En­er­gie Bul­le­tin

Das «En­er­gie Bul­le­tin» von eco­no­mie­su­is­se zeigt, wie es ak­tu­ell um die Rah­men­be­din­gun­gen für den Aus­bau der Strom­ver­sor­gung steht. Auf einer Skala von «Alarm­stu­fe 1» (güns­ti­ge Rah­men­be­din­gun­gen) bis «Alarm­stu­fe 5» (Be­dro­hung der Rah­men­be­din­gun­gen) gibt das Bul­le­tin einen Über­blick über den Stand der Rah­men­be­din­gun­gen. Ak­tu­ell ver­or­tet eco­no­mie­su­is­se die Rah­men­be­din­gun­gen bei «Alarm­stu­fe 4» und be­ur­teilt sie damit als sehr pro­ble­ma­tisch.

Stufe 4

Das En­er­gie Bul­le­tin von eco­no­mie­su­is­se

Will die Schweiz ihre Kli­ma­zie­le er­rei­chen, braucht sie ge­nü­gend Strom, denn Dekar­bo­ni­sie­rung heisst Elek­tri­fi­zie­rung. Bis 2050 muss die in­län­di­sche Strom­pro­duk­ti­on des­halb ver­dop­pelt wer­den. Gleich­zei­tig ist eine si­che­re, un­ter­bruchs­freie Strom­ver­sor­gung zu wett­be­werbs­fä­hi­gen Prei­sen für die Ge­sell­schaft und die Wirt­schaft zen­tral. Mit dem En­er­gie Bul­le­tin wer­den die Rah­men­be­din­gun­gen für die mit­tel- und lang­fris­ti­ge Strom­ver­sor­gungs­si­cher­heit be­wer­tet. Auf einer Skala von «Alarm­stu­fe 1» (güns­ti­ge Rah­men­be­din­gun­gen) bis «Alarm­stu­fe 5» (Be­dro­hung der Rah­men­be­din­gun­gen) gibt das Bul­le­tin einen Über­blick über den Stand der Rah­men­be­din­gun­gen für die Strom­ver­sor­gungs­si­cher­heit.

Ak­tu­ell stuft eco­no­mie­su­is­se die Rah­men­be­din­gun­gen mit der «Alarm­stu­fe 4» ein. Dies be­deu­tet, dass die Ver­sor­gungs­si­cher­heit mit­tel- bis lang­fris­tig kaum ge­währ­leis­tet ist und die Ziele der En­er­gie- und Kli­ma­po­li­tik damit wahr­schein­lich nicht er­reicht wer­den kön­nen. Das Par­la­ment hat mit dem Solar-Ex­press und der Wind­be­schleu­ni­gungs­vor­la­ge wich­ti­ge Schrit­te in die rich­ti­ge Rich­tung un­ter­nom­men, aber lei­der sind diese „Boos­ter“ zeit­lich be­schränkt. Auch mit dem Man­tel­erlass fol­gen wei­te­re wich­ti­ge und not­wen­di­ge Ent­schei­de. Diese neuen Rah­men­be­din­gun­gen sind zwar al­le­samt po­si­tiv, doch sie rei­chen bei Wei­tem nicht aus, um un­se­re Strom­pro­duk­ti­on bis 2050 zu ver­dop­peln. Es zeich­net sich wei­ter­hin eine gros­se Im­port­ab­hän­gig­keit in den kri­ti­schen Win­ter­mo­na­ten ab. Der ge­plan­te Aus­bau ist deut­lich zu ge­ring, um mit­tel- bis lang­fris­tig die Ver­sor­gungs­si­cher­heit zu ge­währ­leis­ten. Es be­steht also wei­ter­hin Hand­lungs­be­darf.

 

 

  1. Strom­si­cher­heit als Grund­vor­aus­set­zung – vor­aus­schau­end pla­nen: Die En­er­gie­kri­se von 2022 kam für die Schweiz über­ra­schend. Unser Land war auf die Be­wäl­ti­gung einer sol­chen Si­tua­ti­on schlecht vor­be­rei­tet. Seit­dem haben der Bun­des­rat und das Par­la­ment an­ge­mes­se­ne Maß­nah­men zur Be­wäl­ti­gung von Not­si­tua­tio­nen er­grif­fen, aber es gibt noch Ver­bes­se­rungs­mög­lich­kei­ten.

  2. Klare Ziele und Prio­ri­tä­ten set­zen: Bis zum Jahr 2050, dem Ziel­jahr der lang­fris­ti­gen Kli­ma­stra­te­gie, wird der Strom­ver­brauch stark an­stei­gen, wäh­rend die Pro­duk­ti­on auf­grund der schritt­wei­sen Ab­schal­tung der Kern­kraft­wer­ke zu­rück­ge­hen wird. Um den Be­darf zu de­cken, muss die der­zei­ti­ge Strom­er­zeu­gung (ohne Kern­kraft) ver­dop­pelt wer­den. In der der­zei­ti­gen Form sind die Rechts­vor­schrif­ten nicht ge­eig­net, um die ehr­gei­zi­gen Ziele für die Stei­ge­rung der Strom­er­zeu­gung, ins­be­son­de­re aus er­neu­er­ba­ren En­er­gie­quel­len, zu er­rei­chen.

  3. Das Strom­an­ge­bot si­cher­stel­len und aus­bau­en: Um ihre Ver­sor­gungs­si­cher­heit mit­tel- und lang­fris­tig zu ge­währ­leis­ten, muss die Schweiz ihre Strom­pro­duk­ti­on stark aus­bau­en. Unter den ge­gen­wär­ti­gen Be­din­gun­gen er­lau­ben es sehr viele Hin­der­nis­se nicht, im ge­wünsch­ten Tempo vor­an­zu­kom­men. Es ist un­er­läss­lich, die Hin­der­nis­se für die Ver­bes­se­rung be­ste­hen­der und den Bau neuer An­la­gen zu be­sei­ti­gen.

  4. Strom­preis für Haus­hal­te und Wirt­schaft wirt­schaft­lich trag­bar hal­ten: Strom wird in Zu­kunft so­wohl für Un­ter­neh­men als auch für Haus­hal­te die wich­tigs­te En­er­gie­quel­le sein. Daher ist es un­er­läss­lich, dass die Prei­se er­schwing­lich blei­ben, ins­be­son­de­re auch für die Schwei­zer In­dus­trie, die einem sehr star­ken in­ter­na­tio­na­len Wett­be­werb aus­ge­setzt ist. Dies be­deu­tet, dass die Kos­ten der ver­schie­de­nen Pro­duk­ti­ons­ar­ten und Steu­ern bei Ent­schei­dun­gen über die Strom­ver­sor­gung be­rück­sich­tigt wer­den müs­sen. Es geht auch darum, Mass­nah­men ein­zu­füh­ren, die eine Op­ti­mie­rung der Kos­ten und Prei­se er­mög­li­chen. In die­ser Hin­sicht ist die Öff­nung des Strom­mark­tes das wirk­sams­te Mit­tel, um die­ses Ziel zu er­rei­chen.

  5. Den Strom­ver­brauch sen­ken: Eine hö­he­re En­er­gie­ef­fi­zi­enz ver­bes­sert auch die Ver­sor­gungs­si­cher­heit. An­rei­ze und Ver­brauchs­nor­men, die sich an in­ter­na­tio­na­len Stan­dards ori­en­tie­ren, sind die der op­ti­ma­le Weg, um die­ses Ziel zu er­rei­chen. Die der­zei­ti­gen Vor­schrif­ten er­lau­ben es nicht, das En­er­gie­ef­fi­zi­enz­po­ten­zi­al von Un­ter­neh­men voll aus­zu­schöp­fen.

 

 

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