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Re­vi­si­on Waf­fen­recht: Warum die Wirt­schaft stark be­trof­fen ist

Die Geg­ner des an­ge­pass­ten Waf­fen­rechts haben er­folg­reich das Re­fe­ren­dum er­grif­fen. Somit wird das Stimm­volk im Mai 2019 auch dar­über ab­stim­men, ob die Schweiz wei­ter­hin Mit­glied des Schen­gen- und des Dub­li­ner Ab­kom­mens sein soll. Beide Ver­trä­ge sind wich­tig für die Wirt­schaft.

Nach­dem die Geg­ner des an­ge­pass­ten Waf­fen­rechts die not­wen­di­gen Un­ter­schrif­ten ge­sam­melt und somit er­folg­reich das Re­fe­ren­dum er­grif­fen haben, kommt die Vor­la­ge am 19. Mai 2019 an die Urne. Das Schwei­zer Stimm­volk wird dann aber nicht nur dar­über ent­schei­den, ob es die ver­hält­nis­mäs­si­gen An­pas­sun­gen im Ge­setz gut­heisst. Viel­mehr geht es um den Ver­bleib der Schweiz im Schen­gen-Raum.

Schen­gen-Mit­glied­schaft der Schweiz steht auf dem Spiel

Die Schweiz hat sich als Schen­gen-Mit­glied ver­pflich­tet, Mass­nah­men im Kampf gegen den Waf­fen­miss­brauch – die in­ner­halb des Schen­gen-Raums gel­ten sol­len – hier­zu­lan­de eben­falls um­zu­set­zen. Wenn die Schweiz also das an­ge­pass­te Waf­fen­recht nicht ein­füh­ren möch­te, wird ein au­to­ma­ti­scher Kün­di­gungs­pro­zess in Gang ge­setzt. Es braucht weder eine Kün­di­gung auf­sei­ten der EU, noch eine sei­tens der Schweiz. Da­durch würde auch das Dub­lin-Ab­kom­men aus­ser Kraft tre­ten, da die­ses di­rekt mit Schen­gen ver­knüpft ist. Die­ser Au­to­ma­tis­mus kann nur durch einen – kaum rea­lis­ti­schen – ein­stim­mi­gen Ent­scheid der Schen­gen-Part­ner in­ner­halb von 90 Tagen ge­stoppt wer­den. 

Auch Asyl­be­reich ist be­trof­fen

Wel­che Aus­wir­kun­gen das für die Wirt­schaft hätte, hat eco­no­mie­su­is­se jüngst in einem dos­sier­po­li­tik dar­ge­legt. Unter an­de­rem bringt die Schen­gen-Mit­glied­schaft dem Schwei­zer Tou­ris­mus Ein­nah­men in Höhe von bis zu 530 Mil­lio­nen Fran­ken pro Jahr. Des Wei­te­ren pro­fi­tiert die Schweiz von Si­cher­heits­ge­win­nen, die bis zu einer hal­ben Mil­li­ar­de Fran­ken jähr­lich wert sind. Beim Dub­li­ner Ab­kom­men geht es um die Zu­sam­men­ar­beit in der Flücht­lings­po­li­tik. Asyl­an­trä­ge kön­nen nur in einem Land ge­stellt wer­den. Tritt die Schweiz aus dem Dub­li­ner Ab­kom­men aus, wäre mit einer star­ken Zu­nah­me von Zweit­an­trä­gen zu rech­nen – und Zu­satz­kos­ten in Höhe von bis zu einer Mil­li­ar­de Fran­ken.

Für eco­no­mie­su­is­se ist des­halb klar: Die ge­ring­fü­gi­gen An­pas­sun­gen des Waf­fen­rechts sind ver­hält­nis­mäs­sig und die Schen­gen-Mit­glied­schaft für die Wirt­schaft enorm wich­tig, wie oben ste­hen­de Zah­len des Bun­des­rats be­le­gen.