Mann streckt Hand aus

Die Ge­le­gen­heit beim Schopf pa­cken

Die EU ist be­reit, die vom Bun­des­rat ver­lang­ten Klä­run­gen zum in­sti­tu­tio­nel­len Ab­kom­men vor­zu­neh­men. Dies müsse aber in den nächs­ten Tagen ge­sche­hen.

Be­reits vier Tage nach dem Schrei­ben des Bun­des­rats an Kom­mis­si­ons­prä­si­dent Juncker liegt des­sen Ant­wort vor: Die EU ist be­reit, «sämt­li­che Zwei­fel zu zer­streu­en» und die not­wen­di­gen Klä­run­gen vor­zu­neh­men, die es dem Bun­des­rat er­lau­ben sol­len, das in­sti­tu­tio­nel­le Ab­kom­men zu un­ter­zeich­nen. Dies könne im Rah­men von einer oder meh­re­ren schrift­li­chen Er­klä­run­gen zum Ab­kom­men er­fol­gen.

Die Klä­run­gen müs­sen aber bis zum 18. Juni 2019 vor­lie­gen, damit die Kom­mis­si­on den Fort­schritt der Ver­hand­lun­gen be­ur­tei­len kann. Dies würde es ihr auch er­lau­ben, den Mit­glied­staa­ten noch recht­zei­tig eine Ver­län­ge­rung der Äqui­va­lenza­n­er­ken­nung für die Schwei­zer Börse über den 1. Juli hin­aus vor­zu­schla­gen. Nach­ver­hand­lun­gen des vor­lie­gen­den Ab­kom­mens hat Juncker er­neut zu­rück­ge­wie­sen.

eo­no­mie­su­is­se be­grüsst die po­si­ti­ve Ant­wort der Kom­mis­si­on. Nun gilt es, die Ge­le­gen­heit beim Schopf zu pa­cken und die not­wen­di­gen Ge­sprä­che rasch zu füh­ren. Hier­für sind guter Wille und Kom­pro­miss­be­reit­schaft auf bei­den Sei­ten ge­fragt.

Soll­ten die Klä­run­gen bis Mitte Juni nicht vor­lie­gen, muss damit ge­rech­net wer­den, dass die EU die Bör­sen­äqui­va­lenz nicht ver­län­gert. Dies könn­te eine Ne­ga­tiv­spi­ra­le in den bi­la­te­ra­len Be­zie­hun­gen zwi­schen der Schweiz und der EU aus­lö­sen und den Zu­gang der Schwei­zer Un­ter­neh­men zum wich­ti­gen EU-Bin­nen­markt nach­hal­tig ver­schlech­tern.