Leute die durch Zettel erheben abstimmen

Ethos spricht sich gegen die In­itia­ti­ve Min­der aus

«Der par­la­men­ta­ri­sche Ge­gen­vor­schlag ist der Kö­nigs­weg für mehr Ak­tio­närs­de­mo­kra­tie.» Mit die­ser Be­grün­dung hat sich Ethos am Frei­tag an­läss­lich einer Pres­se­kon­fe­renz gegen die Ab­zo­cker-In­itia­ti­ve von Tho­mas Min­der und für den in­di­rek­ten Ge­gen­vor­schlag des Par­la­ments aus­ge­spro­chen. Die Vor­la­ge kommt am 3. März 2013 zur Volks­ab­stim­mung. Wenn die Stimm­be­rech­tig­ten die In­itia­ti­ve Min­der ab­leh­nen, tritt der Ge­gen­vor­schlag nach Ab­lauf der Re­fe­ren­dums­frist in Kraft. Auch die Wirt­schafts­ver­bän­de ste­hen hin­ter dem Ge­gen­vor­schlag und set­zen sich für ein Nein zur schäd­li­chen In­itia­ti­ve ein.

Ethos, die Stif­tung für nach­hal­ti­ges In­vest­ment und ein ak­ti­ves Ak­tio­na­ri­at, spricht sich gegen die In­itia­ti­ve «gegen die Ab­zo­cke­rei» aus. Ihre Grün­de gegen das Volks­an­lie­gen von Tho­mas Min­der haben Ethos-Ver­tre­ter am Frei­tag prä­sen­tiert. Der Ge­gen­vor­schlag gebe den Ak­tio­nä­ren in ent­schei­den­den Punk­ten mehr Rech­te als die In­itia­ti­ve. Als Bei­spiel wurde das im Ge­gen­vor­schlag vor­ge­se­he­ne Ver­gü­tungs­re­gle­ment ge­nannt, über das die Ge­ne­ral­ver­samm­lung ab­stim­men kann. Zudem ver­lan­ge nur der Ge­gen­vor­schlag die Of­fen­le­gung des Pro­to­kolls der Ge­ne­ral­ver­samm­lung, und nur er sehe vor, dass sich der un­ab­hän­gi­ge Stimm­rechts­ver­tre­ter bei feh­len­den Stimm­an­wei­sun­gen der Stim­me ent­hal­ten muss.

Der Ge­gen­vor­schlag ga­ran­tie­re eine ef­fi­zi­en­te Ak­tio­närs­kon­trol­le und eine aus­ge­wo­ge­ne Füh­rungs­struk­tur. In einer Stu­die hat Ethos die Ver­gü­tun­gen der Füh­rungs­in­stan­zen der hun­dert gröss­ten in der Schweiz ko­tier­ten Un­ter­neh­men un­ter­sucht. Das Re­sul­tat macht deut­lich: Die be­ste­hen­den «Say-on-Pay»-Re­geln zei­gen Wir­kung. Die Ge­samt­ver­gü­tun­gen für Ver­wal­tungs­rat und Ge­schäfts­lei­tung san­ken im Fi­nanz­sek­tor im Jahr 2011 um 23 Pro­zent, wäh­rend diese in an­de­ren Sek­to­ren mit fünf Pro­zent­punk­ten nur wenig ge­stie­gen sind. Im Schnitt san­ken die Ver­gü­tun­gen der Ver­wal­tungs­rats­prä­si­den­ten ge­gen­über 2010 um 17 Pro­zent, CEOs ver­dien­ten durch­schnitt­lich sechs Pro­zent we­ni­ger.

Staat­li­ches Kor­sett schränkt Un­ter­neh­men ein und ge­fähr­det Stand­ort Schweiz
Die Stif­tung kämpft zu­sam­men mit der Wirt­schaft gegen die Min­der-In­itia­ti­ve. Diese scha­det der Schweiz, weil sie die un­ter­neh­me­ri­sche Frei­heit zu sehr ein­schränkt. Das Er­folgs­mo­dell Schweiz mit dem Zu­sam­men­spiel von klei­nen und gros­sen Un­ter­neh­men wird ge­fähr­det und Ar­beits­plät­ze wer­den leicht­fer­tig aufs Spiel ge­setzt. Durch die 24 Ver­fas­sungs­be­stim­mun­gen wer­den aber auch die Ak­tio­nä­re be­vor­mun­det. Tho­mas Min­der will deren Rech­te aus­bau­en, zwingt sie aber zu zahl­rei­chen Ab­stim­mun­gen und nimmt ihnen damit die Frei­heit, wie sie als Ei­gen­tü­mer ihr Un­ter­neh­men or­ga­ni­sie­ren wol­len.

Viel bes­ser als die In­itia­ti­ve ist der vom Par­la­ment ver­ab­schie­de­te in­di­rek­te Ge­gen­vor­schlag. Die­ser be­rück­sich­tigt die trag­ba­ren An­lie­gen der In­itia­ti­ve, ohne die Un­ter­neh­men zu stark ein­zu­schrän­ken. Im Na­tio­nal- und Stän­de­rat wurde die Ge­set­zes­lö­sung von allen Par­tei­en und mit nur einer ein­zi­gen Ge­gen­stim­me (jener von Tho­mas Min­der) be­für­wor­tet. Nach Ab­leh­nung der Volks­in­itia­ti­ve und Ab­lauf der Re­fe­ren­dums­frist tritt sie um­ge­hend in Kraft.

Me­di­en­mit­tei­lung und Flyer von Ethos