Überblick über die Diskutierenden

Di­gi­tal­tag: Di­gi­ta­li­sie­rung als Chan­ce für den Kli­ma­schutz

Die dies­jäh­ri­ge eco­no­mie­su­is­se-Ver­an­stal­tung zum Di­gi­tal­tag hat sich mit den Mög­lich­kei­ten und Ge­fah­ren aus­ein­an­der­ge­setzt, wel­che die Di­gi­ta­li­sie­rung mit Blick auf den Kli­ma­wan­del mit sich bringt. Nach einer Er­öff­nungs­re­de von Bun­des­rä­tin Si­mo­net­ta Som­mar­gua dis­ku­tier­ten die über hun­dert Teil­neh­men­den unter an­de­rem über Mög­lich­kei­ten, die Di­gi­ta­li­sie­rung im All­tag für den Kli­ma­schutz nutz­bar zu ma­chen.

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Wel­che Aus­wir­kun­gen hat die Di­gi­ta­li­sie­rung auf den Kli­ma­wan­del? Wie pro­fi­tiert jeder Ein­zel­ne von der Di­gi­ta­li­sie­rung – und wie kann die Di­gi­ta­li­sie­rung den Kli­ma­wan­del brem­sen? Zu die­sen wich­ti­gen Fra­gen haben eco­no­mie­su­is­se und Di­gi­tal Swit­z­er­land am Diens­tag in Bern zu einem Dis­kus­si­ons­abend ein­ge­la­den. Ziel war es, sich bie­ten­de Chan­cen auf­zu­zei­gen – doch wurde auch auf ne­ga­ti­ve Be­gleit­erschei­nun­gen ein­ge­gan­gen, bei­spiels­wei­se den un­ver­ant­wort­lich hohen En­er­gie­ver­brauch von Bit­co­in-Trans­ak­tio­nen. Zur Er­öff­nung ap­pel­lier­te Um­welt­mi­nis­te­rin Som­maru­ga, die Di­gi­ta­li­sie­rung so ein­zu­set­zen, dass sie sich an den Be­dürf­nis­sen der Men­schen ori­en­tie­re und mit in­tel­li­gen­ten Lö­sun­gen zum Kli­ma­schutz bei­tra­ge. Das ist heute nicht immer der Fall, wie Ste­fan Nowak von in­no­suis­se in sei­nem In­put­re­fe­rat ein­räum­te. Der zu­neh­men­de di­gi­ta­le Kon­sum habe star­ke, aber kaum er­fahr­ba­re Aus­wir­kun­gen aufs Klima. Umso wich­ti­ger sei es, die neuen tech­ni­schen Mög­lich­kei­ten für ef­fi­zi­en­te­re Pro­zes­se zu nut­zen.

 

Bundesrätin Sommaruga hinter dem Rednerpult

Di­gi­ta­li­sie­rung: we­ni­ger Input für mehr Out­put

Ru­dolf Minsch, Chef­öko­nom von eco­no­mie­su­is­se, ge­wich­tet die Chan­cen der Di­gi­ta­li­sie­rung klar höher als die Ri­si­ken. Die zu­sätz­li­che En­er­gie, die nötig sei, um wei­te­res Wirt­schafts­wachs­tum zu ge­ne­rie­ren, nehme welt­weit seit Jahr­zehn­ten ab. Nun gehe es darum, Wachs­tum ganz ohne zu­sätz­li­chen En­er­gie­ver­brauch zu er­mög­li­chen. Die Schweiz hat diese Ent­kop­pe­lung be­reits ge­schafft, was nicht al­lein mit der Aus­la­ge­rung en­er­gie­in­ten­si­ver Pro­zes­se zu tun habe, son­dern ins­be­son­de­re mit Ef­fi­zi­enz­stei­ge­rung. Te­re­sa Hart­mann, Pro­jekt­lei­te­rin beim WEF, zeig­te als Kon­tra­punkt zu den Vor­red­nern auf, wie die Di­gi­ta­li­sie­rung dabei hilft, die Aus­wir­kun­gen des Kli­ma­wan­dels rund um den Glo­bus zu er­fas­sen. Dank Echt­zeit­da­ten sei es heute mög­lich, bei­spiels­wei­se die Land­nut­zung rund um den Erd­ball zu ver­fol­gen und pro­ble­ma­ti­sche Ent­wick­lun­gen genau zu er­fas­sen.

Chefökonom Rudolf Minsch hinter dem Rednerpult

Di­gi­ta­le Ent­frem­dung – per­sön­li­che En­er­gie­bi­lanz

Mit den Im­pres­sio­nen aus den In­put­re­fe­ra­ten wurde im An­schluss rege dis­ku­tiert. Die Teil­neh­men­den er­zähl­ten aus dem per­sön­li­chen All­tag, brach­ten ihre Be­fürch­tun­gen und Hoff­nun­gen zum Aus­druck und re­flek­tier­ten zum Bei­spiel die per­sön­li­che En­er­gie­bi­lanz. Be­schleu­ni­gung und Ent­frem­dung durch Di­gi­ta­li­sie­rung kamen zur Spra­che, aber auch die Mög­lich­kei­ten einer di­gi­tal un­ter­stütz­ten Kreis­lauf­wirt­schaft, die Vor­tei­le der Sharing Eco­no­my oder in­tel­li­gen­te Sys­te­me für mehr En­er­gie­ef­fi­zi­enz im Wohn­be­reich oder im Mo­bi­li­täts­ver­hal­ten. In der Summe kamen die ver­schie­de­nen Dis­kus­si­ons­grup­pen zum Schluss, dass die Chan­cen der Di­gi­ta­li­sie­rung die Ri­si­ken wohl über­wie­gen. Ein ähn­li­ches Fazit zog denn auch eco­no­mie­su­is­se-Prä­si­dent Heinz Kar­rer, der in sei­nem ab­schlies­sen­den State­ment Karl Va­len­tin zi­tier­te: «Die Zu­kunft hat frü­her auch schon mal bes­ser aus­ge­se­hen.» Er sei nach die­sem Abend zu­ver­sicht­lich, dass Va­len­tin nicht recht be­hal­ten werde.

Tisch mit Notizen