Aluminium

Rohstoffpolitik wird immer wichtiger

Die Rohstoff­indus­trie nimmt in der Schwei­zer Wirt­schaft ei­ne herausra­gen­de Stellung ein. Das hat der Bundesrat heu­te mit dem zwei­ten Update des Rohstoffberichts bekräftigt. Umso wichti­ger ist es, dass die Schweiz in der Rohstoffpolitik weiterhin umsichtig vor­geht.

2014 ha­ben die Schwei­zer Un­ternehmen des Rohstoffclus­ters 25,2 Mil­liar­den Franken er­wirt­schaftet. Das bedeu­tet: Indem die Firmen mit Kaffee, Wei­zen oder Eisen handeln, die­se Rohstoffe in­ternatio­nal verfrach­ten oder die Qualität der Wa­ren prüfen und belegen, er­brin­gen sie fast vier Pro­zent der ge­sam­ten Schwei­zer Wirt­schaftsleis­tung und ha­ben damit bei den Expor­ten die Fi­nanzdienst­leis­ter über­holt. Das schreibt heu­te die Bundesverwal­tung. Zum zwei­ten Mal hat sie dem Bundesrat ei­nen Bericht zum Stand der Umsetzung der Empfehlun­gen aus dem Grundla­genbericht Rohstoffe vor­gelegt.

economie­suisse begrüsst, dass der Bundesrat die rasch zu­nehmen­de Bedeu­tung des Rohstoffclus­ters für die Schwei­zer Wirt­schaft an­erkennt. Dabei ist sich die Wirt­schaft ih­rer gesellschaftli­chen Ver­antwor­tung ge­nauso bewusst wie der Rolle, wel­che die Un­ternehmen der Rohstoff­indus­trie hier spie­len. De­swegen ist es richtig, dass sich die Schweiz erfolg­reich auf in­ternatio­naler Ebe­ne dafür einsetzt, multilate­rale Stan­dards für die Rohstoffbran­che zu er­arbei­ten und umzuset­zen. Mit ihrem En­gagement in der OECD und Extractive Indus­tries Trans­pa­rency In­itiative (EITI) geht die Schweiz bisher den richtigen Weg. Aber auch mit dem Positi­ons­pa­pier zu den freiwil­ligen Stan­dards zur gesellschaftli­chen Ver­antwor­tung (Corpora­te Soci­al Re­sponsibility, CSR) setzt der Bund wichtige Akzente.

Die Schweiz muss als Wirt­schafts­stand­ort auch für die Rohstoffbran­che weiterhin wettbewerbsfähig blei­ben, das hält auch der Bericht so fest. Das bedingt aber, dass sie auf kei­nen Fall vor­aus­eilt mit übertriebe­nen Regulierun­gen für die Bran­che, die über in­ternatio­nal an­erkannte Stan­dards hin­ausgehen. Ge­rade auch im Rah­men der Ak­ti­en­rechtsrevisi­on sollte dies beach­tet wer­den. Wie der Bericht eben­falls betont, nimmt der Druck auf die Wettbewerbsfähigkeit der Schweiz auch auf­grund der Un­si­cherheit bezüglich der Umsetzung der Masseneinwande­rungs­in­itiative sowie der Un­ternehmens­steu­er­re­form III zu. De­shalb ist für die Schwei­zer Wirt­schaft ei­ne umsichtige Rohstoffpolitik ohne Allein­gänge vor­teilhaft.