Frei­han­del un­ter­stützt Men­schen­rech­te und Um­welt­schutz

Die wirt­schaft­li­che Be­deu­tung des Frei­han­dels­ab­kom­mens mit China mach­te die­ses zu einem at­trak­ti­ven Po­li­ti­kum. Die Fak­ten spre­chen für sich: China ist die zweit­gröss­te Volks­wirt­schaft der Welt und dritt­gröss­ter Han­dels­part­ner der Schweiz. Die Schwei­zer Ex­por­te sind ge­gen­über dem Vor­jahr im 2013 um 11,9 Pro­zent auf rund 8,8 Mil­li­ar­den Fran­ken ge­stie­gen, die Im­por­te lie­gen bei 11,5 Mil­li­ar­den Fran­ken mit stark stei­gen­der Ten­denz. Doch nicht nur das Vo­lu­men ist wich­tig, die chi­ne­si­sche Wirt­schaft ist auch die welt­weit gröss­te Ex­por­teu­rin von High­tech­gü­tern.

Die po­li­ti­sche Aus­ein­an­der­set­zung dreh­te sich je­doch we­ni­ger um die Qua­li­tät des Ab­kom­mens aus wirt­schaft­li­cher Sicht, son­dern wurde durch die Kri­tik an Men­schen­rech­ten und Um­welt­schutz ge­prägt. Die Ver­trags­klau­seln seien hier viel zu schwach, das Par­la­ment müsse das Ab­kom­men daher ab­leh­nen, so die Kri­ti­ker. Mit der Ra­ti­fi­zie­rung würde die Schweiz un­säg­li­che Ar­beits­be­din­gun­gen und gra­vie­ren­de Schä­di­gun­gen der Um­welt in China ak­zep­tie­ren, tönte es wei­ter.

Doch ge­ra­de wer die Sorge über Pro­ble­me in China teilt, soll­te das Ab­kom­men mit China be­grüs­sen. Dank der wirt­schaft­li­chen Re­for­men und des dar­aus re­sul­tie­ren­den Wachs­tums hat sich die chi­ne­si­sche Ge­sell­schaft tief­grei­fend ver­än­dert. In­nert we­ni­ger Jahre ent­stand eine ur­ba­ne Mit­tel­schicht, die nicht nur am wirt­schaft­li­chen Er­folg des Lan­des teil­hat, son­dern auch Er­war­tun­gen an die Po­li­tik hat. Das Frei­han­dels­ab­kom­men mit der Schweiz ist letzt­lich Teil der fort­schrei­ten­den Öff­nung Chi­nas. Han­del und aus­län­di­sche In­ves­ti­tio­nen wir­ken dabei wie ein Trans­mis­si­ons­me­cha­nis­mus. Ers­tens wird der Kon­takt mit dem Aus­land in­ten­si­ver, auch po­li­tisch und kul­tu­rell. Zwei­tens wird die Re­pu­ta­ti­on des Lan­des wich­ti­ger. Beide Ef­fek­te wir­ken zwar lang­sam, dürf­ten aber nach­hal­ti­ge Ver­än­de­run­gen brin­gen, ge­ra­de beim Um­welt­schutz und bei den Men­schen­rech­ten. Das im Stän­de­rat mit 25:3 Stim­men deut­lich an­ge­nom­me­ne Frei­han­dels­ab­kom­men kann hier neue Pro­jek­te er­mög­li­chen.