Frau hält Paragraphen-Zeichen

Neues Ur­he­ber­recht tritt in Kraft

Ab 1. April 2020 gilt das re­vi­dier­te Ur­he­ber­rechts­ge­setz. Die Wirt­schaft be­grüsst, dass damit nach vie­len Jah­ren das Ur­he­ber­recht wie­der mo­der­ni­siert und an die tech­no­lo­gi­schen Ent­wick­lun­gen an­ge­passt wird. Die Aus­wir­kun­gen zu ein­zel­nen Be­stim­mun­gen wer­den sich in der Pra­xis erst noch zei­gen. Für viele Un­ter­neh­men sind im Ta­ges­ge­schäft ins­be­son­de­re die neuen Be­stim­mun­gen zum Schutz von Fo­to­gra­fi­en genau zu be­ob­ach­ten.

Die Wirt­schaft be­grüsst das re­vi­dier­te Ur­he­ber­rechts­ge­setz. Es ist das Re­sul­tat eines breit ab­ge­stütz­ten Kom­pro­mis­ses, der be­reits vor der par­la­men­ta­ri­schen Be­ra­tung unter Ein­be­zug aller In­ter­es­sen­ver­tre­ter ent­wi­ckelt und daher in den we­sent­li­chen Punk­ten mit­ge­tra­gen wer­den konn­te. Das neue Ge­setz ist damit an die tech­no­lo­gi­schen Ent­wick­lun­gen der ver­gan­ge­nen Jahre an­ge­passt und eine gute Grund­la­ge, um die Her­aus­for­de­run­gen der Di­gi­ta­li­sie­rung an­ge­hen zu kön­nen.

Er­wei­ter­ter Schutz für Fo­to­gra­fi­en

Eine im Ge­schäfts­all­tag we­sent­li­che Neue­rung tritt ins­be­son­de­re hin­sicht­lich der Fo­to­gra­fi­en in Kraft. Neu sind alle Fotos, so­wohl Fotos von Pro­fis wie auch von Laien, in der Schweiz ur­he­ber­recht­lich ge­schützt. Dies war bis anhin nicht so. Nut­ze­rin­nen und Nut­zer müs­sen des­halb aus­ser­halb des pri­va­ten Rah­mens und ins­be­son­de­re auch bei der Ver­wen­dung im di­gi­ta­len Kon­text die Nut­zungs­rech­te für jede Ver­wen­dung ab­klä­ren, denn das Ur­he­ber­recht liegt immer bei der Fo­to­gra­fin bzw. dem Fo­to­gra­fen. Das In­sti­tut für Geis­ti­ges Ei­gen­tum hat für diese ein­schnei­den­de Neue­rung einen Flyer er­ar­bei­tet, um ein ent­spre­chen­des Be­wusst­sein zu schaf­fen. Die kom­men­den Mo­na­te wer­den zei­gen, wie sich diese Be­stim­mung in der Pra­xis aus­wirkt.

Wich­ti­ger Bei­trag zur Be­kämp­fung der In­ter­net­pi­ra­te­rie

Um die In­ter­net­pi­ra­te­rie ef­fi­zi­en­ter zu be­kämp­fen, führ­te das Par­la­ment zu­sätz­li­che Neue­run­gen ein. Die Hos­ting-Pro­vi­der sind die­je­ni­gen, die si­cher­stel­len kön­nen, dass ihre Ser­ver keine Platt­for­men für Pi­ra­te­rie bie­ten. Jeder Hos­ting-Pro­vi­der muss ge­mäss dem re­vi­dier­ten Ge­setz dafür sor­gen, dass ur­he­ber­rechts­ver­let­zen­de In­hal­te, so­bald sie von sei­nen Ser­vern ent­fernt wur­den, auch de­fi­ni­tiv von sei­nen Ser­vern fern­blei­ben. Die­ses «stay down» wurde von den USA im Kampf gegen die In­ter­net­pi­ra­te­rie ve­he­ment ge­for­dert – Län­der, die sich nicht daran hal­ten, lan­den auf einer Be­ob­ach­tungs­lis­te, dem so­ge­nann­ten «Spe­cial Re­port 301». Die Wirt­schaft er­war­tet nun, dass die An­pas­sung im Schwei­zer Ur­he­ber­recht ent­spre­chend ge­wür­digt und unser Land spä­tes­tens im Früh­ling 2021 von die­ser Liste ge­stri­chen wird.