Neues FHA mit Mercosur: Bundesrat und Unternehmer waren vor Ort
Schweizer Unternehmen wünschen sich den raschen Abschluss eines Freihandelsabkommens zwischen der Schweiz und den Mercosur-Staaten. Dadurch soll der Marktzugang verbessert und eine Diskriminierung gegenüber Mitbewerbern aus der EU verhindert werden. Diese ist in ihren Verhandlungen bereits weit fortgeschritten. Entsprechend wichtig war deshalb die Reise von Wirtschaftsminister Schneider-Ammann und der hochkarätigen Wirtschaftsdelegation in die Mercosur-Länder (für detailliertere Informationen siehe unsere Webnews zu Brasilien, Paraguay, Uruguay und Argentinien).
Argentinien, Brasilien, Paraguay und Uruguay – alles Mitgliedsstaaten von Mercosur – haben viele Gemeinsamkeiten. Eine, die besonders heraussticht, sind die massiven Importzölle von teilweise bis zu 35 Prozent. Es sind aber auch die komplizierten Importformalitäten an der Grenze und weitere Handelshemmnisse, die den Handel zwischen der Schweiz und dem Mercosur erschweren. Abhilfe schaffen könnte ein Freihandelsabkommen mit diesen Ländern. Ein rascher Abschluss ist für die Schweizer Exportwirtschaft von grösster Bedeutung.
Abkommen zwischen EU und Mercosur in Griffnähe
Mit einer Einwohnerzahl von über 250 Millionen liegen für die Schweizer Wirtschaft grosse Chancen im Mercosur. Dieses wirtschaftliche Potenzial hat auch die EU erkannt. Sie ist mit ihren Verhandlungen sehr weit gekommen und der Abschluss eines Freihandelsabkommens ist in Griffnähe. Damit Schweizer Firmen gegenüber ihren Konkurrenten aus der EU nicht ins Hintertreffen geraten, ist es wichtig, dass auch die Schweiz die Verhandlungen mit dem Mercosur rasch vorantreiben und abschliessen kann.
Die Schweiz kann nur profitieren
Die Schweiz verdient zwei von fünf Franken im Ausland und ist deshalb wie kaum ein anderes Land auf offene Märkte angewiesen. Ihr Ruf als «Exportweltmeisterin» ist unter anderem auch den 30 Freihandelsabkommen zu verdanken, welche die Schweiz bis heute unterschrieben hat. Darum muss das Netz an Marktzugangsabkommen erhalten, weiterentwickelt und erweitert werden. Auf der einen Seite wird es Schweizer Unternehmen ermöglicht, Güter und Dienstleistungen einfacher und günstiger in fremde Märkte zu exportieren, respektive von dort zu importieren. Andererseits profitieren Konsumentinnen und Konsumenten hierzulande von tieferen Preisen und einer grösseren Produktauswahl aus diesen Märkten. Aber es geht hier nicht nur um Preise, sondern auch um Arbeitsplätze. Der einfachere Zugang zu einem Markt mit über 260 Millionen Konsumentinnen und Konsumenten stärkt auch die Produktion in der Schweiz und sichert langfristig Arbeitsplätze.
Von einem Freihandelsabkommen mit dem Mercosur profitiert die Schweiz als Ganzes! Deswegen ist es wünschenswert, wenn die Mercosur-Reise mit Bundesrat Schneider-Ammann in Begleitung von Vertretern der Wirtschaft, Wissenschaft und Landwirtschaft eine Beschleunigung der Verhandlungen bewirken kann.
Im Video: Stimmen aus der Wirtschaft
Christoph Lindenmeyer, Vizepräsident Swissmem
Gottlieb Keller, Präsident scienceindustries
Carl Illi, Präsident Swiss Textiles
Jean-Daniel Pasche, Präsident Verband Schweizerischer Uhrenindustrie FH
Claude-Alain Margelisch, Direktor SwissBanking
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