Energie hydraulique

Keine teu­ren Schnell­schüs­se bei der Was­ser­kraft

Die En­er­gie­kom­mis­si­on hat die Strom­netz-Stra­te­gie über­eilt und ohne kla­res Kon­zept mit einer Sub­ven­tio­nie­rung der Was­ser­kraft an­ge­rei­chert. In der Som­mer­ses­si­on wird der Na­tio­nal­rat dar­über be­ra­ten. Die Wirt­schaft sagt klar Nein zu die­sem über­stürz­ten Vor­ge­hen und den damit ver­bun­de­nen hohen Kos­ten für Bür­ge­rin­nen und Bür­ger sowie Un­ter­neh­men.

In der ers­ten Woche der Som­mer­ses­si­on wird im Na­tio­nal­rat das Ge­schäft «Um- und Aus­bau der Strom­net­ze» be­ra­ten. Die vor­be­ra­ten­de En­er­gie­kom­mis­si­on hat diese Strom­netz-Stra­te­gie in letz­ter Mi­nu­te in einer Hau­ruck­übung mit einem sach­frem­den Markt­ein­griff zur in­di­rek­ten Sub­ven­tio­nie­rung der Be­trei­ber von Was­ser­kraft­wer­ken an­ge­rei­chert. Haus­hal­te und KMU sol­len in Zu­kunft nur noch mit Elek­tri­zi­tät aus nicht be­reits sub­ven­tio­nier­ten er­neu­er­ba­ren En­er­gie­trä­gern (vor allem Was­ser­kraft) ver­sorgt wer­den. Damit wür­den die Haus­hal­te und die KMU mit enor­men Mehr­kos­ten zu­sätz­lich be­las­tet, was aus ge­samt­wirt­schaft­li­cher Sicht klar ab­zu­leh­nen ist. Dabei gibt es keine Ga­ran­tie, dass die ein­ge­nom­me­nen Mit­tel auch wirk­lich der Stär­kung der Was­ser­kraft die­nen – viel­mehr wür­den sie ohne Zweck­bin­dung an die En­er­gie­un­ter­neh­men flies­sen. Damit wird auch die Ver­sor­gungs­si­cher­heit nicht ver­bes­sert.

Die­ser Ent­scheid wurde in der En­er­gie­kom­mis­si­on ohne vor­gän­gi­ge se­riö­se Ab­klä­run­gen ge­trof­fen und ohne um­fas­sen­de An­hö­rung der be­trof­fe­nen Krei­se, wel­che die Kos­ten über­neh­men müss­ten. Mit einem sol­chen Ent­scheid würde auch die be­ste­hen­de Teil­li­be­ra­li­sie­rung des Strom­mark­tes wei­ter ze­men­tiert und eine ver­stärk­te Ein­bin­dung in die eu­ro­päi­schen Märk­te ge­fähr­det.

Es liegt im ur­ei­ge­nen In­ter­es­se der Wirt­schaft, dass die Ver­sor­gungs­si­cher­heit ge­währ­leis­tet bleibt. Die Was­ser­kraft spielt dabei eine zen­tra­le Rolle. Die Wirt­schaft an­er­kennt, dass Markt­ver­zer­run­gen im Aus­land und der Fran­ken­schock die Ren­ta­bi­li­tät der ein­hei­mi­schen Was­ser­kraft­wer­ke stark unter Druck ge­bracht haben – die­ses Pro­blem muss die Po­li­tik an­ge­hen. Dazu braucht es aber se­riö­se Ab­klä­run­gen und keine Hau­ruck­übun­gen.

Mit einer wei­te­ren mas­si­ven Ver­teue­rung des Stroms wären ins­be­son­de­re pro­du­zie­ren­de Be­trie­be, die in der Grund­ver­sor­gung «ge­fan­gen» sind, ne­ga­tiv be­trof­fen. Die Markt­ver­zer­run­gen wür­den zu­neh­men und die be­trof­fe­nen Un­ter­neh­men wür­den ge­gen­über ihren grös­se­ren oder strom­in­ten­si­ve­ren Kon­kur­ren­ten (die Strom am frei­en Markt be­schaf­fen kön­nen) sowie ge­gen­über der Kon­kur­renz aus dem Aus­land be­nach­tei­ligt. Es sind die­sel­ben Un­ter­neh­men, die be­reits unter dem star­ken Fran­ken, den hohen Pro­duk­ti­ons­kos­ten in der Schweiz und den Mehr­kos­ten der En­er­gie­stra­te­gie lei­den. Es wäre wirt­schaft­lich ver­ant­wor­tungs­los, diese Un­ter­neh­men noch wei­ter zu be­las­ten.

eco­no­mie­su­is­se sagt des­halb Nein zu die­ser Un­ter­stüt­zung der Was­ser­kraft. Im Fokus der künf­ti­gen Aus­ge­stal­tung des Strom­mark­tes müs­sen die Si­cher­stel­lung der Ver­sor­gungs­si­cher­heit sowie Kos­ten­über­le­gun­gen sein.