Sinn­vol­le Mass­nah­men Ja, In­dus­trie­po­li­tik Nein

Die Fran­ken­stär­ke wirkt für Ex­por­teu­re wie eine Art «Straf­steu­er» und tie­fe­re Im­port­prei­se wer­den Schwei­zer Zu­lie­fe­rer mas­siv unter Druck set­zen. Der Bun­des­rat will des­halb mit einem um­fas­sen­den Mass­nah­men­pa­ket die von der Fran­ken­stär­ke be­trof­fe­nen Un­ter­neh­men un­ter­stüt­zen. Um wel­che Mass­nah­men es sich han­delt und wie das Geld kon­kret ein­ge­setzt wer­den soll, ist noch offen. eco­no­mie­su­is­se be­grüsst das wirt­schafts­po­li­ti­sche Zei­chen des Bun­des­rats. Die in Aus­sicht ge­stell­ten Mass­nah­men müs­sen aber einer ge­nau­en Prü­fung un­ter­zo­gen wer­den. Klar ist: Eine staat­li­che In­dus­trie­po­li­tik, die ein­zel­ne Bran­chen und Be­trie­be sub­ven­tio­nie­ren will und wett­be­werbs­ver­zer­rend und dis­kri­mi­nie­rend wirkt, kommt nicht in­fra­ge.

Auch bei kurz­fris­ti­gen Mass­nah­men ist dar­auf zu ach­ten, dass der ge­sam­te Wirt­schafts­stand­ort ge­stärkt wird. Sinn­vol­le kurz­fris­ti­ge Mass­nah­men sind etwa im Be­reich In­no­va­ti­on und For­schung mög­lich. Für die Wirt­schaft aber ent­schei­dend ist die lang­fris­ti­ge Ver­bes­se­rung der all­ge­mei­nen Rah­men­be­din­gun­gen – für alle Bran­chen, egal ob Ex­por­teur oder Zu­lie­fe­rer.

Die Un­ter­neh­men sind des­halb dau­er­haft und dis­kri­mi­nie­rungs­frei steu­er­lich zu ent­las­ten, der nö­ti­ge fi­nan­zi­el­le Spiel­raum ist vor­han­den. Aus­ser­dem müs­sen be­ste­hen­de Han­dels­hür­den kon­se­quent ab­ge­baut und der Wett­be­werb ge­ne­rell ge­stärkt wer­den. Eine Re­vi­si­on des Kar­tell­ge­set­zes al­lei­ne reicht dafür nicht aus. Es braucht auch einen über­zeu­gen­den Abbau hem­men­der Re­gu­lie­run­gen.