Fak­ten statt Steu­er-My­then

​​Immer wie­der wird be­haup­tet, es gebe in der Schweiz eine star­ke Um­ver­tei­lung von «unten nach oben» und der Steu­er­wett­be­werb nütze nur den Un­ter­neh­men und den Gut­ver­die­nen­den. Ein Blick auf die Fak­ten zeigt: Ers­tens sind die Steu­er­ein­nah­men bei Bund, Kan­to­nen und Ge­mein­den seit 1970 deut­lich stär­ker ge­wach­sen als die Wirt­schaft. Zwei­tens haben die seit 1990 um­ge­setz­ten Steu­er­re­for­men sämt­li­che Ein­kom­mens­klas­sen ent­las­tet.

Ver­hält­nis­mäs­sig am meis­ten haben die un­te­ren Ein­kom­men davon pro­fi­tiert. Die Ein­kom­mens­steu­er­be­las­tung hat ins­be­son­de­re bei wenig ver­die­nen­den Ver­hei­ra­te­ten mit Kin­dern über­pro­por­tio­nal ab­ge­nom­men. Dies gilt auch in­fla­ti­ons­be­rei­nigt.

Das schwei­ze­ri­sche Steu­er­sys­tem ist aus­ge­prägt so­li­da­risch. Der Staat wird mehr­heit­lich von den Un­ter­neh­men und den 20 Pro­zent Gut­si­tu­ier­ten fi­nan­ziert. Und dank der in­ter­na­tio­na­len At­trak­ti­vi­tät wach­sen die Steu­er­ein­nah­men wei­ter­hin spür­bar. Dass ins­be­son­de­re die we­ni­ger ver­die­nen­den Per­so­nen im ver­gan­ge­nen Jahr­zehnt über­pro­por­tio­nal ent­las­tet wur­den, ist be­grüs­sens­wert. Gleich­zei­tig ist nun aber si­cher­zu­stel­len, dass der Un­ter­neh­mens­stand­ort Schweiz auch in Zu­kunft at­trak­tiv bleibt, ge­ra­de auch vor dem Hin­ter­grund des un­ge­recht­fer­tig­ten Drucks der EU. Vor­dring­lich ist die Un­ter­neh­mens­steu­er­re­form III. Sie ist in mehr­fa­cher Hin­sicht nötig, vor allem aber für den Er­halt des Steu­er­sub­strats und der Ar­beits­plät­ze in un­se­rem Land.