Getreibesorten

Brei­ter Dia­log zu Roh­stoff­han­del und Men­schen­rech­ten an­ge­stos­sen

eco­no­mie­su­is­se hat diese Woche ver­schie­de­ne Ak­teu­re des Roh­stoff­han­dels emp­fan­gen, um über die ver­ant­wor­tungs­vol­le Ge­schäfts­füh­rung in der Bran­che zu dis­ku­tie­ren. Im Vor­der­grund stand dabei die Sorg­falts­prü­fung im Be­reich der Men­schen­rech­te. Bei­spie­le aus dem Kakao- und dem Me­tall­berg­bau­sek­tor zei­gen: Die Bran­che hat be­reits mess­ba­re Fort­schrit­te er­zielt. Wich­ti­ge Her­aus­for­de­run­gen aber blei­ben be­ste­hen.

Die Schweiz ist eine der welt­weit füh­ren­den Dreh­schei­ben für den Han­del mit Agrar­roh­stof­fen, Erdöl sowie Me­tal­len und Mi­ne­ra­li­en. Hier­zu­lan­de sind rund 900 Un­ter­neh­men im Roh­stoff­han­del tätig, wel­che wie­der­um etwa 10'000 Per­so­nen be­schäf­ti­gen. Ent­spre­chend be­deut­sam ist der Sek­tor für die hie­si­ge Volks­wirt­schaft. Gleich­zei­tig ist der Roh­stoff­han­del in der Schweiz wie­der­holt Ge­gen­stand von Kri­tik. Vor­ge­wor­fen wird den be­trof­fe­nen Fir­men ins­be­son­de­re feh­len­de Trans­pa­renz oder die Miss­ach­tung der Men­schen­rech­te in po­li­tisch teils un­sta­bi­len Län­dern.

Work­shop mit brei­ter Be­tei­li­gung des Roh­stoff­han­dels­plat­zes Schweiz

Ge­mein­sam mit dem In­sti­tu­te for Busi­ness Ethics der Uni­ver­si­tät St. Gal­len und dem Com­mo­di­ty Club Swit­z­er­land ist eco­no­mie­su­is­se des­halb der Frage nach­ge­gan­gen, wie men­schen­recht­li­che Sorg­falts­pflich­ten in der Pra­xis um­ge­setzt wer­den. Im Rah­men eines Work­shops konn­ten Ver­tre­ten­de di­ver­ser Roh­stoffspar­ten mit Ex­po­nen­ten aus Wis­sen­schaft, Ver­wal­tung und Be­ra­tung zu­sam­men­ge­bracht wer­den. Der Ein­be­zug aller für den Roh­stoff­han­dels­platz Schweiz re­le­van­ten Ak­teu­re hat sich als über­aus ziel­füh­rend er­wie­sen.

Kon­kre­te Mass­nah­men im Rah­men der Men­schen­rechts-Due-Di­li­gence

In der Dis­kus­si­on ist klar zum Aus­druck ge­kom­men, dass die Bran­che in Bezug auf die ver­ant­wor­tungs­vol­le Ge­schäfts­füh­rung be­reits mess­ba­re Fort­schrit­te er­zie­len konn­te. Viele Fir­men haben ihre Be­mü­hun­gen ver­stärkt, ne­ga­ti­ve Aus­wir­kun­gen ihrer Ge­schäfts­tä­tig­kei­ten auf die Men­schen­rech­te zu er­ken­nen und prä­ven­ti­ve Mass­nah­men ein­zu­lei­ten. So ist der Schwei­zer Kaf­fee­han­del letz­tes Jahr zu­sam­men mit der Sustainable Trade In­itia­ti­ve (IDH) und dem Staats­se­kre­ta­ri­at für Wirt­schaft SECO eine öf­fent­lich-pri­va­te Part­ner­schaft ein­ge­gan­gen, um Ein­kom­mens­lü­cken von ko­lum­bia­ni­schen Kaf­fee­bau­ern zu schlies­sen. Und auch im Me­tall­berg­bau wird ver­mehrt der Nach­weis eines gut aus­ge­bau­ten und ef­fi­zi­en­ten So­zi­al­ma­nage­ment­sys­tems (inkl. In­itia­ti­ve for Re­s­pon­si­ble Mi­ning As­suran­ce IRMA-Zer­ti­fi­zie­rung) ver­langt.

Re­gu­la­to­ri­sche Ent­wick­lun­gen, aber auch stren­ge­re Vor­ga­ben von In­ves­to­ren

Schon vor Jah­ren be­gann ein Um­den­ken in der Bran­che mit spe­zi­fi­schen In­itia­ti­ven. Diese Ent­wick­lung wurde durch na­tio­na­le und in­ter­na­tio­na­le Re­geln ver­stärkt. Zudem ver­lan­gen In­ves­to­ren und Kun­den heute mehr Trans­pa­renz. Schliess­lich hat auch die Me­di­en­be­richt­er­stat­tung dazu ge­führt, dass Un­ter­neh­men ihre Prak­ti­ken im Um­gang mit Men­schen­rech­ten ver­bes­sert haben und trans­pa­ren­ter dar­über be­rich­ten, wie Re­cher­chen der Uni­ver­si­tät St. Gal­len zei­gen.

Her­aus­for­de­run­gen müs­sen adres­siert wer­den

Trotz die­ser Fort­schrit­te be­ste­hen nach wie vor ver­schie­de­ne Her­aus­for­de­run­gen, die es zu adres­sie­ren gilt. So soll­te die lo­ka­le Be­völ­ke­rung bes­ser über Pro­jekt­vor­ha­ben von Roh­stoff­un­ter­neh­men in­for­miert und mit­ein­be­zo­gen wer­den. Auch der Auf­bau von Be­schwer­de­stel­len wird immer wich­ti­ger. Dar­über hin­aus soll­ten die Roh­stoff­han­dels­un­ter­neh­men eine um­fas­sen­de­re Pla­nung vor­neh­men, wel­che auch mit­tel- und län­ger­fris­ti­ge Men­schen­rechts­ri­si­ken iden­ti­fi­ziert und den Um­gang mit die­sen ma­nagt.

eco­no­mie­su­is­se be­grüsst, dass mit die­sem Work­shop ein brei­ter Dia­log über den Roh­stoff­han­del und Men­sch­rech­te an­ge­stos­sen wer­den konn­te und ist be­strebt, die­sen zu­guns­ten eines zu­kunfts­fä­hi­gen Roh­stoff­han­dels in der Schweiz wei­ter­zu­füh­ren.