Infrastrukturen

In­fra­struk­tur: Mehr Wett­be­werb und Nut­zer­fi­nan­zie­rung

Die Schweiz braucht eine neue In­fra­struk­tur­po­li­tik, die mehr Ge­wicht auf Wett­be­werb, eine nach­hal­ti­ge Fi­nan­zie­rung, pri­va­te In­itia­ti­ve und Ef­fi­zi­enz in der Grund­ver­sor­gung legt. Diese For­de­run­gen der Schwei­zer Wirt­schaft prä­sen­tier­ten Ver­tre­ter von eco­no­mie­su­is­se heute bei der Vor­stel­lung des neuen In­fra­struk­tur­be­richts. So müs­sen Li­be­ra­li­sie­run­gen zügig vor­an­ge­trie­ben wer­den – na­ment­lich bei der Post, im Schie­nen­ver­kehr und beim Strom­markt. Das Bei­spiel des li­be­ra­li­sier­ten Te­le­kom­mu­ni­ka­ti­ons­markts zeigt, dass Kun­din­nen und Kun­den von bes­se­ren Leis­tun­gen zu tie­fe­ren Prei­sen pro­fi­tie­ren.

Die Schweiz braucht eine neue In­fra­struk­tur­po­li­tik, die mehr Ge­wicht auf Wett­be­werb, eine nach­hal­ti­ge Fi­nan­zie­rung, pri­va­te In­itia­ti­ve und Ef­fi­zi­enz in der Grund­ver­sor­gung legt. Diese For­de­run­gen der Schwei­zer Wirt­schaft prä­sen­tier­ten Ver­tre­ter von eco­no­mie­su­is­se heute bei der Vor­stel­lung des neuen In­fra­struk­tur­be­richts. So müs­sen Li­be­ra­li­sie­run­gen zügig vor­an­ge­trie­ben wer­den – na­ment­lich bei der Post, im Schie­nen­ver­kehr und beim Strom­markt. Das Bei­spiel des li­be­ra­li­sier­ten Te­le­kom­mu­ni­ka­ti­ons­markts zeigt, dass Kun­din­nen und Kun­den von bes­se­ren Leis­tun­gen zu tie­fe­ren Prei­sen pro­fi­tie­ren.

Zudem müs­sen sich die Prei­se für In­fra­struk­tur­leis­tun­gen kon­se­quent an den tat­säch­li­chen Kos­ten ori­en­tie­ren. Be­son­ders im öf­fent­li­chen Ver­kehr fehlt die Kos­ten­wahr­heit. In einem ers­ten Schritt muss die Nut­zer­fi­nan­zie­rung des­halb mar­kant ver­bes­sert und die Preis­sys­te­me müs­sen zeit­lich fle­xi­bi­li­siert wer­den. In einem zwei­ten Schritt braucht es ein ver­kehrs­trä­ger­über­grei­fen­des Mo­bi­li­ty Pri­cing, das alle an­de­ren Ver­kehrs­ab­ga­ben er­setzt. Für eco­no­mie­su­is­se-Di­rek­tor Pas­cal Gen­ti­net­ta ist dar­über hin­aus klar: «Zu einer nach­hal­ti­gen In­fra­struk­tur­fi­nan­zie­rung ge­hört es auch, end­lich kon­se­quent das Po­ten­zi­al für Pu­blic-Pri­va­te-Part­nership-Mo­del­le aus­zu­schöp­fen.» Denn diese ent­las­ten den öf­fent­li­chen Haus­halt und ma­chen den Weg für wei­te­re, mit öf­fent­li­chen Mit­teln fi­nan­zier­te Pro­jek­te frei. Zudem dürf­te der Ein­be­zug pro­fes­sio­nel­ler pri­va­ter Ak­teu­re auch zu Ef­fi­zi­enz­stei­ge­run­gen füh­ren.

Zu einer neuen In­fra­struk­tur­po­li­tik ge­hört für eco­no­mie­su­is­se eben­falls die Rück­be­sin­nung auf die ei­gent­li­che Be­deu­tung des Ser­vice pu­blic. Die­ser muss eng de­fi­niert und kon­se­quent auf jene Leis­tun­gen be­schränkt wer­den, die der freie Markt nicht im po­li­tisch ge­wünsch­ten Mass an­bie­tet. Tat­sa­che ist, dass viele Grund­ver­sor­gungs­leis­tun­gen (wie bei­spiels­wei­se die Le­bens­mit­tel- oder Treib­stoff­ver­sor­gung) ohne staat­li­che Ser­vice-pu­blic-Auf­trä­ge rei­bungs­los und bis in Rand­re­gio­nen funk­tio­nie­ren.

An der Me­di­en­kon­fe­renz in Zü­rich prä­sen­tier­ten Ru­dolf Hug, Prä­si­dent der En­er­gie- und Um­welt­kom­mis­si­on von eco­no­mie­su­is­se, und Hans­pe­ter Rentsch, Prä­si­dent der In­fra­struk­tur­kom­mis­si­on, auch kon­kre­te Haupt­for­de­run­gen der Schwei­zer Wirt­schaft für die lau­fen­de Le­gis­la­tur.

En­er­gie­ver­sor­gung: Die si­che­re und wett­be­werbs­fä­hi­ge En­er­gie­ver­sor­gung hat obers­te Prio­ri­tät. Eine EU-kom­pa­ti­ble Öff­nung des Strom­markts, der Zu­gang zum EU-Bin­nen­markt für En­er­gie sowie in­ves­ti­ti­ons­freund­li­che Rah­men­be­din­gun­gen bil­den dafür die Grund­la­ge. Die Schwei­zer Wirt­schaft sieht Chan­cen in der En­er­gie­wen­de, diese darf aber nicht zu einer flä­chen­de­cken­den Sub­ven­tio­nie­rung von ein­zel­nen Tech­no­lo­gi­en oder zu zu­sätz­li­chen Ab­ga­ben und Steu­ern füh­ren und muss auf rea­lis­ti­schen An­nah­men be­züg­lich Strom­pro­duk­ti­on und En­er­gie­ef­fi­zi­enz ba­sie­ren.

Stras­sen­ver­kehr: Die Quer­sub­ven­tio­nie­rung von der Stras­se zur Schie­ne muss ge­stoppt wer­den, damit ge­nü­gend Mit­tel für die drin­gend not­wen­di­gen Aus­bau­ten der Stras­sen­in­fra­struk­tur zur Ver­fü­gung ste­hen. Die volks- und be­triebs­wirt­schaft­li­chen Ren­ta­bi­li­tä­ten sind bei der Prio­ri­sie­rung der Pro­jek­te ent­schei­dend.

Schie­nen­ver­kehr: Der Ge­gen­vor­schlag zur VCS-In­itia­ti­ve (FABI-Vor­la­ge) darf nicht aus re­gio­nal­po­li­ti­schen Grün­den mit un­wirt­schaft­li­chen Pro­jek­ten über­la­den wer­den. Bei der Aus­wahl der Pro­jek­te braucht es klare volks- und be­triebs­wirt­schaft­li­che Kri­te­ri­en und eine na­tio­na­le Optik. Gröss­te Auf­merk­sam­keit müs­sen der so­li­den schul­den­brems­kon­form Fi­nan­zie­rung und damit den fi­nanz­po­li­ti­schen Rah­men­be­din­gun­gen ge­schenkt wer­den.

Luft­fahrt: Die Kon­kur­renz­fä­hig­keit der Luft­fahrt darf nicht durch ein­sei­ti­ge na­tio­na­le Auf­la­gen ver­schlech­tert wer­den und die Flug­hä­fen müs­sen sich ent­spre­chend der Nach­fra­ge ent­wi­ckeln kön­nen.

Post: Der Post­markt muss bis Ende die­ser Le­gis­la­tur voll­stän­dig ge­öff­net wer­den, damit die Kun­din­nen und Kun­den von Ef­fi­zi­enz­stei­ge­run­gen pro­fi­tie­ren kön­nen. Dazu braucht es gleich lange Spies­se zwi­schen Schwei­ze­ri­scher Post und pri­va­ten An­bie­tern.

Te­le­kom­mu­ni­ka­ti­on: Der Bund muss sich als Haupt­ak­tio­när der Swiss­com zu­rück­zie­hen, um die po­li­ti­sche Ein­fluss­nah­me bei einem wich­ti­gen An­bie­ter zu re­du­zie­ren.

Der neue In­fra­struk­tur­be­richt kann hier her­un­ter­ge­la­den wer­den: Re­fe­rat Rentsch

Rück­fra­gen:
Kurt Lanz, Mit­glied der Ge­schäfts­lei­tung
Te­le­fon: 079 772 33 58
E-Mail: kurt.​lanz@​eco​nomi​esui​sse.​ch