Indien

Gute Gespräche in Indien – doch der Weg ist noch weit

Eine 18-köpfige Wirtschaftsdelegation mit hochkarätigen Vertretern aus diversen Branchen unter der Leitung von Valentin Vogt hat vom 15. bis 17. Mai Bundesrat Johann Schneider-Ammann nach Indien begleitet. Sie wurde von der Regierung Modi mit grossem Interesse empfangen. Das Freihandelsabkommen ist trotzdem noch nicht in Griffweite.

Vertreter unter anderem aus der Pharma-, MEM- und Uhrenindustrie sowie vom Schweizerischen Gewerbeverband konnten vor Ort wertvolle Gespräche auf Ministerebene führen. In einer vorgängigen Sitzung der gemischten Wirtschaftskommission wurden die Herausforderungen der Wirtschaft im aufstrebenden Land vorbesprochen. Themen wie IPR, Doppelbesteuerungsabkommen und Abgaben im Luftverkehr kamen dabei ebenso auf den Tisch wie Diskussionen zu den allgemeinen Rahmenbedingungen. Die anschliessenden Treffen auf Ministerebene in New Delhi verliefen konstruktiv und in einer freundschaftlichen Atmosphäre. Johann Schneider-Ammann hat seinerseits seine Amtskollegin, die Handels- und Industrieministerin Nirmala Sitharaman getroffen. Dabei wurde über die bilateralen Wirtschaftsbeziehungen, die Verhandlungen über das Freihandelsabkommen zwischen der EFTA und Indien sowie die Wirtschaftsentwicklung in Südasien gesprochen. Die Regierung Modi ist mit einem grossen Reformwillen angetreten, eine konkrete Reformagenda muss jedoch erst entwickelt werden. Von den konkreten Plänen und vor allem der Umsetzung wird das Wachstum des riesigen Landes langfristig stark abhängen. Interessant war auch festzustellen, dass sich in Indien eine offene Diskussion über die künftige Anwendung der bestehenden Regeln zum Schutz des geistigen Eigentums abzeichnet. Als sich kürzlich Premierminister Modi für die Einhaltung internationaler Standards in Indien aussprach, musste auf die Kritik nicht lange gewartet werden. Doch die Diskussion war lanciert.


In Bangalore nahmen die Vertreter aus der Wirtschaft und die Delegation um Johann Schneider-Ammann an verschiedenen Veranstaltungen zu Innovation teil. In diesem Thema bietet die Zusammenarbeit der beiden Länder ein grosses Potenzial. Eine Vertiefung der Beziehungen ist auch aus diesem Grund von grosser Bedeutung. Trotzdem bleiben auf dem Weg bis zum Abschluss eines Freihandelsabkommens noch einige Steine zu beseitigen.