ha­ber. Die Jung­so­zia­lis­ten agi­tie­ren po­pu­lis­tisch gegen «Gross­ak­tio­nä­re», die im Ge­gen­satz zu Lohn­emp­fän­gern an­geb­lich nur einen Teil ihres Ein­kom­mens ver­steu­ern müss­ten. Dabei ver­ken­nen sie aber völ­lig, dass die Teil­be­steue­rung nur gel­tend ma­chen kann, wer mehr als 10 Pro­zent eines Un­ter­neh­mens be­sitzt. Die meis­ten der so­ge­nann­ten «Gross­ak­tio­nä­re» sind In­ha­ber von bei­spiels­wei­se Gärt­ne­rei­en, Prä­zi­si­ons­werk­zeug­her­stel­ler, Kü­chen­bau­er usw. Zudem sind die zu­grun­de lie­gen­den Ge­win­ne be­reits auf Stufe Un­ter­neh­men mit der Ge­winn­steu­er be­las­tet. Dies bei der Di­vi­den­den­be­steue­rung zu be­rück­sich­ti­gen ist in­ter­na­tio­nal ab­so­lut üb­lich und führt zu einer glei­chen Be­steue­rung von Un­ter­neh­me­rin­nen und selbst­stän­dig Er­werbs­tä­ti­gen. Ohne diese Regel er­gibt sich eine un­ge­recht­fer­tig­te wirt­schaft­li­che Dop­pel­be­las­tung und damit eine stos­sen­de Be­nach­tei­li­gung von Un­ter­neh­me­rin­nen.

eco­no­mie­su­is­se und alle Wirt­schafts­ver­bän­de ap­pel­lie­ren darum, die Steu­er­initia­ti­ve wuch­tig ab­zu­leh­nen.