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233 Mil­li­ar­den Fran­ken: Diese fünf Gra­fi­ken ver­deut­li­chen den Schwei­zer Ex­port­er­folg

Trotz tur­bu­len­ter Zei­ten mit Brex­it und Han­dels­krieg hat die Schwei­zer Aus­sen­wirt­schaft 2018 ein Spit­zen­jahr hin­ge­legt: Seit 2010 haben Schwei­zer Un­ter­neh­men ihre Wa­ren­ver­käu­fe im Aus­land nicht mehr der­art stark stei­gern kön­nen. Was das be­deu­tet, zei­gen fol­gen­de Gra­fi­ken.

Die Schwei­zer Aus­sen­wirt­schaft konn­te 2018 kräf­tig zu­le­gen: Die ex­port­ori­en­tier­ten Un­ter­neh­men haben Waren im Wert von über 233 Mil­li­ar­den Fran­ken ins Aus­land ver­kauft und damit den Wert des letz­ten Jah­res um 5,7 Pro­zent über­trof­fen. Zum Ver­gleich: Die Schweiz konn­te ihr Ex­port­wachs­tum mar­kant stei­gern, wäh­rend im sel­ben Zeit­raum die Welt­wirt­schaft laut Schät­zun­gen des In­ter­na­tio­na­len Wäh­rungs­fonds sta­gniert hat. Wes­halb die Schwei­zer Wirt­schaft er­folg­reich ist und wo es Sor­gen­kin­der gibt, zei­gen die fol­gen­den fünf Gra­fi­ken auf:

1. Made in Swit­z­er­land in den USA ein Kas­sen­schla­ger

Ins­ge­samt sind die Schwei­zer Ex­por­te um knapp 13 Mil­li­ar­den Fran­ken an­ge­stie­gen, al­ler­dings fiel die­ses Wachs­tum nicht über­all auf der Welt gleich aus. Mit 4,5 Mil­li­ar­den Fran­ken hat die EU den gröss­ten Teil zu dem Zu­wachs bei­ge­steu­ert – al­ler­dings ist die EU mit 52 Pro­zent auch mit Ab­stand die gröss­te Ab­neh­me­rin von Schwei­zer Waren. Des­halb ist be­son­ders ein­drück­lich, dass die Schwei­zer Fir­men ihre Ver­käu­fe in die Ver­ei­nig­ten Staa­ten um fast gleich viel stei­gern konn­ten. Die zu­sätz­li­chen 4,2 Mil­li­ar­den Fran­ken be­deu­ten ein Ex­port­wachs­tum von 12,3 Pro­zent. Ins­ge­samt gin­gen 16 Pro­zent der Schwei­zer Ex­por­te in die USA.

Fun Fact: Die USA sind ge­mes­sen am ab­so­lu­ten Wert si­cher­lich der wich­tigs­te Ex­port­trei­ber. Das höchs­te Wachs­tum er­ziel­ten Schwei­zer Un­ter­neh­men al­ler­dings in einem an­de­ren Markt: Sie konn­ten ihre Ver­käu­fe in den pa­zi­fi­schen In­sel­staat Nauru um 750 Pro­zent er­hö­hen, auf 92'000 Fran­ken.

 

US-Exporte wachsen besonders stark

2. Die Ex­por­te nah­men zu, doch die Im­por­te kna­cken eine ma­gi­sche Marke

Den 233 Mil­li­ar­den Fran­ken Ex­port sind 2018 im­por­tier­te Waren im Wert von 202 Mil­li­ar­den Fran­ken ge­gen­über­ge­stan­den. Das Im­port­wachs­tum war mit 8,6 Pro­zent somit sogar grös­ser als jenes der Ex­por­te. Die Schweiz hat aber nach wie vor einen Han­dels­über­schuss, die­ser ist al­ler­dings 2018 um 3,5 Mil­li­ar­den Fran­ken auf 31,3 Mil­li­ar­den Fran­ken zu­rück­ge­gan­gen.

Fun Fact: Da die Schweiz nichts aus Nauru im­por­tiert, ent­spre­chen die 92'000 Fran­ken Ex­port­wert auch dem Han­dels­über­schuss. Dabei ist Nauru eben­falls eine Ex­port­wirt­schaft. 75 Pro­zent des Brut­to­in­land­pro­dukts er­wirt­schaf­tet das Land, indem es Phos­phat ins Aus­land ver­kauft.

Export legen zu

3. Werk­zeug­ma­schi­nen fin­den viel An­klang

Der Ex­port­schla­ger kommt aus der Phar­ma­bran­che: Die Schweiz hat 2018 Me­di­ka­men­te im Wert von 44 Mil­li­ar­den Fran­ken im Aus­land ab­ge­setzt, das ist ein Plus von 8,9 Pro­zent. Ge­mes­sen am Wachs­tum sticht aber noch ein an­de­res Pro­dukt her­aus: Die Her­stel­ler von Schwei­zer Werk­zeu­gen konn­ten sich 2018 um eine Um­satz­zu­nah­me im Aus­land von 10,6 Pro­zent freu­en, das ent­spricht knapp 800 Mil­lio­nen Fran­ken. Aus­län­di­sche Kun­den haben somit 8,3 Mil­li­ar­den Fran­ken für Schwei­zer Werk­zeu­ge aus­ge­ge­ben.

Fun Fact: Zu dem Ex­port­wachs­tum in Nauru bei­ge­tra­gen hat auch, dass die 10'000 Naur­u­rer 2018 viel mehr Schwei­zer Wer­be­ma­te­ri­al und Ka­len­der ein­ge­kauft haben als im Vor­jahr.

Die Exportschlager und ihre Trümpfe

 

4. Schwei­zer mögen aus­län­di­schen Schmuck und Klei­der

Bei den Im­por­ten sind es eben­falls mit 19 Mil­li­ar­den Fran­ken die Me­di­ka­men­te, die den gröss­ten Pos­ten in der Aus­sen­han­dels­bi­lanz aus­ma­chen. Al­ler­dings hat sich der Wert hier im Ver­gleich zum Vor­jahr nicht ver­än­dert. Ganz an­ders sieht es bei aus­län­di­scher Bi­jou­te­rie und Ju­we­lier­wa­re sowie Klei­der aus. Hier haben die Ein­käu­fe der Schwei­zer um 40,7 be­zie­hungs­wei­se 11,9 Pro­zent zu­ge­nom­men und lie­gen nun bei 16 und 7 Mil­li­ar­den Fran­ken.

Fun Fact: Der Im­port­schla­ger in Nauru sind mit 2,21 Mil­lio­nen Fran­ken vor­ge­fer­tig­te Häu­ser. Ins­ge­samt im­por­tiert Nauru Waren für 41 Mil­lio­nen Fran­ken. So viel geben die Schwei­zer jähr­lich für Ge­we­be aus Wolle und Tier­haa­re aus.

 

Die Lieblingsimporte der Schweizer

5. Der Brex­it drückt auf die Ex­por­te nach Gross­bri­tan­ni­en

Ob­wohl die Aus­sen­han­dels­zah­len ins­ge­samt sehr er­freu­lich sind, gibt es auch Aus­nah­men. Dass die Schwei­zer Wa­ren­ex­por­te nach Gross­bri­tan­ni­en 2018 um 22,9 Pro­zent und 2,6 Mil­li­ar­den Fran­ken zu­rück­ge­gan­gen sind, ist be­sorg­nis­er­re­gend. Denn Gross­bri­tan­ni­en ist der sechst­wich­tigs­te Han­dels­part­ner der Schweiz. In­ner­halb der Wirt­schaft fal­len die gros­sen Um­satz­ein­brü­che bei den Fahr­zeu­gen und beim Pa­pier auf.

Sad Fact: Ob­wohl Nauru stark auf den Ex­port an­ge­wie­sen ist, hat sich die­ser zwi­schen 2011 und 2016 jähr­lich um 21 Pro­zent ver­rin­gert.

Die Sorgenkinder der Exportwirtschaft

Die Sorgenkinder der Exportwirtschaft_2

Fazit: Er­freu­li­che Bi­lanz, aber die Her­aus­for­de­run­gen blei­ben gross

Dass die Schwei­zer Aus­sen­wirt­schaft trotz des schwie­ri­gen Um­felds der­art stark wach­sen konn­te, ist aus­ser­ge­wöhn­lich. Es ist aber nicht selbst­ver­ständ­lich. Damit un­se­re Un­ter­neh­men wei­ter­hin im in­ter­na­tio­na­len Um­feld er­folg­reich wirt­schaf­ten kön­nen, brau­chen sie im Aus­land einen mög­lichst dis­kri­mi­nie­rungs­frei­en Markt­zu­gang und im In­land erst­klas­si­ge Rah­men­be­din­gun­gen.