Bundeshaus

Frag­wür­di­ger Ent­scheid des Na­tio­nal­rats

Der Na­tio­nal­rat hat das Kon­so­li­die­rungs- und Auf­ga­ben­über­prü­fungs­pa­ket 2014 (KAP) an den Bun­des­rat zu­rück­ge­wie­sen. Das ist un­ver­ständ­lich, denn die Vor­la­ge würde den Bun­des­haus­halt we­sent­lich ent­las­ten. Aus­ser­dem setzt das KAP einen Auf­trag um, den sich das Par­la­ment selbst ge­ge­ben hat.

Mit der Mo­ti­on «Auf­ga­ben­über­prü­fung» (11.3317) hat das Par­la­ment den Bun­des­rat be­auf­tragt, den Bun­des­haus­halt sub­stan­zi­ell zu ent­las­ten und die Auf­ga­ben­über­prü­fung wei­ter­zu­füh­ren. Der Bun­des­rat ist die­sem Auf­trag mit dem KAP nach­ge­kom­men. Er hat ein Paket ge­schnürt, das die Kasse des Bun­des um rund 500 Mil­lio­nen Fran­ken ent­las­tet. Mit an­de­ren Wor­ten: Um die­sen Be­trag kön­nen die Schul­den des Bun­des wei­ter ab­ge­baut bzw. kann die Schul­den­brem­se in den kom­men­den Jah­ren si­cher­ge­stellt wer­den. Die heu­ti­ge Rück­wei­sung durch die Gros­se Kam­mer ist des­halb un­ver­ständ­lich. Das Par­la­ment wi­der­spricht damit einem Auf­trag, den es sich mit An­nah­me der Mo­ti­on selbst ge­ge­ben hat.

eco­no­mie­su­is­se un­ter­stützt das KAP vor­be­halt­los. Es er­mög­licht Schwer­punk­te zu set­zen, die bei au­to­ma­ti­schen Kür­zun­gen, die der Bun­des­rat zur Ein­hal­tung der Schul­den­brem­se vor­neh­men müss­te, nicht mög­lich sind. Na­ment­lich müss­te der Ent­las­tungs­bei­trag der So­zia­len Wohl­fahrt von über 100 Mil­lio­nen Fran­ken von an­de­ren Be­rei­chen wie der Bil­dung oder dem Ver­kehr ge­tra­gen wer­den. Im KAP sind die Mass­nah­men hin­ge­gen aus­ge­wo­gen ver­teilt. Kein Auf­ga­ben­be­reich muss einen über­pro­por­tio­na­len Bei­trag leis­ten.

Der Rück­wei­sungs­ent­scheid der Gros­sen Kam­mer ist durch eine un­hei­li­ge Al­li­anz von Links und Rechts zu­stan­de ge­kom­men. Beide Sei­ten haben mit der Rück­wei­sung Lö­sungs­vor­schlä­ge ver­bun­den, die weder sach­ge­recht noch mehr­heits­fä­hig und des­halb ab­zu­leh­nen sind. Die Wirt­schaft be­an­tragt dem zweit­be­han­deln­den Stän­de­rat, auf die Vor­la­ge ein­zu­tre­ten und die Mass­nah­men als Ge­samt­pa­ket zu­guns­ten des Bun­des­haus­halts und nach­hal­ti­ger Fi­nan­zen an­zu­neh­men. Der Na­tio­nal­rat kann an­schlies­send auf sei­nen Rück­wei­sungs­ent­scheid zu­rück­kom­men.