Stuhl mit Indischer Fahne neben Stuhl mit Schweizer Fahne

«Ein Abschluss wäre eine fantastische Gelegenheit.»

Bundespräsident Ueli Maurer hat den indischen Präsidenten Ram Nath Kovind zum Staatsbesuch empfangen. Vor einer Delegation von Schweizer Wirtschaftsführern bekräftigten die beiden Präsidenten, wie wichtig eine vertiefte wirtschaftliche Zusammenarbeit ist. Bundespräsident Maurer nannte das Ziel beim Namen: Die Schweiz und Indien brauchen ein Freihandelsabkommen.

Heute ist Indien die fünftgrösste Wirtschaft der Welt. «Und wir wollen die drittgrösste werden», sagte Indiens Präsident Ram Nath Kovind am Freitag vor mehreren Wirtschaftsführern in Bern. Das Seco und die indische Botschaft hatten zu einem Roundtable eingeladen. Präsident Kovind zeigte sich zufrieden darüber, dass sich Indien als Markt zunehmendem Interesse Schweizer Investoren erfreue. «Unsere Volkswirtschaften sind komplementär», hielt er fest. Danach ergriff Bundespräsident Ueli Maurer das Wort. Er sprach an, was viele im Saal des Berner Hotels Bellevue sich wünschen: «Der Abschluss eines Freihandelsabkommens wäre eine fantastische Gelegenheit.» Seit 2008 verhandeln die beiden Länder und er hoffe auf einen baldigen Abschluss, sagte der Bundespräsident.

Hohe Handelsgewinne

An dem Anlass traf eine grosse Delegation aus indischen Unternehmern auf eine aus Schweizer Wirtschaftsvertretern, angeführt durch economiesuisse-Präsident Heinz Karrer. Dieser zeigte in seiner Rede auf, wie wichtig Indien schon heute für die Schweiz sei: Die Warenexporte und -importe betragen jeweils 1,7 Milliarden Franken. Über sechs Milliarden Franken haben Schweizer Unternehmen in Indien investiert, sie beschäftigen 86'000 Personen vor Ort. Aber er machte auch klar: Das Handels- und Investitionsvolumen entspricht bei Weitem nicht dem Potenzial. Um dieses auszuschöpfen, müssen die Rahmenbedingungen verbessert werden. Das heisst: Es braucht ein modernes Investitionsschutzabkommen und ein umfassendes Freihandelsabkommen mit robusten Bestimmungen zum Schutz des geistigen Eigentums. Davon würden beide Seiten profitieren, denn die zusätzlichen Investitionen würden sowohl in Indien wie auch in der Schweiz zu neuen Arbeitsplätzen führen.