Tannen werfen einen Schatten in den Schnee im Morgenlicht

Licht und Schat­ten in der Kli­ma­po­li­tik

Die Um­welt­kom­mis­si­on des Na­tio­nal­rats un­ter­stützt wich­ti­ge An­lie­gen der Wirt­schaft bei der Re­vi­si­on zum CO2-Ge­setz. Sie emp­fiehlt, dass zu­künf­tig auch KMU am Mo­dell der Ziel­ver­ein­ba­run­gen teil­neh­men kön­nen. Zudem sieht sie von der Ein­füh­rung einer Kli­ma­ver­träg­lich­keits­prü­fung bei An­la­gen und In­fra­struk­tu­ren ab. Die Ein­füh­rung der Flug­ti­cket­abga­be sowie der ge­plan­te Kli­ma­fonds sind hin­ge­gen nicht ziel­füh­rend.

Seit Lan­gem be­tont die Wirt­schaft, dass sie mit den rich­ti­gen Rah­men­be­din­gun­gen ihre CO2-Ein­spa­run­gen noch­mals um 50 bis 100 Pro­zent stei­gern kann. Ein zen­tra­les Ele­ment dabei ist, das be­währ­te und er­folg­rei­che In­stru­ment der Ziel­ver­ein­ba­run­gen zu ver­bes­sern. Alle Un­ter­neh­men – auch KMU – sol­len die Mög­lich­keit haben, sich an einem En­er­gie­ef­fi­zi­enz­pro­gramm zu be­tei­li­gen. Die Stei­ge­rung der En­er­gie­ef­fi­zi­enz mit wirt­schaft­li­chen Mit­teln ist für Un­ter­neh­men die idea­le Kom­bi­na­ti­on von Kli­maak­ti­on und Stei­ge­rung der Wert­schöp­fung. Die Um­welt­kom­mis­si­on des Na­tio­nal­rats (UREK-N) hat er­freu­li­cher­wei­se nun die Ein­tritts­schwel­len ge­stri­chen und damit den Weg für wei­te­re Bei­trä­ge der Un­ter­neh­men zum Kli­ma­schutz ge­eb­net. 

Strei­chung der Kli­ma­ver­träg­lich­keits­prü­fung

Er­freu­lich ist aus­ser­dem, dass die UREK-N die zu weit ge­hen­den Be­stim­mun­gen für eine Kli­ma­ver­träg­lich­keits­prü­fung wie­der strei­chen will. Die Um­welt­kom­mis­si­on des Stän­de­rats hat diese un­aus­ge­go­re­ne Idee über­ra­schend ein­ge­bracht und dabei über­se­hen, dass diese Be­stim­mung weit­rei­chen­de und un­er­wünsch­te Aus­wir­kun­gen hätte. Die Fol­gen wären hohe Pla­nungs­un­si­cher­hei­ten und mass­geb­li­che Kos­ten in der Schweiz bei Bau, Aus­bau und Be­trieb von Stras­sen, wich­ti­gen In­dus­trie­be­trie­ben, Flug­hä­fen sowie wei­te­ren An­la­gen und In­fra­struk­tu­ren. 

Flug­ti­cket­abga­be und neue Sub­ven­ti­ons­töp­fe sind nicht ziel­füh­rend

Die nun auch von der UREK-N be­schlos­se­ne Flug­ti­cket­abga­be lehnt eco­no­mie­su­is­se hin­ge­gen klar ab. Sie ist kli­ma­po­li­tisch nicht ziel­füh­rend und scha­det dem Wirt­schafts­stand­ort Schweiz. Mit dem An­schluss an das eu­ro­päi­sche Emis­si­ons­han­dels­sys­tem und dem an­ste­hen­den glo­ba­len Ab­kom­men COR­SIA wur­den be­reits bes­se­re Lö­sun­gen ge­fun­den. Wie die Flug­ti­cket­abga­be ist auch die Schaf­fung eines un­be­fris­te­ten Kli­ma­fonds ein vom Stän­de­rat ein­ge­füg­tes neues Ele­ment im CO2-Ge­setz, das nun auch von der UREK-N un­ter­stützt wurde.

eco­no­mie­su­is­se steht «Sub­ven­ti­ons­töp­fen» ge­ne­rell sehr kri­tisch ge­gen­über – beim Kli­ma­fonds ist be­son­ders pro­ble­ma­tisch, dass die­ser un­be­fris­tet sein soll. Die Ver­tei­lung der Sub­ven­ti­ons­gel­der ent­spricht zudem einer Zweck­ent­frem­dung, ist zu un­klar de­fi­niert und kli­ma­po­li­tisch nicht ziel­füh­rend. 

Die UREK-N wird die De­tail­be­ra­tung des CO2-Ge­set­zes vor­aus­sicht­lich im Fe­bru­ar ab­schlies­sen. Die Be­ra­tung im Ple­num er­folgt da­nach in der Früh­jahrs­ses­si­on.